Wer kommt denn auf die Idee, dass Ullrich OPFER sei (außer Ullrich selber)???
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...na ja, den "Wer" findest du z.B. auch in einem der diversen Beiträge in diesem Thread. Da wurde geschrieben:
"Ullrich ist mehr Betrogener als Betrüger"! ...
Auch deshalb bin ich persönlich da schon auf der Meinungslinie von Keko,...Sportler (auch Amateursportler) betrachten das Thema manchmal etwas "Einäugig".
Ich sehe Ullrich eher als Opfer denn als Kriminellen. Natürlich sind dopende Sportler nicht "unschuldig", sollten bestraft werden und für Verfehlungen geradestehen. Allerdings könnte man bei der Art der Strafe ruhig etwas kreativer sein, als immer gleich den Holzhammer "Gefängnis für alle Doper" auszupacken. Nach den Enthüllungen der letzten Jahre sollte klar sein, dass der dopende Sportler nur ein kleines Rad in einer großen Maschinerie ist.
Bei der ganzen Diskussion oft völlig außen vor bleiben die zahlreichen anderen "Täter" wie (i) Ärzte, die Dopingmittel verabreichen, (ii) (Universitäts-)Labore, die prüfen, wie man positive Tests vermeidet und die Sportler so "herrichten", dass nichts passiert, (iii) Arzneimittelhersteller, die genau wissen, was mit ihren Mitteln passiert, sich aber nichts daraus machen und keine Strukturen einfordern, die den ordnungsgemäßen Verbrauch dokumentieren und (iv) Teambesitzer, Sponsoren, Sportverbände, Veranstalter, Sportpolitiker etc, die die Augen vor der Problematik verschließen oder Doping sogar aktiv fördern um Erfolg einzufahren oder daran teilzuhaben.
Von Jan Ullrich's Erfolgen haben viele profitiert. Dass er jetzt die ganze Ladung abbekommt, wird dem Problem einfach nicht gerecht. Nur zwei Beispiele für diese einseitige Beurteilung: wie kann es sein, dass Riis Teamchef eines Radteams ist? Oder weshalb durfte (und darf?) Fuentes weiter als Arzt arbeiten?
ich finde ironing hat Recht, vom Sportler selbst wird übermenschliches erwartet (moralisch meine ich), von der ganzen Peripherie redet keiner.
Wenn der Sportler bestraft wird, müssten aus moralischen Gesichtspunkten auch alle anderen bestraft werden.
Jan Ullrich hat erstmals zugegeben, dass während seiner aktiven Radsport-Karriere Spitzenleistungen offensichtlich nur mit Doping möglich waren. Auf die Frage der Nachrichtenagentur dpa, ob es Zeiten im Radsport gab, in denen man ohne Doping nicht vorne mitfahren konnte, antwortete der Tour-de-France-Sieger von 1997: „Ja, klar gab es diese Zeiten, ich hab sie ja selbst mitgemacht.“
Ich hol das mal aus dem Armstrong-Thread hier rüber:
Zitat:
Zitat von hazelman
Das erinnert mich an das Interview mit Prof. Franke aka Waldorf, das ich Montag bei "Sport im Dritten" gesehen habe. Der sagt doch glatt, sich auf Matschiners Buch berufend, dass die Dopingmittel fürn Ulle 2000 mit einem "deutschen Minister im Diplomatengepäck" nach Sydney gebracht wurden...
Also bitte nicht nur mit dem Finger auf Spanien zeigen, wenns darum geht, dass diese Sauerei offenbar bis in die höchsten Zirkel der Politik mitgemacht wurde.
Ich denke, der eine oder andere wird das Matschiner-Buch haben.
Wäre nett, wenn jemand die betreffende Stelle zitieren könnte.
Ich habe bei der Amazon-Buchvorschau alle möglichen Suchbegriffe probiert, finde damit aber nichts.
Das wäre doch eine ziemlich sensationelle Nachricht, aber obwohl das Buch schon 2 Jahre auf dem Markt ist, finde ich nirgends etwas darüber.
Nur dies aus 2007 ohne jegliche Details:
"Es gibt mittlerweile sogar Gerüchte, Doping-Mittel seien in Diplomatengepäck zu Olympischen Spielen transportiert worden." http://www.faz.net/aktuell/sport/spo...z-1435349.html