Ich glaube, dass in der Diskussion mit Schwarzfahrer ein paar Missverständnisse vorliegen. Schwarzfahrer zitiert ein Poster, dass auf einer Konferenz vorgestellt wurde. Steven R Gundry berichtet auf diesem Poster von einer Studienpopulation, die an einer Langzeitstudie teilnimmt. Diese Studie startete lange vor Corona und beobachtet Biomarker, die ein akutes Koronarsyndrom vorhersagen sollen. Diese Biomarker werden regelmäßig gemessen. Da es in dieser Population viele Impfungen gab, konnte er diese Biomarker vor und nach der Impfung messen. Auf dem Poster vergleicht er die Werte von 3-5 Monaten vor der Zweitimpfung mit den Werten von 2-10 Wochen nach der Zweitimpfung. Er stellt fest, dass die Werte nach der Zweitimpfung schlechter sind als vorher. Seine Befürchtung lautet jetzt, dass sich direkt mit der Impfung Risikofaktoren für das akute Koronarsyndrom verschlechtert haben und es daher möglich sein könnte, dass wir in Zukunft mehr akute Koronarsyndrome sehen werden.
Im Prinzip könnte das eine durchaus ernstzunehmende Beobachtung sein. Allerdings lassen mich einige Details misstrauisch werden. Im Abstract wird erwähnt, dass alle Studienteilnehmer acht jahre lang alle 3-6 Monate getestet wurden. Es wird allerdings kein Hinweis darauf gegeben, wie er nach dieser Zeit immer noch ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis erreichen konnte. Er berichtet auch nicht, wie hoch der Anteil an geimpften Personen unter den Studienteilnehmern war.
In Deutschland ist Gundry übrigens für sein Buch: "Böses Gemüse: Wie gesunde Nahrungsmittel uns krank machen. Lektine - die versteckte Gefahr im Essen" bekannt. Gundry sagt dort, dass Lektine gefährlich sind. Zufälligerweise verkauft er Nahrungsergänzungsmittel, die gegen die gemüseinduzierten Gefahren helfen sollen.
Man braucht nicht auf jede halbgare und unvollständige Veröffentlichung einzugehen, aus deren statistischer Unzulänglichkeit darüberhinaus noch falsche Schlüsse gezogen werden. Sehr ehrenvoll aber verlorene Liebesmüh.
If nothing is under control just shut your mouth.
Und Zweifler aus welcher Ecke auch immer überzeugt man auch am ehesten, wenn man jeden aufkommenden Verdacht durch entsprechende gezielte Untersuchungen entkräftet, nicht durch abwiegeln.
Die Corona Pandemie ist nicht jĺösbar indem man einen Impfstoff 5 Jahre beobachtet, oder willst du 5 Jahre unter Coronaregime leben?
Also die Entscheidung ist doch ganz einfach: Entweder jetzt impfen und auch die gesellschaftliche Verantwortung mittragen unter Beachtung des aktuellen Wissens, das sagt der Nutzen ist größer als der Schaden oder 5 Jahre warten und sich drücken.
Der Ausbruch ist so groß, dass sich in dem Winter keiner wegducken kann, dies hat der Jens heute so formuliert:
Am Ende des Winters gibt es nur "3G": geimpft - genesen - gestorben.
Er hat heute sogar auf cnbc eine Sondersendung ausgelöst mit seinem Statement, das vom ehemaligen Comissioner der FDA bestätigt wurde.
Auch die Boosterei wurde nochmals ausführlichst durchgekaut auf cnbc.
"[...]
Eine Impfpflicht ist kein Verstoß gegen die Freiheitsrechte. Vielmehr ist sie die Voraussetzung dafür, dass wir unsere Freiheit zurückgewinnen. Denn unser Grundgesetz schützt nicht eine Freiheit der Willkür. Es folgt vielmehr dem Prinzip der Freiheit in Verantwortung. Es verpflichtet uns dazu, die Freiheiten aller Betroffenen zu gewichten und auf dieser Basis zu entscheiden. Das Ergebnis dieser Abwägung ist gerade jetzt, nachdem wir mit milderen Mitteln nicht weiterkommen, die Forderung nach einer allgemeinen Impfpflicht. Eine Pflicht, die – in der Spur Immanuel Kants – kein Ausdruck des Zwangs ist, sondern einer Freiheit, die tut, was ich tun soll; aus Achtung vor vernunftgeleiteten, sorgfältig abgewogenen und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Grundsätzen. Unsere demokratischen Verfahren gewährleisten das.
