Hallo quick-nick,
ich habe während meiner Schwangerschaften keinen besonderen Support meines Partners benötigt. Mir war es auch nicht wichtig, zu Gyn-Terminen usw. begleitet zu werden. Wenn alles "normal" läuft, dann arbeitet man in der Zeit ja auch, d.h. am Alltag verändert sich ja nicht alles.
Viel wichtiger ist aus meiner Sicht, vorab gut zu besprechen, welche Erwartungshaltung man hat, wie man sich Job/Haushalt/Kinder aufteilen möchte usw. Und dann kommt ja eh irgendwann der Realitätsabgleich.
Von daher hätte ich es damals nicht als Problem gesehen, wenn mein Partner in meiner Schwangerschaft irgendein aufwändiges Event geplant hätte. Aber da müsst ihr untereinander natürlich über Eure Bedenken usw. reden.
Ansonsten bin ich auch großer Befürworter davon, den Arbeitsweg sportlich zu nutzen. Ich fahre pro Strecke ca. 45 min, finde das genau richtig.
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Team PHenomenal Hope - für eine Zukunft ohne Lungenhochdruck
. IHR wort ist gesetz.
frag sie, was sie dir rät, was sie sich vorstellt.
lass dir was einfallen, kauf ein tandem und trainiere so deine radbeine.
tbc
Sehe ich komplett anders. Ihr beiden seid gleichberechtigt und auf Augenhöhe, hoffe ich. Wenn auf Dauer die Bedürfnisse der einen Person Vorrang haben vor denen der anderen, führt das zwangsläufig zu einer Schieflage, die viel schwerer zu korrigieren ist, als wenn von Anfang an die Wünsche beider berücksichtigt werden
Jetzt wäre die Zeit, den Wunsch nach Teilnahme an einer Langdistanz zu realisieren, jetzt, und dann möglicherweise für viele Jahre nicht mehr.
Wenn erstmal das Kind oder die Kinder da sind, sind die Voraussetzungen deutlich weniger günstig und das für einige Jahre.
Ich finde auch nicht, dass man als Paar alles zusammen machen muss; daher würde ich mir eher ein neues Rennrad kaufen oder das Geld in ein vernünftiges Rennrad für die Frau stecken, sofern sie überhaupt Lust dazu hat, Rennrad zu fahren, kann sie das mit oder ohne Partner tun), als ein Tandem zu kaufen, auf welchem man ja definitionsgemäss immer zu zweit rumhängt.
Handelt Rahmenbedingungen aus, aber in einer Weise, die für beide passt. Sonst geht das auf Dauer eh in die Hose.
Aus Sicht Frau:
In meinen Schwangerschaften (4) war ich sehr alleine. Der Vater war der Ansicht, das sei mein Ding. Er plante Arbeit, Sport und Treffen mit Freunden, was übrig blieb, gehörte dann „uns“. Unnötig zu erwähnen, dass er schnell der Ex-Mann war, oder? Die neue Frau war offenbar durchsetzungsfähiger, er gab den Sport auf.
Meine Jahre als alleinerziehende Mutter mit vier Kindern brachte mich dann zum Triathlon. Irgendwann kamen neuer Mann und Bonuskind dazu. Dann wurde es logistisch schwieriger mit zwei Triathleten und fünf Kindern.
Will sagen: nimm die Sorgen und Wünsche deiner Frau gerade in der Schwangerschaft ernst. Ich fand den Vorschlag gut sie nach ihren Erwartungen und Wünschen zu fragen. Setzt euch hin und arbeitet einen Plan aus: wie viel Stunden Training rechnest du, wo könntet ihr das in der Woche verteilen? Vielleicht sieht sie, dass genug Zeit für euch und das Wunder Schwangerschaft bleibt, vielleicht siehst du, dass du kürzen (oder doch das Projekt LD schieben) musst. Aber frag sie und plant Zeitfenster zusammen. Das müsst ihr spätestens mit Kind eh tun.
