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Zitat von keko#
Verhandlungen müssen intensiviert werden. Zugeständnisse gemacht und Kompromisse geschlossen. Die Parteien müssen sich aufeinander zu bewegen.
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Die Ukraine hat sich, wie von jedem in den Nachrichten zu lesen ist bereits maximal auf Russland zubewegt, indem sie angedeutet haben, die Krim an Russland abzutreten und einen NATO-Beitritt auszuschließen indem sie eine Neutralitätsrolle nach österreichischem Vorbild einnehmen.
Weiter auf Russland zubewegen werden sie sich IMHO nicht und wenn Russland seine eigenen Positionen nicht weiter verlässt, wie es letzte Woche mal kurz den Anschein hatte, sehe ich auch keine tragfähige Grundlage für einen Waffenstillstand.
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Zitat von Angliru
Hatte Hitler Gründe? ....
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Zum Glück (aus heutiger Sicht) hatten sich weder die Sowjetunion noch die westlichen Allierten 1945 auf einen faulen Kompromiss in Form eines verhandelten Waffenstillstands eingelassen, der es erlaubt hätte, dass Hitler gesichtswahrend aus dem Weltkrieg herauskommt und womöglich seine Machtbasis in Deutschland hätte erhalten können.
Die Alliierten haben den Krieg bis zum unvertmeidlichen Regimewechsel in Deutschland weitergeführt und das ist mutmaßlich das, was auch jetzt -trotz aller damit verbunden Risiken- geboten erscheint.
Das Problem Putin kann man nicht einfach auf morgen vertagen, denn das russische politische System wird sich unter Putin nicht mehr ändern und die Entwicklungen die Putin in die Wege geleitet hat, können erst gestoppt werden, wenn Putin (und seine Machtclique) von der politischen Bühne verschwunden ist
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Zitat von keko#
Und die UN...Komm wir sind da wieder beim alten West vs Ostkonflikt. Wie geschrieben, Vertretung von Eigeninteressen...
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Schau dir bitte die UN mal im Detail an. Das ist keineswegs ein vom Westen dominiertes Gremium.
141 von 193 Staaten haben den Angriffskrieg von Putin gegen die Ukraine verurteilt und einen sofortigen Waffenstillstand und bedingungslosen Rückzu gefordert. Ein deutlicheres Votum gegen einen militärischen Konflikt gab es noch nie in der Geschichte der UN, auch nicht in den von dir erwähnten anderen problematischen Konflikten.
Außer Russland stimmten nur Belarus, Nordkorea, Syrien und Eritrea gegen die Resolution.
Nichtmal Staaten, die mit Russland traditionell viel enger als mit irgendwelchen westlichen Staaten verbunden sind, wie z.B. Kasachstan, Aserbaidschan, Turkmenistan aber auch nicht das ebenfalls autokratische China haben gegen die UN-Resolution gestimmt.
Das ist schon ein sehr, sehr starkes Argument für die von Lidlracer bereits vertretene Position, dass dieser Krieg nicht ein Krieg wie viele andere von dir aufgezählten ist, sondern wie kein anderer militärischer Konflikt einen ganz klaren Hauptbösewicht und ein ganz klares Opfer hat.
Jegliche Ambivalenz, was eine mögliche Mitschuld der Ukraine (oder auch des Westens) am Angriff Russlands angeht, entstammt in diesem konkreten Fall ausschließlich der russischen Propaganda.
Man muss einfach unterscheiden zwischen politischen Konflikten, die sehr oft komplex sind und wo es selten nur gut und bose sondern sehr viel Schattierungen dazwischen gibt (so ein Konflikt wäre z.B. die Frage der NATO-Osterweiterung und der laut Verfassung von der Ukraine gewünschte NATO-Beitritt der Ukraine) und dem infamen Angriff der russischen Armee auf einen souveränen Nachbarstaat.
Dieser Angriffskrieg ist ausnahmslos zu verurteilen und Russland darf damit nicht nur keinen Erfolg haben, sondern muss sogar gravierend geschwächt aus dem Krieg hervorgehen, damit Russland selbst und alle anderen Staaten, die in irgendwelchen Konflikten mit ihren Nachbarländern stecken, die Lehre ziehen können, dass sich ein derartiges Kriegsverbrechen nicht in irgendeiner Weise lohnt.