Ich denke, es macht auch einen Unterschied mit welcher generellen Stimmungslage man seinen Alltag bewältigt.
Wenn ich an jeder Ecke eine Verschwörung vermute und eh denke, dass ich mich in Geißelhaft befinde nehme ich alltägliche kleinere Einschränkungen vielleicht anders war.
Kann ich so nicht bestätigen. Hier in München ist alles recht entspannt. Wurde auch noch nie angepflaumt, obwohl man natürlich in der Stadt oft keinen Abstand halten kann. Auch beim Laufen wurde ich noch nie angepflaumt.
Ist wohl von Ort zu Ort verschieden.
In der Arbeit ist halt noch Maskenpflicht und persönlicher Kontakt in den Büros ist nicht erlaubt. Wir sind noch im Home Office. Das ist vielleicht ein wenig übertrieben, aber ich arbeite gern im Home Office.
Als Betroffener mit kleinen Kindern hoffe ich, dass es nicht wieder zu flächendeckenden Schulschließungen kommt. Die Impfung möglichst vieler Personen zur Reduzierung von Ansteckungsrisiken Sehe ich hierbei als einen nicht unerheblicher Baustein an, auch mangels brauchbarer Alternativen v.a. für kleinere Kinder. Ob zwei Spritzen ausreichen oder (jährliche) Auffrischungsimpfungen notwendig sein werden, kann ich nicht einschätzen.
Momentan sinkt meine Hoffnung auf ein halbwegs unbeschwertes Schuljahr allerdings deutlich.
M.
Danke für deine Antwort.
Schulpflichtige Kinder habe ich nicht mehr. Aber ich bekam von Arbeitskollegen mit, dass sie im letzten Winter z.T. ordentlich am Rudern waren. Ausserdem bekomme ich selbst mit, dass manche Klassen mittlerweile mit dem Schulstoff (im Fach Mathematik) deutlich hinter sonstigen Jahrgängen zurückhängen. Ich befürchte, dass man möglicherweise das Niveau der Abschlussüprüfungen erneut anpassen (sprich: senken) wird müssen. Von daher hoffe ich, dass man diesmal mit einem blauen Auge durch den Winter kommt.
In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass für Bundesminister Spahn "Impfen ein patriotischer Akt" ist. Bin ich dann automatisch kein Patriot, wenn ich eine weitere Impfung ablehne? Manches finde ich mittlerweile befremdlich.
Ich bin aktuell und war auch letztes Jahr in Schweden. Er hat völlig recht. Hier ist alles viel entspannter.
Für die Großstädte kann und will ich nicht sprechen, aber ansonsten ist alles in jeglicher Hinsicht locker:
- keine Psychopathen, die mit Maske Fahrrad oder Auto fahren
- keine Masken im Alltag
- alle Menschen untereinander und zu uns freundlich und gut gelaunt
- niedrige stabile inzidenzen
- alle halten automatisch Abstand
- keine Grabenkriege zwischen CoronaLeugnern und Lockdownfetischisten
- normales soziales Leben
- gesunde Gastronomie, alle mit Hygienekonzept. Draußen, draußen, draußen und lüften, aber keine Pfeile auf dem Boden oder Masken auf der Außenterrasse
Uns tun 3 Wochen CoronaDauerAlarm-Urlaub gut. Meine Frau hatte longcovid oder Long lockdown-Syndrome entwickelt. Hat sich wie von Geisterhand merklich gebessert, mir geht es auch deutlich besser. Angst mich zu infizieren habe ich hier weniger als daheim, weil unsere teilweise idiotischen Massnahmen uns in falscher Sicherheit wiegen und andere Leute privat gleichzeitig alle sinnvollen Regeln massiv brechen.
Ich denke, dass dies zum Teil der eigenen Stimmung und Einstellung geschuldet ist (du bist im Urlaubsmodus).
Allerdings habe ich den Eindruck, dass in DE der Hang zum Regelbefolgen und der Obrigkeitshörigkeit bei manchen Mitmenschen deutlich ans Tageslicht kommt. Ich war während der letzten 1,5 Jahre 4x für je ein paar Tage in Frankreich und empfand dort die Stimmung schon etwas lässiger als in DE. Gleichwohl gibt es in Paris massive Proteste gegen die Corona-Maßnahmen.
Coronadiktatur vielleicht nicht. Ich wurde gestern beim Laufen von einer Rollstuhlfahrerin samt Begleitung heftig attackiert, dass ich ohne Maske auf sie zu laufe. Die folgende Diskussion ergab, dass beide ungeimpft sind („sehen wir nicht ein, wir sind vulnerabel“), ich schon („egal, dass berechtigt Sie zu gar nichts“).
