Dieser Formulierung kann ich zustimmen - wobei "ein bisschen Ahnung", soviel wie für eine gute Führung notwendig ist, sich jeder entsprechend intelligente Mensch relativ schnell aneignen können sollte. .
Aus meiner Sicht irrst Du Dich hier gewaltig. Die vielen schlechten Entscheidungen der vielen Politiker, die sich selbst wohl auch für intelligent genug halten sprechen eine andere Sprache.
Vielmehr ist diese Form der Überheblichkeit doch der Grund für die 80 Millionen Bundestrainer, 80 Millionen Klimaexperten, 80 Millionen Virologen und 80 Millionen Nah-Ost Experten.
Ich persönlich lese und höre hingegen in und um Politik herum viel Meinung und wenig Urteil. Tiefgehendere Gespräche sind tatsächlich fast ausschließlich mit Fachkollegen möglich. Hören die allermeisten nicht gerne, ändert aber nichts an meinen Eindrücken. Um Frau Merkel zu zitieren: "Ich sage nur wie es ist."
Das ist in Deutschland nach meiner Wahrnehmung durchaus der Fall. Die Meinung von Minderheiten genießt bei uns einen ganz besonderen Schutz. Du kannst beispielsweise mitten in einer Pandemie eine Demo veranstalten, und der Staat (also die Gemeinschaft) hilft Dir dabei, indem sich die Polizeibeamten den halben Sonntag lang die Beine in den Bauch stehen. Wenn es gut läuft. In kaum einem anderen Land der Welt ruft man derart kommod nach der Entmachtung des Staates.
Auch was die Impfung betrifft: Haben wir es nicht versucht, die Impfgegner einfach ihr Ding machen zu lassen? Wir dachten, wir bekommen die Lage auch so in den Griff. Erst als sich das als Irrtum herausstellte, rutschte die Impfverweigerung aus der Sphäre des Privaten heraus.
Dem ersten Absatz kann man durchaus zustimmen, wobei - nun ja - zu den Top 10 auf der Welt gehören wir diesbezüglich nun auch nicht, aber im weltweiten Vergleich zu den besseren.
Zur Impfung: Das halte ich für fachlich falsch, zumindest wenn man das als weiteres Indiz unserer liberalen Herangehensweise versteht. Vielmehr ist der Politikbetrieb von einem verzerrten Menschenbild ausgegangen. Hätten sie auf Politologen und vor allem Soziologen gehört bzw. die aus meiner Sicht relevanten Theorien zu menschlichem Verhalten (im politischen Sinn) studiert wäre ihnen klar gewesen, dass ein auf reiner Freiwilligkeit basierende Durchimmunisierung in Deutschland nicht funktionieren würde. Während klar war, dass dies in Ländern wie Portugal und Spanien besser funktionieren würde (die politischen "Feinheiten" jetzt mal außen vor gelassen).
Tiefgehendere Gespräche sind tatsächlich fast ausschließlich mit Fachkollegen möglich. Hören die allermeisten nicht gerne, ändert aber nichts an meinen Eindrücken. Um Frau Merkel zu zitieren: "Ich sage nur wie es ist."
Genau aus dem Grund solltest du beim Thema Führung in hochkomplexen Strukturen mal auf Leute hören, die da schon Erfahrungen gesammelt haben und die Problematik nicht nur aus Uni - Seminaren kennen.
Aus meiner Sicht irrst Du Dich hier gewaltig. Die vielen schlechten Entscheidungen der vielen Politiker, die sich selbst wohl auch für intelligent genug halten sprechen eine andere Sprache.
Schlechte Manager- (oder Politker)entscheidungen belegen noch lange nicht, daß Fachleute bessere Entscheidungen treffen, nur daß leider zu oft die falschen Leute in Entscheiderposition sind, in der Politik noch öfter, als in der Wirtschaft, und meistens dort, wo man die Konsequenzen von falschen Entscheidungen nicht selbst tragen muß.
Zitat:
Zitat von KevJames
Tiefgehendere Gespräche sind tatsächlich fast ausschließlich mit Fachkollegen möglich.
