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Ich halte es auch für sehr wahrscheinlich, daß z.B. Entbürokratisierung, Verwaltungsreformen, aber auch nennenswerte Kosteneinsparungen u.ä. nur durch Externe, die ihre Erfahrung aus der Wirtschaft mitbringen, effizient möglich sind. Nur der unvorbelastete Blick von außen auf solche Prozesse ermöglicht wesentliche Änderungen. (gilt auch für Prozeßverbesserungen innerhalb einer Firma - wer jahrelang dabei war, ist betriebsblind und hält an zu vielem fest, was objektiv entbehrlich ist.). Insofern halte ich das Prinzip, erfolgreiche Leute wie Musk mitarbeiten zu lassen, für richtig. Ob es im Einzelfall auch passt und wirklich nützlich ist, hängt immer von der Person, von den Zielvorgaben und der Kontrolle ab, denke ich.
Am Beispiel von Brandenburg und dem Bau der dortigen Tesla Fabrik mit 12000 Beschäftigten kann man deutlich sehen, welche Rolle der Staat, in dem Fall das Land Brandenburg, bei der Kontrolle des Fabrik-Baus hat inbezug auf Umweltschutz, gerodetem Wald, Wasserversorgung, Infrastruktur, Arbeitsschutz und Arbeiterrechte usf. Es gab deutliche Bauverzögerungen sowie sogar die Rücknahme eines geplanten Ausbaus und Kontrollen, die Musk kritisierte, und weshalb er nach Brandenburg reiste. Es braucht jetzt nun wenig Phantasie, um zu ahnen, bei welchen Behörden Musk als Leiter des neuen Amtes zuerst Personal kürzen, feuern wird, entsprechend seiner ökonomischen Interessen als Chef von Tesla und X. Da von "unvorbelastetem Blick von aussen" zu sprechen, klingt für mich wie ein schlechter Witz.
Ausserdem hat er Trump für den Wahlkampf sehr viel Geld gespendet, also soll er jetzt mit der Leitung einer eigenen "Behörde", einer externen Organisation, die keiner Aufsicht untersteht, belohnt werden, weil Musk das möchte. Ich bezeichne eine solche Herrschaftsform mit solchen Praktiken in einem Staat als oligarchische Herrschaft.
...Insofern halte ich das Prinzip, erfolgreiche Leute wie Musk mitarbeiten zu lassen, für richtig. Ob es im Einzelfall auch passt und wirklich nützlich ist, hängt immer von der Person, von den Zielvorgaben und der Kontrolle ab, denke ich.
Unabhängig davon, dass ich Musk nicht mag: Seine Interessenskonflikte sind viel zu groß.
Dem Beitrag von qbz stimme ich uneingeschränkt zu.
Unabhängig davon, dass ich Musk nicht mag: Seine Interessenskonflikte sind viel zu groß.
Ein Interessenskonflikt im speziellen Fall von Musk sehe ich auch. Das schmälert aber nicht das (m.M.n. gute) Prinzip, Verwaltungen und Bürokratie mit Hilfe von nicht-Politikern effektiv zu verschlanken.
Ich weiß von den USA wenig, aber wenn ich kürzlich gelesen habe, daß unsere Ministerien von Jahr zu Jahr massiv Personal aufbauen (s. Beispiel hier, aber nicht allein dort), würde ich eine solche Aufräumaktion begrüßen. Es zeugt schon von enormer Abgehobenheit, sich für ständig neue Schulden einzusetzen, und dabei die Ausgabenseite massiv aufzublähen. (das Gleiche gilt für die geplante Kindergrundsicherung, die weitere 5000 Stellen schaffen sollte - Ziel muß doch bei solchen Reformen sein, die Ausgabenseite zu verringern, Prozesse einfacher, effizienter zu machen, um mehr zum verteilen übrig zu haben, nicht anders herum).
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Die Interessenkonflikte von Musk sind massiv, er sitzt buchstäblich jetzt bei Trump auf dem Sofa und diktiert seine Politik für Organisationen, die seine wichtigsten Kunden und Regulierer sind. Die Streichtruppe, die wohl nach dem Vorbild von Musk Agieren bei Twitter wirken soll, trägt zwar Department im Titel, ist aber keines und unterliegt deswegen sehr wenig Kontrollen, seine Cospitze ist ein extremer Typ.
Das Aufräumen wird eine „Säuberungsaktion“ sein, wie man das so nennt.
FBI, SEC, DoJ, EPA, DoD, NASA, DoE, CDC stehen alle auf der Liste.
teilweise haben sie Aufgaben die weit über die USA hinauswirken…..
Würde ich auch so sagen. Was da passiert, ist ein Tritt in den Hintern der Demokratie. Ich habe die Hoffnung, dass er sich damit sichtbar übernimmt.
Plus eins, aber...
In D wird ja in der Politik auch wahnsinnig viel externes Berater know how eingekauft, ich behaupte zu 90% unnötig und aus, leicht für jeden selber, recherchierbaren Gründen zu oft zur Alimentierung von Freunden und Verwandten. Hatte ich schon gesagt, das Zeitalter der Autokraten, Diktatoren, Oligarchen und Despoten steht bevor, weil die Masse der Menschen weltweit sich nicht mehr so sehr für (ihre) Bildung, sondern nur noch für schnelles Geld interessieren.
Die USA der nächsten Jahre wird es uns demonstrieren, Europa hat ja mit Uschi auch schon eine Autokratin, nicht vom Volk gewählt, nicht an demokratischen Prozessen interessiert (siehe direkter Impfstoffdeal mit dem Vorsitzenden von Pfizer).
Geht es deutlicher undemokratisch? Aufschrei in Europa? Null.
Leute rauswerfen ist einfach. Wenn ich nicht in der Lage bin, dort effizientere Strukturen zu schaffen, werden viele Dinge einfach nicht mehr funktionieren. Und davon gehe ich aus.
Den allereinzigsten Lichtblick sehe ich darin, das Musk E-Autos herstellt. Ansonsten gute Nacht USA und gute Nacht Europa.
Die Nominierungsvorschläge der echten Minister und anderer Topstellen sind auch ein Überbietungswettbewerb an absonderlichen und bizarren Entscheidungen.
Michael Lewis hat eine interessante Reportage geschrieben wie in der ersten Amtszeit das DoE überrollt werden sollte, die haben sich gewehrt - jetzt scheint das besser vorbereitet und weitaus radikaler.