„Nicht den geringsten Hinweis“: Ich sag es mal neutral, es gibt diesen einen Kandidaten, der beim letzten Mal durch einen Sturm aufden Sitz der Legislativd versucht hat seine Abwahl zu verhindern - durch demagogische Anstiftung zur puren Gewalt.
Es ist allerdings am Wahlsieger, die Polarisierung zu beenden und ein Präsident aller Amerikaner zu sein - das ist der einzige Weg um das Gewaltrisiko von Straßenmobs zu senken.
Du verlangst also die Quadratur des Kreises. Es ist schlicht unmöglich, es immer jedem recht zu machen. Dummerweise schreien immer nur die, die sich benachteiligt fühlen. Und dieses gefühlte benachteiligt sein ist heute ganz schön verbreitet.
Wie einfach wäre es doch nur, wenn man einen Despo... äh, Präsidenten wie Putin oder Trump hätte. Oder wie Xi. Alles wäre toll und überall würde der Wohlstand ausbrechen. Oh wait, geht Chinas Wirtschaft nicht gerade schön vor die Hunde?
Du verlangst also die Quadratur des Kreises. Es ist schlicht unmöglich, es immer jedem recht zu machen.
Ich schrieb nie etwas von "jedem recht zu machen". Was ich meine, daß nach der Wahl (und eigentlich auch vorher) alle Teilnehmer in gegenseitigem Respekt die noch so unterschiedlichen Meinungen und Ziele zu akzeptieren haben, und in der anschließender Legislaturperiode man auch in gegenseitigem Respekt im Parlament zusammenarbeiten muß. Das hat jahrzehntelang funktioniert, und ist eine wesentliche Garantie für eine stabile Demokratie. Es gehört halt die Demut dazu, daß jeder anerkennt, daß er nicht die alleinig richtige Lösung gepachtet hat, sondern daß andere auch mal Recht haben könnten, und wenn sie noch so üble Charakter sind - und eh erst in 20 Jahren sicher klar wird, wer Recht hatte. Wer den Willen und die Bereitschaft dazu nicht aufbringt, ist an jeder weiteren Eskalation mit Schuld.
Oder meinst Du, in Ruanda wäre je Frieden eingekehrt, wenn die aktuelle Regierung sich nicht als Verteter von Tutsi und Hutu gleichermaßen ansehen würde?
Zitat:
Zitat von Mitsuha
Dummerweise schreien immer nur die, die sich benachteiligt fühlen. Und dieses gefühlte benachteiligt sein ist heute ganz schön verbreitet.
Wer wirklich schwer benachteiligt ist, schreit wohl auch zu Recht, um gehört zu werden. Es kommt auf eine maßvolle Politik an, diese Beschwerden so nach Bedeutung zu Priorisieren und anzugehen, daß eine Mehrheit das auch richtig empfindet - das wäre m.M.n. demokratisch.
Zitat:
Zitat von Mitsuha
Wie einfach wäre es doch nur, wenn man einen Despo... äh, Präsidenten wie Putin oder Trump hätte. Oder wie Xi. Alles wäre toll und überall würde der Wohlstand ausbrechen. Oh wait, geht Chinas Wirtschaft nicht gerade schön vor die Hunde?
Erstens: in welcher Hinsicht hat sich Trump während seiner Amtszeit als ähnlicher Despot gezeigt, wie Putin? Kann ich nicht erkennen. Zweitens: Wohlstand ist ein wesentlicher Aspekt, aber nicht der einzige für eine Wahlentscheidung. Unter Despoten hat sich noch nie dauerhafter Wohlstand entwickelt, ebenso wenig wie in Planwirtschaften. Ansonsten ist die Idee des "guten Diktators" uralt, und bekanntlich höchst gefährlich, da es kaum je dabei bleibt. Als Amerikaner würde ich mich einfach weiter auf die bisher gut funktionierenden "checks and balances" verlassen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
„Nicht den geringsten Hinweis“: Ich sag es mal neutral, es gibt diesen einen Kandidaten, der beim letzten Mal durch einen Sturm aufden Sitz der Legislativd versucht hat seine Abwahl zu verhindern - durch demagogische Anstiftung zur puren Gewalt.
m.