Zum Arbeitsweg nutzen: mein Mann tut das regelmäßig, hat aber Dusche und Spind in der Arbeit zur Verfügung. Ich (Schule) leider nicht. 5 Uhr Rollentraining oder 22 Uhr laufen kennen wir auch, alles eine Frage der Gewöhnung. Aus meinen frühmorgendlichen Läufen hat sich übrigens inzwischen eine Laufgruppe ergeben.
Ich habe erst Ende 2018 mit dem Schwimmen und 2019 mit Triathlon begonnen, da waren wir schon verheiratet und zu viert (*03/2017, *01/2019). Laufen (marathon) und Radfahren gehörten aber vorher schon zu meiner Identität: meine Frau hat also nicht die Katze im sack gekauft. Mittlerweile sind wir zu fünft (*09/2022) und ich habe drei Langdistanzen bestritten.
Das Training hat sich in den letzten Jahren wie folgt gestaltet:
- kurze/mittlere Läufe in der Mittagspause (2x pro Woche)
- Frühschwimmen um 05h30 (2x pro Woche)
- Radeinheiten indoor (90%)
- lange radeinheit Samstag ab 5h00 auf der Rolle
- lange Laufeinheit Sonntag ab 7h30
- kaum Einheiten über 3h
Kinder habe ich tausende km im Thule chariot gezogen/geschoben. Später habe ich Begleitung vom großen auf dem Fahrrad bekommen. Teilweise sind wir auf die Laufbahn, haben sandelsachen und Fahrräder mitgenommen. Dann wurde aus 50 Minuten easy eine koppeleinheit im Sandkasten.
Viele Einheiten habe ich (gerade in der Urlaubszeit) auch während des Mittagschlafs gemacht. Wenn man einen guten Fußsack (Wollfell) hat, wird den Kindern auch im Winter im Thule nicht kalt. Ich habe dann 3-4 runden auf der Laufbahn geschoben und den Wagen stehen lassen, sobald die Kinder eingeschlafen waren.
Da wir im Sommer regelmäßig im Freibad sind, konnte ich dort auch meine Programme schwimmen (bis 45 Minuten).
Ich habe die Saison aber immer auf 1-2 Wettkämpfe reduziert, um nicht das gesamte Familienleben zu diktieren und natürlich immer mit meiner Frau abgestimmt.
Natürlich gibt es dennoch Konflikte und man lässt Einheiten fallen.
Aber Kinder sind kein Grund auf Sport grundsätzlich zu verzichten. Sie lassen sich, gerade in den ersten Jahren, wunderbar in den Alltag integrieren.
Kommendes Jahr trete ich aber auch kürzer, weil ich mich im Verein stärker in die Jugendarbeit einbringe. Die belastung von Familie, Job und LD training ist auf Dauer hart. Sind die Kinder erst in Kindergarten oder Schule sind auch die zahlreichen Infekte nicht zu unterschätzen.
- Deine Frau war zuerst da, nicht das Hobby. Sie mochte und mag dich wie du bist und warst. Wenn du dich radikal veränderst, wird das ein Problem. Kompromisse lösen weder dein, noch ihr Problem. Die Beziehung oder die LD wird misslingen, mit Pech sogar beides.
- Das Problem liegt nicht beim Triathlon. Wärst du richtiger Fußballfans mit Dauerkarte, Auswärtsspielen und Europa Cups, gäb es das gleiche Problem.genauso jedes andere krasse Hobby oder Beruf.
- Bei mir war es anders. Meine Frau hat mich kennengelernt als ich mit Triathlon anfing, Ötztaler Radmarathon, Nürburing 24h gab es schon, beim ersten Date sagte ich ihr schon dass ich den ganzen Tag auf dem Rennrad sitze und dass das mein Leben ist. Sie fand das mit ihren 19 Jahren cool, fuhr mit zu Wettkämpfen, irgendwann weniger und wir sind mittlerweile 16 Jahre zusammen. Sie würde sagen: „Manchmal nervt es, aber er sieht gut aus, ist emotional ausgeglichen, trinkt kein Alkohol, geht nicht fremd und ist gesund.“ Für eine stabile Beziehung nicht schlecht. Wir funktionieren.