Das stimmt natürlich, nur ersetzen tiefgehende Gespräche keine Entscheidung, sie können höchstens zu fundierterem Input für Entscheidungsvorlagen beitragen. Fachleute auf welchem Gebiet auch immer sind sehr selten kompetent, Entscheidungen über das Fachgebiet hinaus zu treffen, d.h. wenn es um Entscheidungen geht, deren Wirkung sich auf Abteilung, Firma, Arbeitsplätze, Gesellschaft insgesamt ausdehnt. Dafür braucht es andere Menschentypen, die sich eben nicht im Fachdetail verlieren, sondern Zusammenhänge und Wirkungen erkennen, wesentliches aus verschiedenen Fachgebiete extrahieren und zusammenführen können, und auch mal gegen eine fachlich tolle Idee entscheiden, wenn diese unterm Strich nicht effizient genug zu dem erwünschten Ergebnis führt oder gar problematische Nebeneffekte hat. Solche Entscheider machen sich wenig Freunde, ihr Wirken ist aber meist nachhaltiger zum Nutzen der meisten. Ich beovrzuge solche Manager in meinem Bereich, und wünsche diesen Typen auch in politischen Ämtern.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Genau aus dem Grund solltest du beim Thema Führung in hochkomplexen Strukturen mal auf Leute hören, die da schon Erfahrungen gesammelt haben und die Problematik nicht nur aus Uni - Seminaren kennen.
Oder auf Auslandsreisen mit dem Rucksack in Thailand zum Beispiel. Das wird immer gerne vergessen, wenn es um das Erfahrungssammeln geht. Hier zählen eben nicht nur die Berufsjahre, sondern es zählt eben auch die Auslandserfahrung. Und schon hätte ich ein großes Grab geschaufelt: denn niemand in der Regierung kann einen langjährigen Auslandsaufenthalt im Rahmen der freien Wirtschaft durch einen großen deutschen Konzern bedingt vorweisen wie zum Beispiel 3-Jahres-Kontrakt mit der und für die Firma Siemens in den Emiraten gearbeitet zu haben. Solche Aufenthalte sind aber Pflicht, falls man es dort zu etwas bringen möchte. Ist in der Praxis schwierig, denn außer der Mitgliedschaft im Golfclub gibt es bei langjährigen Auslandsaufenthalten nicht so viel, was erstrebenswert wäre, ich weis. Weist du alles, klaro, sorry wegen der schwachen Überleitung, kann man schon mal vergessen, d.h. man kann nicht alles auf dem Schirm haben ständig. Oder sehe es so: wie für den Golfer der Caddy so ist ein persönlicher Assistent durchaus von Nutzen für seinen Chef und Leader.
Kleine Ergänzung: Dauerhaft gute Entscheidungen treffen zu können ist ganz wesentlich davon abhängig, wie kraftvoll und ausdauernd man ist. In solchen Zeiten dem Gesundheitsministerium vorzustehen ist ein unglaublich aufreibender, ermüdender Job.
Von Kalle wissen wir bislang vor allem, dass er gut Talkshow kann. Das ist aber ganz eine andere Nummer, als in Corona-Zeiten der zuständige Minister ist.
Und wenn dann erst einmal der Schlaf schlechter und der Magen empfindlicher wird wächst die Neigung, cleveren Einflüsterern zu folgen und Konflikte aus dem Weg zu gehen überproportional.
Führung in der Position hat wenig mit Expertise zu tun.
In diese Richtung zeigen für mich Darstellungen, daß unter Ungeimpften auch alle anderen aktuell negativ konnotierten Meinungen überproportional vertreten sein sollen, egal ob bzgl. AfD, Klima, Ausländer, Homöopathie - was einfach in die Richtung der Zementierung von "Gut" gegen "Böse" geht, statt zu erkennen, daß sich die verschiedenen Gruppen sehr stark überlappen und meist bunt gemischt sind.
In meinen näheren und entfernteren Bekanntenkreis ist aber genau dies der Fall.
Da sehe ich eine sehr ausgeprägte Schnittmenge eben dieser Themen.
Wie kommst du darauf, dass dies nicht so ist?
Gibt es dazu valide Studien?