Und mal kurz den Supreme Court einseitig auf seine Seite gebracht. Jerry Mandering im großen Stil, Behinderung weiter Bevölkerungsteile von der Wahl etc. Man muss schon sehr energisch weggucken wollen, wenn man darin "nicht den geringsten Hinweis" sehen will.
Natürlich krakeelt er rum, das ist nun mal sein Naturell - nur ändert das nichts. Ich sehe keinen Grund, warum er die Demokratie abschaffen sollte, wenn er gewinnt, dafür hat er in der ersten Amtszeit auch nicht den geringsten Hinweis gegeben. Und wenn er verliert, mag er sich beschweren, aber das System ändert das nicht. Es ist allerdings am Wahlsieger, die Polarisierung zu beenden und ein Präsident aller Amerikaner zu sein - das ist der einzige Weg um das Gewaltrisiko von Straßenmobs zu senken.
...Etwas mehr Gelassenheit bei unerwünschten Wahlergebnissen täte allen gut.
Trump tut das was er sagt bzw will das tun, was er sagt. Es scheint immer noch Kräfte zu geben, die ihn im Zaum zu halten vermochten. Allerdings hatten die meist kurze Halbwertzeiten...
Polarisierung ist sein Kerngeschäft. Und er tut das, wenn es IHM nützt. Präsident ALLER Amerikaner? Da scheißt er drauf!
Plus: dem Ami ist wichtig, dass die Kohle stimmt und er seinen Frieden hat. Wie den meisten hier auch. Also wählt er den, der genau das am meisten rauskrakelt. So einfach ist das.
So, und nun verschwindest Du wieder auf meiner Ignorliste, damit ich weitern Unsinn nicht lesen muss.
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früher: sex and drugs and rock `n roll.
heute: betablocker, insulin und kamillentee
Und mal kurz den Supreme Court einseitig auf seine Seite gebracht. Jerry Mandering im großen Stil, Behinderung weiter Bevölkerungsteile von der Wahl etc. Man muss schon sehr energisch weggucken wollen, wenn man darin "nicht den geringsten Hinweis" sehen will.
Ich würde hier schon spezifisch über big points reden - das der Supre me Court so verrückt funktioniert und jeder Präsident ihn nach seiner Linie nachbesetzt (wenn er kann) das Gerrymandering und die diskriminierenden Aspekte des Wahlsystems sind nun keine Trump-Erfindungen - das ist US Standard, wenn man so will
Das immer wiederkehrende komplett grundlose und faktenfreie Gejammere dass die 2020 Wahl die er krachend verloren hat, ihm gestohlen wurde, ist ein direkter Angriff auf das Herz der Demokratie - denn das untergräbt jedes Vertrauen in Wahlen / wie schlimm das wird, werden wir wohl bald sehen müssen
...in gegenseitigem Respekt die ...
Wer wirklich schwer benachteiligt ist, schreit wohl auch zu Recht, um gehört zu werden....
Als Amerikaner würde ich mich einfach weiter auf die bisher gut funktionierenden "checks and balances" verlassen.
Interpretiere nur ich Trumps Ansage, die US Bürger müssten bald nie wieder wählen, so negativ?
Am lautesten schreien mMn alle Milliardäre und Multimillionäre (m\w\d\aa) in den USA.
Bei Mioska haben sie gerade die Fragilität von c&b in den US and A diskutiert.
Mir graut es jetzt schon und der Postillion hat es wohl schon treffend publiziert... https://www.der-postillon.com/2024/1...ger-trump.html
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„
Interpretiere nur ich Trumps Ansage, die US Bürger müssten bald nie wieder wählen, so negativ?
Nicht nur Du, aber es ist (nicht nur m.M.n.) ein Mißverständnis. Er hat das bei einer speziellen Veranstaltung in einem fundamentalistisch-christlichen Kreis gesagt, wo die Leute traditionell eher Nichtwähler sind. Der Spruch bezog sich darauf, daß sie ihn dieses eine Mal unterstützen (also schlichte Wählermobilisierung), und er regelt dann alles, was diese Wähler interessiert, in einem Sinne, daß sie in Zukunft ruhig wieder Nichtwähler bleiben können. Es ist typisch Trump, vollmundig, übeheblich, und nach mir die Sintflut. Aber Demokratie abschaffen wollen da reinzuinterpretieren halte ich für absurd - bzw. Wahlkampf.
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