... Im Unterschied zu Oktober 2023 gab es m.W. im September 1939 weder in Deutschland noch anderswo auf der Welt in deutschen Communities spontane Feiern der Bevölkerung über den erfolgreichen Angriff auf Polen.....
Unterschätzt du da nicht die Nazi-Propaganda? Das waren keine Anfänger.
Meines Wissens gab es in der Bevölkerung anfangs verbreitet Freude und Zustimmung über den möglichen Gewinn neuen Lebensraum im Osten.
Ebenso wie es schon mal Freude darüber gab, wenn jüdische Wohnungen leergeräumt wurden und man an die Sachen der Nachbarn kam
mensch keko, du wirst doch den selbsternannten bildschirmpolitikern hier nicht ihre schöne schwarz-weiß-Brille wegnehmen wollen! ...
Wenn ich darüber nachdenke, was mir so alles gesagt wird (also nicht nur hier), kann ich froh sein, dass unsere Politiker relativ besonnen und wohlüberlegt agieren, ansonsten wäre längst die halbe Welt in Schutt und Asche gelegt.
Meines Wissens gab es in der Bevölkerung anfangs verbreitet Freude und Zustimmung über den möglichen Gewinn neuen Lebensraum im Osten.
Ebenso wie es schon mal Freude darüber gab, wenn jüdische Wohnungen leergeräumt wurden und man an die Sachen der Nachbarn kam
Beides gab es, aber die Anteile solcher an der Gesamtbevölkerung machen den Unterschied. Das spürst Du ja auch selbst, zumindest klingt das hier genau danach:
Zitat:
Zitat von keko#
Ich halte den Fall im Nahen Osten für komplizierter. Im Grunde musste man in Nazi-Deutschland der Schlange den Kopf abschlagen, dann war es mehr oder weniger erledigt und die Episode beendet. Ich befürchte, das wird hier nicht funktionieren.
Übrigens war NaziDeutschland auch nicht mit dem Tod Hitlers vorbei, es hat Jahre der "Umerziehung" gebraucht, die möglich war, weil das Land besiegt war, und eine ausreichende Mehrheit da war, um ein anderes Denken durchzusetzen - und es den Leuten wirtschaftlich gut genug ging, um keine Feindbilder zu brauchen. Diese Voraussetzungen sehe ich in Gaza nicht ganz.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Beides gab es, aber die Anteile solcher an der Gesamtbevölkerung machen den Unterschied. Das spürst Du ja auch selbst, zumindest klingt das hier genau danach:
Übrigens war NaziDeutschland auch nicht mit dem Tod Hitlers vorbei, es hat Jahre der "Umerziehung" gebraucht, die möglich war, weil das Land besiegt war, und eine ausreichende Mehrheit da war, um ein anderes Denken durchzusetzen - und es den Leuten wirtschaftlich gut genug ging, um keine Feindbilder zu brauchen. Diese Voraussetzungen sehe ich in Gaza nicht ganz.
Auch im Ukraine-Krieg wurde der Vergleich mit Hitler und Nazi-DE schon herangezogen. Man müsse frühzeitig und hart eingreifen usw usf.
Da mag es schon Parallelen geben, aber das war damals eine völlig andere Situation. Man bedenke nur, was wohl gewesen wäre, hätte man damals weit vor 1945 Atomwaffen gehabt.
Auch im Ukraine-Krieg wurde der Vergleich mit Hitler und Nazi-DE schon herangezogen. Man müsse frühzeitig und hart eingreifen usw usf.
Da mag es schon Parallelen geben, aber das war damals eine völlig andere Situation.
Ja, das ist wohl die beste Ausrede für Hegels Erkenntnis:
Zitat:
Aus der Geschichte der Völker können wir lernen, dass die Völker nichts aus der Geschichte gelernt haben.
Darum können agressive Kriegstreiber immer wieder Erfolg haben, weil man meint, es diesmal aber doch auf dem friedlichen Weg (sprich Appeasement) hinzubekommen.
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Richtig, das finde ich auch nicht gut. Genauso wenig, wie die allierten Bombenangriffe auf deine Städte im 2. WK irgendwie gut war. Sollte man nicht machen.
Das humanitäre Völkerrecht zum Schutz der Zivilisten hat sich weiterentwickelt und verbietet solche Flächenbombardements. Die Hamas haben am 7.10. und Israel in der Folge seither erhebliche Kriegsverbrechen begangen, welche die USA mit ihren Waffen unterstützten.
Insgesamt finde ich Nazivergleiche im Nahost Krieg komplett daneben, gleich welche Seite als Nazi beschuldigt wird. Es handelt sich ja meistens nur um den durchsichtigen Versuch, indem die Seiten in "gut" und "böse" eingeordnet werden, die Verbrechen der "guten" Seite damit zu rechtfertigen nach dem Motto von Nepumuk: "Die Palästinenser wollen es offensichtlich nur auf die ganz harte Tour lernen. Also bitte schön.", was ich angesichts von > 40 000 Toten und > 10 000 toten Kinder als extrem zynisch empfinde. Dass heute Mitglieder der Grünen Partei so argumentieren, die Gründerväter würden sich mit Abscheu abwenden.
Ich kann es mir aber auch einfach machen. Es geht schließlich nur um mein persönliches Empfinden.
Das ist wohl typisch für unsere Zeit, einfach (sic) "me, myself and i".
Doch der Preis, dafür auf meine Empathie zu verzichten ist mir zu hoch, da bleibe ich lieber (nunja) bei meinem komplizierten Leben.
Jeder wie er meint.