- Das Kompromiss-Geeier kenne ich von meinen Urlaubsreisen. Jedes Training muss ich neu verhandeln, jedes Training ist kürzer als gedacht, sobald ich heimkomme fallen Frau und Kind wie die Geier über mich her bevor ich luftholen kann. Koppeleinheit undenkbar. Mittlerweile hake ich große Wettkämpfe wie Langdistanz oder Herbstmarathon unmittelbar vor dem Urlaub ab und regeneriere dann. Da reicht 600m schwimmen im See oder 5 km joggen vorm frühstücken. Für 1-4 Wochen in Ordnung, aber wenn die ganze Saison so aussieht
- vielleicht kannst du eine LD mit vorbereiten als OnceInA-lifetime verkaufen und durchziehen, aber dann muss man wirklich mit offenen Karten spielen und ob es alle durchhalten ist die nächste Frage. Riskant. Und dann? Ich will nochmal…
Also zurück zu Punkt 1, deine Frau war zuerst da, behalte lieber deine Beziehung.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Ich lese, dass du morgens keinen Bock auf Training hast. Puls zu hoch, etc. Oder aufgrund Wetter umgeplant werden muss. Ich denke dein Entgegenkommen sollte 4.30 Uhr raus aufs Rad sein, damit den den Rest des Tages für die Family hast. Gewöhnt man sich übrigens dran 🙂 sonst wird es schwierig.
Ihr beiden seid gleichberechtigt und auf Augenhöhe, hoffe ich. Wenn auf Dauer die Bedürfnisse der einen Person Vorrang haben vor denen der anderen, führt das zwangsläufig zu einer Schieflage, die viel schwerer zu korrigieren ist,
Danke
Letztlich ist viel auch Zeitmanagement. Mal ehrlich, 8h Job, 8h Schlafen, da hat der Tag noch 8h. Mit Kompromissbereitschaft und miteinander Reden sollte sich da schon ein gewisser Freiraum für beide Partner und genug gemeinsame Zeit realisieren lassen.
Und nein, an das Training am frühen Morgen gewöhnt man sich nicht wenn man kein Morgenmensch ist. Ich gehe lieber um 22 Uhr noch raus als morgens früh, dann bin ich den ganzen Tag im Eimer.
Wenn es nur nach einer Nase geht und einer immer mit seinen Bedürfnissen zurücksteckt kann man sich ausmalen wie lange das funktioniert. Hab ich gerade durch. Meine Frau hat mit als Trithleten kennen gelernt, mit den Jahren wurden ihre Bedürfnisse immer wichtiger, ich sollte immer mehr von meinem "Egotrip" Sport zurückstecken - wie das endet kann man sich vorstellen.
Man kann übrigens auch eine LD problemlos finishen ohne einen Trainingsplan und den rücksichtslos durchsetzen zu müssen. Gerade Triathlon ist da doch sehr praktisch, abgesehen von Schwimmen mit Öffnungszeiten oder Trainingszeiten ist Laufen oder Radeln doch jederzeit möglich, mit Laufband/Rolle auch mal während man auf die Kinder aufpasst.
tja, deine frage ist ein klassiker und das forum voll von solchen fragen (und antworten).
wenn du die frau behalten willst, solltest du sie und euch in den mittelpunkt stellen und den sport drumherum basteln, nicht umgekehrt. IHR wort ist gesetz.
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verbinde trainingslager mit wellness für sie...
tbc
+1, sagt alles, aus meiner Erfahrung, was wichtig ist.
Zitat:
Zitat von JENS-KLEVE
Meine unpopuläre Meinung zu dem Thema:
- Deine Frau war zuerst da, nicht das Hobby. Sie mochte und mag dich ... Sie würde sagen: „Manchmal nervt es, aber er sieht gut aus, ist emotional ausgeglichen, trinkt kein Alkohol, geht nicht fremd und ist gesund.“ Für eine stabile Beziehung nicht schlecht.
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Also zurück zu Punkt 1, deine Frau war zuerst da, behalte lieber deine Beziehung.
Hat meine Frau auch mal so gesehen, leider vor zwei Jahren plötzlich nicht mehr...
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„Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null. Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.„