Abends war ich mit einer Tochter in einem Lokal, strenge Kontrolle ob geimpft/getestet/genesen für den Innenraum plus Einchecken der Kontaktdaten. Als ein Unwetter los brach, wollte eine Vierergruppe mit Maske in den Innenraum flüchten. Da sie keine Nachweise hatten, wurden sie wieder nach draußen gedrängt und zwar wirklich mit körperlichem Einsatz.
Morgens im Freibad muss ich zum Eingang/Duschen und zum Becken Pfeilen folgen und Maske tragen. Kann ich machen, der Sinn erschließt sich mir nicht. Mein Mann und ich waren die einzigen Schwimmer im Becken, wurden aber angeraunzt, wir müssten wegen Corona im Kreis schwimmen.
Genau solche Beobachtungen meine ich.die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Teilweise sind es die Menschen selbst, die einen verstörten Eindruck machen, teilweise sind es unsinnige Regeln, die im ersten Moment nicht dramatisch erscheinen, aber auf Dauer müde machen. Die Angst frisst uns langsam auf. Vielleicht wird man betriebsblind, wenn man nur in Deutschland in seinem Umfeld verharrt. Hier in Schweden wird es einem sofort bewusst wie krass der Unterschied ist.
Ich gehe schon gar nicht mehr schwimmen, weil ich mich jedes Mal einzeln anmelden muss. Bin ich zu spontan, ist ausgebucht. Buche ich 3 Tage vorher, passt mir der Zeitpunkt manchmal doch nicht, hab aber gebucht. Beim Schwimmen sehe ich dann das Personal, wie es draußen mit Maske die Aluleiter vom Schwimmbecken alle 15 Minuten desinfiziert.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Danke für deine Antwort.
Schulpflichtige Kinder habe ich nicht mehr. Aber ich bekam von Arbeitskollegen mit, dass sie im letzten Winter z.T. ordentlich am Rudern waren. Ausserdem bekomme ich selbst mit, dass manche Klassen mittlerweile mit dem Schulstoff (im Fach Mathematik) deutlich hinter sonstigen Jahrgängen zurückhängen. Ich befürchte, dass man möglicherweise das Niveau der Abschlussüprüfungen erneut anpassen (sprich: senken) wird müssen. Von daher hoffe ich, dass man diesmal mit einem blauen Auge durch den Winter kommt.
Das allgemeine Niveau der Klasse kann ich nicht einschätzen. Wir sind ganz gut durchgekommen, aber vor allem auch, weil wir selbst bzw. meine Frau viel Zeit und Energie investiert haben. Das ging, weil sie noch in Elternzeit ist. Ich kenne andere, die außerplanmäßig Elternzeit henommen haben, weil sie sonst die Betreuung der Kinder nicht hinbekommen hätten.
Zudem hat bei uns die Schulleitung versucht, so oft wie möglich Präsenzunterricht anzubieten. Grundsätzlich befürchte ich allerdings, dass die schulische Ausbildung noch mehr als sonst vom Elternhaus abhängig ist.
Zitat:
Zitat von keko#
In meiner Tageszeitung konnte ich heute lesen, dass für Bundesminister Spahn "Impfen ein patriotischer Akt" ist. Bin ich dann automatisch kein Patriot, wenn ich eine weitere Impfung ablehne? Manches finde ich mittlerweile befremdlich.
Und schwupp ist man ungewollt Patriot. Wenn das nicht mal für den einen oder anderen ein Grund ist, sich nicht impfen zu lassen.
Ich denke, dass dies zum Teil der eigenen Stimmung und Einstellung geschuldet ist (du bist im Urlaubsmodus).
Allerdings habe ich den Eindruck, dass in DE der Hang zum Regelbefolgen und der Obrigkeitshörigkeit bei manchen Mitmenschen deutlich ans Tageslicht kommt. Ich war während der letzten 1,5 Jahre 4x für je ein paar Tage in Frankreich und empfand dort die Stimmung schon etwas lässiger als in DE. Gleichwohl gibt es in Paris massive Proteste gegen die Corona-Maßnahmen.
Keine Sorge, ich hatte vorher in Deutschland auch Urlaub. Und war zwischenzeitlich ein paar Tage in Holland, man sieht auch schon dort immer den Unterschied, nur nicht so krass.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Genau solche Beobachtungen meine ich.die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Teilweise sind es die Menschen selbst, die einen verstörten Eindruck machen, teilweise sind es unsinnige Regeln, die im ersten Moment nicht dramatisch erscheinen, aber auf Dauer müde machen. Die Angst frisst uns langsam auf. ...
Dann versuch dich aus deiner Angstblase zu befreien. Im Strassenverkehr gibt es viel mehr Regeln und an jeder Ecke stehen Schilder oder Ampeln, trotzdem wirst du im Strassenverkehr nicht von Angst aufgefressen. Mit Corona ist es ähnlich, es gibt viele Regeln, aber deshalb muss dich die Angst nicht auffressen