Spaltet eine Impfpflicht die Gesellschaft? Unserer Auffassung nach ist es genau umgekehrt: Die Gesellschaft droht nicht dann zu zerbrechen, wenn der Staat die Dinge in die Hand nimmt und eine allgemeine gesetzliche Impfpflicht einführt. Sie droht dann zu zerbrechen, wenn er die Dinge treiben lässt. Denn die Spaltung findet bereits statt.
[...]"
Ich fände es schwierig, dem nicht zuzustimmen.
PS:
Nur die Stelle
"... einer Freiheit, die tut, was ich tun soll" verstehe ich nicht.
Ist da ein Tipp(?)-Fehler drin?
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AfD-Verbot jetzt!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
"[...]
Eine Impfpflicht ist kein Verstoß gegen die Freiheitsrechte. Vielmehr ist sie die Voraussetzung dafür, dass wir unsere Freiheit zurückgewinnen. Denn unser Grundgesetz schützt nicht eine Freiheit der Willkür. Es folgt vielmehr dem Prinzip der Freiheit in Verantwortung. Es verpflichtet uns dazu, die Freiheiten aller Betroffenen zu gewichten und auf dieser Basis zu entscheiden. Das Ergebnis dieser Abwägung ist gerade jetzt, nachdem wir mit milderen Mitteln nicht weiterkommen, die Forderung nach einer allgemeinen Impfpflicht. Eine Pflicht, die – in der Spur Immanuel Kants – kein Ausdruck des Zwangs ist, sondern einer Freiheit, die tut, was ich tun soll; aus Achtung vor vernunftgeleiteten, sorgfältig abgewogenen und auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Grundsätzen. Unsere demokratischen Verfahren gewährleisten das.
Spaltet eine Impfpflicht die Gesellschaft? Unserer Auffassung nach ist es genau umgekehrt: Die Gesellschaft droht nicht dann zu zerbrechen, wenn der Staat die Dinge in die Hand nimmt und eine allgemeine gesetzliche Impfpflicht einführt. Sie droht dann zu zerbrechen, wenn er die Dinge treiben lässt. Denn die Spaltung findet bereits statt.
[...]"
Nach dem IfSG kann grundsätzlich eine Impfpflicht für eine bestimmbare Personengruppe festlegt werden. Diese Verpflichtung muss als grundrechtlicher Eingriff verhältnismäßig sein. Verhältnismäßig und damit verfassungsrechtlich gerechtfertigt ist ein Eingriff, wenn dieser ein legitimes Ziel verfolgt, geeignet und erforderlich, da kein anderes milderes Mittel zur Verfügung steht, und angemessen ist.
Ganz so einfach ist das alles also nicht. Aber ich finde, der hats relativ anschaulich erklärt.
Man wird sehen, was das Bundesverfassungsgericht dazu sagt. Eine Klage gegen eine Impfpflicht ist nämlich so sicher wie das Amen in der Kirche.
Ich glaube, dass in der Diskussion mit Schwarzfahrer ein paar Missverständnisse vorliegen. Schwarzfahrer zitiert ein Poster, dass auf einer Konferenz vorgestellt wurde. Steven R Gundry berichtet auf diesem Poster von einer Studienpopulation, die an einer Langzeitstudie teilnimmt....
Danke für die ausführliche Analyse. Für mich war es auf die Schnelle einfach ein Beispiel dafür, daß aus zufälligen Beobachtungsstudien etwas auftauchen kann (nicht muß), was man nicht erwartet, also auch nicht gesucht hat. Da es um Verlauf geht, ist auch ein Schluß zu früh, darum schrieb ich ja auch:
Zitat:
Der verlinkte Abstract stellt auch auf Grund von einer Verlaufsbeobachtung über mehrere Monate erste statistische Effekte fest; ich bin sicher, nach einem weiteren Jahr ändert sich das Bild (zum besseren, zum schlechteren - wer weiß)
Zitat:
Zitat von hein
Im Prinzip könnte das eine durchaus ernstzunehmende Beobachtung sein. Allerdings lassen mich einige Details misstrauisch werden. Im Abstract wird erwähnt, dass alle Studienteilnehmer acht jahre lang alle 3-6 Monate getestet wurden. Es wird allerdings kein Hinweis darauf gegeben, wie er nach dieser Zeit immer noch ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis erreichen konnte. Er berichtet auch nicht, wie hoch der Anteil an geimpften Personen unter den Studienteilnehmern war.
Klar, ohne diese Daten ist das Ganze kaum zu bewerten - das haben Abstracts nun mal an sich; der Autor zieht darin eh nur das raus, was er als Botschaft vermitteln will. Ich bilde meine Meinung erst nach eigener Sichtung der Details - da relativieren sich sehr oft Abstract-Botschaften ganz schnell.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)