Callenge Copenhagen
Samstag, das Rennen steht gegen 23 Uhr kurz vor der Absage, es kam einem vor, als würde die Ostsee umgeschichtet, von See direkt auf Kopenhagen drauf, nicht vorstellbar. Später hieß es, es war der stärkste Regen seit 50 Jahren.
Sonntag, 15.August, Geburtstag von Töchterlein Lisa, Raceday, Dauernieselregen der bis unter die Haut geht. Ich bin guter Dinge, habe aber ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch. Meine Sportfreunde Kai und Max (ein Ersttäter) sind fit und freuen sich ebenso wie ich auf den Startschuss, der fällt für mich 7:15 Uhr, für Kai und Max 20min später. Ein letzter Check vom Rad und des Kleiderbeutels, der trotz sintflutartigem Regen nur ein wenig klamm im Innern ist Rad. Alles läuft super, Ankleiden, Neo an, zwei Badekappen auf, das Wasser ist kalt. Der Startschuss fällt, ich finde sofort meinen Rhythmus und kann die erste Disziplin ohne Probleme hinter mich bringen. Raus aus dem Wasser, Küsschen an die Lieben, Wechselbeutel geschnappt und ab ins Zelt.
Dort wurde ich von einem Helfer etwas aus der Routine gebracht, aber das Umziehen klappte und ab ging es auf’s Rad. Einzig meine Radbrille ist voller Regentropfen und beim Versuch sie zu säubern, zerbricht sie mir, weiter geht es ohne. Das Anfangsstück ist fast eine Stadtrundfahrt, sehr schön, aber auf Grund des ständigen Richtungswechsels muss man höllisch aufpassen. Nach ca. 10km geht es am Meer entlang, die Beine sind schwer, mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Was sofort ins Auge sticht sind die vielen Triathleten, die mit Plattfuß am Straßenrand stehen. Hoffentlich erwischt es mich nicht, ich hatte noch nie einen Platten im Wettkampf, bis ca. Kilometer 40. Es zischt vorn, dann war das Vorderrad platt. Reifenwechsel in 7min, langsam, aber sorgfältig.
Vor dem Rennen haben die Organisatoren darauf hingewiesen, dass teilweise 20cm Wasser auf der Straße steht, also Obacht. Es waren zum Glück nur 2 Stellen, die aber auf 50cm Breite fahrbar waren, Pech für die, die im Pulk unterwegs waren.
Kilometer 60 wieder ein Zischen, wieder das Vorderrad, wieder sorgfältig geflickt, aber Horror. Jetzt habe ich keinen Ersatz mehr, keinen Schlauch und keine Kartusche. Irgendwo auf der Strecke sehe ich einen Schlauch liegen, Vollbremsung, Schlauch eingesteckt, etwas beruhigter ging es weiter. Kai war ab diesem Kilometer schon nicht mehr im Rennen, er hatte 4 Plattfüße und stieg aus.
Ich genoss die restliche Strecke, die mal wellig, dann wieder verwinkelt war ohne weitere Plattfüße und versuchte, so viel wie möglich von der landschaftlichen Schönheit mitzunehmen. Am Eingang zum zweiten Wechsel stehen sie wieder meine Fans, noch einen Gruß und ab auf die grandiose Laufstrecke. So hatte ich es mir vorgestellt, Sehenswürdigkeiten pur und ich mittendrin, Amalienborg Schloss, Alter Hafen, Nyhaven, Parlament, Börse und und und. Die Stimmung hier war genial und hat es schwer gemacht, mit seinen Kräften zu haushalten.
Zieleinlauf, den braucht man nicht zu beschreiben, der ist unbeschreiblich auch hier in Kopenhagen.
Fazit: Schwimmen war mit 54:33min und der schnellsten Zeit in der AK okay – Rad 5:34:18h, damit bin ich nicht zufrieden – Lauf 3:55:43h bedeuten Marathonbestzeit, das ist auch okay,
10:31:15h also gut

Hierher komme ich noch einmal
Ich werde nächstes Jahr in Roth versuchen, das Treffen der Foris zu erreichen.
Wünschenswert für’s nächste mal, 4-5 sichtbare Bojen mehr auf der Schwimmstrecke,
Radservice, schön wäre an jeder Verpflegungsstelle Standpumpe und Schläuche.