Zitat:
Zitat von tridinski
Ich habe auch schon öfter die Erfahrung gemacht wenn wir zB 100er schwimmen und ich den nächsten unbedingt schneller schwimmen will als den davor (der auch schon hohes Tempo hatte), wenn man dann nur noch über die Kraft kommt ist man eher ein gutes Eckchen langsamer, wohingegen wenn man auf die Technik achtet und vom Anstrengungsgefühl unter Max bleibt gehts viel besser. Die Technik bei 'Full Power' sauber beizubehalten ist ziemlich schwierig.
Power zu hoch ist wie Anfahren im Winter auf Schnee: Vollgas wenig hilfreich
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Ist bei mir als Anfänger-Schwimmboje quasi immer so, sobald ich schneller durch viel Kraft werden will, sind die Ergebnisse ernüchternd.
Was bisher am hilfreichsten war, die Kraft auf bestimmte Phasen des Armzuges zu konzentrieren, d.h. also, wenn ich versuche, 50-100m "schnell" zu schwimmen
- viel Kraft einzusetzen, um den Impuls aus dem Körper nach vorne beim Eintauchen des Armes zu verstärken
- beim Anstellen und auch beim Beginnen des Zuges Kraft rausnehmen, sonst "reiße" ich eh nur durchs Wasser
- Möglichst kräftig nach hinten abdrücken.
So war ich bisher am schnellsten.
Es wird ja auch immer davon gesprochen, dass gute Schwimmer den Armzug zum Ende hin beschleunigen und ich hab auch schon von Theorien gelesen, dass bei zu schneller Beschleunigung irgendwelche Wirbelströme abreißen und dann der Druck wegbleibt.
Ich bin kein Physiker, aber das scheint mir wenig einleuchtend, weil: Wenn ich beim Ruderboot ein starres Paddel durchs Wasser ziehe, klappt das ja ziemlich gut, ohne dass ich mir Gedanken ums Strömungsabrisse machen muss.
Vielmehr würde ich also vermuten, es liegt daran, dass das "Paddel" beim Schwimmen halt eine biomechanisches Konstrukt ist mit vielen Gelenken, und jede kleine Änderung den Widerstand vermindern oder erhöhen kann. Alleine eine leichte Pro- oder Supination des Unterarms hat vermutlich krasse Folgen, vor allem da dass ja exponentielle Zusammenhänge von Druck und Strömungsgeschwindigkeit sind. Und ohne entsprechende propriozeptive "Aufmerksamkeit" wird halt das Paddel zum Paddelstil, je mehr man sich anstrengt.
Das klingt jetzt alles irgendwie einleuchtend, aber Mittwoch früh wird wieder alle Theorie grau und ich entsprechend langsam sein.
Wobei wirklich hilflreich finde ich diesbezüglich Faustschwimmen (mit Daumen in der Faust, um nicht zu sehr schummeln zu können), immer 25m Faust und 25m offene Hand. Da gab es zumindest gefühlte Fortschritte.