Ich glaube Angst ist meistens sehr diffus. In den Diskussion meine ich heraus zu hören, dass man es auf eine "Angst um unser Leben" zurückführen kann. Nicht "Angst ums Überleben", sondern Angst davor, dass unser Leben irgendwann nicht mehr so ist, wie es jetzt eben ist; Mit all den Annehmlichkeiten, dem Luxus, den sozialen Dienstleistungen, dem imaginären Freiheitsbegriff, den uns die Wirtschaft so schön pflegt, etc. Es ist die Angst der Alten, dass gestern der beste Tag in unserem Leben war und die Angst, dass die Zukunft nicht mehr über ein Sparbuch planbar ist.
Schon bevor Franziskus Papst wurde, hat mich die Geschichte vom Hl Franziskus fasziniert und sehr zu denken gegeben. Ich liebe diesen alten Film von Franco Zeffirelli "Bruder Sonne, Schwester Mond." aus 1972. Auch wenn das eine Hippieverwurschtung des Themas ist, so bringt er für mich doch diesen einen so elementaren Satz zum Ausdruck: "Du musst alles zurücklassen, um wahrhaftig zu lieben."
Ich bin kein verklärter Romantiker aber trotzdem ist für mich jeder Kompromiss (ich hab eh gespendet und gegen die bösen Nazis gewettert) irgendwie verlogen.
Ich glaube auch, dass die Bereitschaft, sich inhaltlich, ernsthaft und vorurteilsfrei mit der Problematik auseinanderzusetzen, der allererste und allerwichtigste Schritt in die richtige Richtung ist. Das ist auch der Grund, warum ich dieses Forum hier so gern hab, weil das was wirklich von Bedeutung ist, auch seinen Platz bekommt!
Nik
__________________
Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
Ich glaube auch, dass die Bereitschaft, sich inhaltlich, ernsthaft und vorurteilsfrei mit der Problematik auseinanderzusetzen, der allererste und allerwichtigste Schritt in die richtige Richtung ist.
Nik
Das ist richtig. Aber wie, wenn überall Verschwörungstheorien lauern und Du für alles und jedes Quellen beibringen kannst? Und viele der Befürchtungen berechtigt sind?
------
Auch ich habe mich gefragt, bin ich nur ein Aufrechter, der zu seinen Überzeugungen steht, wenn ich von früh bis spät in der Kleiderkammer stehe? Ich denke nein, denn das Kümmern ist Staatsaufgabe, denn der hat's auch verbockt. Und meiner Meinung nach erlebe ich hier seit 35 Jahren ein Politikversagen in großem Stil (Denn so lange engagiere ich mich schon gesellschaftlich).
Aber bei objektiver Betrachtung ist dem vielleicht gar nicht so. Die Menschen wollen das einfach so, denn wenn nicht, würden sie anders wählen und für andere Dinge streiten. Tun sie aber nicht, denn: Erst kommt das Fressen und dann kommt die Moral. Und viele sind halt nie satt.
35 Jahre gesellschaftliches Engagement haben mir gezeigt, dass die, die zuerst ans Fressen denken, im Regelfall besser dastehen. Deshalb kann ich die, die sich ins Private zurückziehen, sich abschotten, sich einmauern, sehr gut verstehen.
Das Wesen des Kapitalismus halt und doof der, der nicht nach dessen Regeln spielt.
__________________
.
One week without training makes one weak.
.
Die Rechte an eventuell eingebetteten Bildern oder Videos liegen immer beim jeweiligen Urheber.
Arne, ich wollte nicht auf FB posten, lieber hier...
(...)
Nik
Ein Beitrag, der mir aus der Seele spricht. Danke, Nik! Mir geht es wie dir: Ich fühle mich schuldig, weil ich nicht viel mehr mache als die Arschgeigen, die wir verurteilen. Vielleicht mache ich eher einfach nur weniger: nämlich mich nicht vor Flüchtlingsheime stellen und Parolen rufen.
Aber ansonsten leider auch nichts, bzw. fast nichts.
Ich will es ändern und hoffe, dass es mir gelingen wird.
Das ist eine - wie ich finde coole app, mit der man einfach läppiche 40cent an ein Projekt in Afrika überweisen kann. Läuft über paypal.
Warum 40cent? Die Macher (ein deutsches non-profit start-up) sagen, dass man für 40cent eine Mahlzeit für ein Kind herstellen kann und liefern damit die Möglichkeit, mit den 40cent direkt einem bestimmten Kind helfen kann.
Das schöne daran: es gibt keine Barrieren. Ich krieg jeden morgen ne Nachricht und dann überweis ich meine täglichen 40cent durch einen simplen Klick.
Kurzentschlossen packte ich heute morgen so einiges zusammen und folgte dem Aufruf in der Tageszeitung.
Um die 15 Finishershirts, weitere 2 Baumwollshirts, 9 oder 10 paar Laufschuhe, dazu noch 2 paar Alltagstaugliche Schuhe, 4 weitere paar Schuhe habe ich meiner Freundin abgeschwatzt, einige Duschhandtücher, etwas Kinderspielzeug, ungebrauchte Babykleidung die nie genutzt wurde ( woher das auch immer kommt ) und 5 meiner 8-9 Challenge Rucksäcke ( ungenutzt ) habe ich zusammen gepackt und in Original Challenge-Transitionbeutel gesteckt. Damit bin ich zur neu errichteten Flüchtlingsaufnahmestelle im 12km entfernten Sinsheim gefahren.
Als ich dort ankam war ich begeistert von der immerhin kleinen Autoschlange die sich aufreihte um nützliche Dinge für die Flüchtlinge abzuliefern.
Ein großes Armeezelt war bereits gefüllt mit Beuteln,Taschen und sonstigen Dingen wie z.B. Kinderspielzeug, Babybettchen und einiges an Kleidung.
Als ich an der Reihe war ( dauerte 4-5 Minuten ) nahmen mir die Helfer des DRK gerne meine Sachen ab und freuten sich ganz besonders über die 5 Rucksäcke - die sind sehr nützlich für Einkäufe usw. hieß es da. Auch die Funktionsshirts wurden sehr gerne genommen. Das bekäme man dort eher seltener und sportlich wären die Menschen ja schließlich auch - Logisch.
Zuvor war ich skeptisch ob meine zusammengetragenen Dinge wirklich gewollt und gebraucht werden. Ich habe bei solchen Spendenaktionen auch schon erlebt, das man es manchem sog. Hilfsbedürftigen nicht immer recht machen kann und wieder weg geschickt wird.
Dieses Mal war es total anders und um so größer war natürlich meine Freude darüber. Ich mag solche Aktionen viel mehr als einen Kleidercontainer von XY.
Da ich eher zum Minimalismus tendiere anstatt zu häufen was geht, habe ich leider maximal alle 2-3 Jahre mal eine lohnenswerte Fuhre ( wie heute ) abzugeben. Der Winter kommt und brauch auch noch etwas damit ich nicht friere .
Ihr müsst noch mehr für die ach so armen Flüchtlinge spenden.
Die Freundin meiner Tochter ist von denen gestern Abend beim Joggen überfallen worden,die wir heute im Krankenhaus besucht haben
Aber für euch ist alles so toll