Handys in Rumanien bauen zu lassen, und nicht in Deutschland, hat nichts mit Globalisierung zu tun. Es ist schlicht die Ausbeutung billiger Ressourcen durch einige wenige.
Och, ich glaub der rumänische Elektriker schraubt gerne bei Nokia Mobiltelefone zusammen. Ich könnte mir vorstellen, dass er bei Nokia am Ende des Monats mehr Geld im Geldbeutel hat, als er bei Powermanpapas rumänischen Elektrikermeisterkollegen im Kleinbetrieb verdienen kann.
IMHO wird seit dem Niedergang Ceauşescus in R. auch niemand mehr gezwungen, bei Nokia zu arbeiten.
Ich verstehe nicht, wo die Ausbeutung sein soll?
Übrigens beklagen sich die Bankkaufleute in meinem Bekanntenkreis auch nicht darüber, dass sie von den bösen Banken in Luxemburg ausgebeutet werden. Würden sie das tun, dann würde ich sie auch fragen, warum sie denn morgens über die Grenze zur Arbeit fahren und abends wieder zurückkommen und warum sie irgendwann freiwillig bei einer Bank hier in Trier gekündigt haben um in Lux. zu arbeiten.
Das geht solange gut, bis die wenigen Reichen immer gieriger werden, die vielen Armen immermehr zu leiden haben, die Schere immer größer klafft, und es dann knallt.
Die Kunst ist doch, die Schere genau so groß klaffen zu lassen, daß es gerade nicht knallt ...
Da es genug Elend auf der Welt gibt, wird man immer jemanden finden, der dankbar dreimal so hart arbeitet, wie es das Menschen- oder Arbeitsrechtsverständnis in anderen Ländern zuläßt ...
Denjenigen aufzutreiben, ihn zu einem Bruchteil des Gehaltes die Arbeit mehrerer, in der Folge dann Arbeitsloser machen zu lassen, das als "Entwicklungshilfe" o.ä. zu verkaufen, sich selbst dafür mit 7- bis 8-stelligen Jahresgehältern und Prämien belohnen und dann höchstens darüber streiten, ob man damit nun das Unternehmen bestohlen hat oder die Arbeit das wert war ... ich weiß auch nicht so recht, ob man das Ausbeutung nennen kann ... aber was ist schon Ausbeutung ...
Ausbeutung bedeutet verbrauchende Nutzung. Hingegen bedeutet der Begriff pejorativ gewandt rücksichtslose Ausnutzung. Mit der gleichen Bedeutung wird auch das Fremdwort Exploitation verwandt. Auf die Ökonomie angewandt bedeutet es die Aneignung unbezahlter Arbeit.
Handys in Rumanien bauen zu lassen, und nicht in Deutschland, hat nichts mit Globalisierung zu tun. Es ist schlicht die Ausbeutung billiger Ressourcen durch einige wenige.
Aber genau das ist doch Globalisierung. Entsprechend ist das Bauen der Handys in Rumänien eben doch Globalisierung.
Man kann dazu Globalisierung sagen. Aber ob diese Ausbeutung ein unaufhaltsamer Prozess ist, der sich noch durch mehrere Generationen frisst, ist (für mich) höchst fraglich.
Der Prozess der wirtschaftlichen Globalisierung könnte z.B. ins Stocken kommen, wenn es keine Abnehmer mehr für die Produkte gibt. Bei mir ist es zB. so, dass ich mir keinen neuen deutschen Mittelklassewagen mehr leisten kann (bzw. will). Das sehe ich schon als erste Vorboten an, dass irgendwas aus dem Ruder läuft. Die Globalisierung ist die globale Umverteilung des Kapitals von unten nach oben, hin zu einer immer breiteren, mittellosen Masse und ein paar wenigen Superreichen. Irgendwann wird es zu wenige Käufer geben.