Schon das disqualifiziert Sutton als ernstzunehmenden Trainer.
Das Problem bei deiner Einschätzung ist aber, daß die Sportler genau das wollen, den schnellen Erfolg ohne Rücksicht auf Folgen für die Zukunft. Ich hatte schon genug Diskussionen mit Heidi deswegen und ich kann ihren Standpunkt auch verstehen. Gerade als Frau stehst du da vor einem Problem. Ich habe ihr immer gesagt, daß ich nicht bereit bin, solche Arbeit zu leisten. Dazu muss sie sich einen anderen Trainer suchen. Solche hatte sie auch schon und die Folgen wie ständige Krankheiten und Verletzungen musste sie ja schließlich lange genug ausbaden. Trotzdem kommen wir immer wieder auf den Punkt des schnellen Erfolges zurück.
Wenn du immer auf dem 4. 5. oder 6. Platz landest, suchst du natürlich nach Begründungen. Wenn deine eigene Leistung dabei stimmt, ist es noch erträglich aber unbefriedigend. Die mentale Kraft wird auf diese Weise wesentlich mehr gefordert, als wenn du von Sieg zu Sieg eilst und auf der Erfolgswelle schwimmst. Genau das ist einer der Gründe des Erfolges von Team TBB. Sutton nützt die mentale Stärke, die ein IM-Sieg mit sich bringt, ganz geschickt für Training und weitere Wettkämpfe aus. Während früher klassischerweise in langen Abschnitten trainiert und Wettkämpfe monatelang vorbereitet wurden, lenkt Sutton die dafür erforderliche Kraft in die Wettkämpfe, ganz bewußt auch mit dem Risiko des Mißerfolgs oder körperlichen Schäden. Die Athleten gehen dieses Risiko ganz bewußt ein oder nehmen es nicht so bewußt wahr, da sie voll auf Endorphin sind. Profis denken anders und es ist schwer für Außenstehende nachzuvollziehen. Sie sind ja deswegen Profis geworden, weil sie die Besten werden wollen. Deswegen auch die Dopingproblematik. Ich stehe auf docpowers Standpunkt, das die Athleten mittlerweile in der Pflicht stehen, ihre Leistungen transparent zu machen. Doch so ein offensiver Schritt ist vom Team TBB noch nicht erkennbar. Die banale Forderung nach mehr Tests, ohne sich um die Finanzierung dafür zu kümmern oder sich dabei an Orten aufzuhalten, an denen gar keine Tests möglich sind ist reine Schaumschlägerei.
sehe das - ohne direkte einblicke in den pro-alltag zu haben - ähnlich. vieles, was mir aus "what it takes" in erinnerung geblieben ist, klingt zwischen den zeilen und unterschwellig nach dem gleichen muster.
irgendwie bin ich ganz froh, nur ein ak-lemming zu sein.....
m.
ich konnte irgendwie diesen ganzen Bok-beitrag nicht lesen, geht irgendwie nicht, also sorry, wenn es drin stand:
Irgendwie bin ich trainiert immer nach dem sozio-ökonomischen Hintergrund zu fragen: Also - wie finanziert sich tema tbb? Auch wenn Triathleten wenig verdienen muss doch zumindest ihr Essen finanziert werden Wenn das Teil der Charity ist, wie finanziert sich die Charity? Weiss das jemand? Die können sich doch nicht durch zwei Fahrradläden bezahlen?
Ich bin zwar selber Arzt, aber diese Frage hat mich bei der Betrachtung des Profi-Radsportes schon vor 20 Jahren beschäftigt. Warum hatte dort jedes Team einen eigenen Teamarzt, der dort in Vollzeit angestellt war? Zum Arzt geht man, wenn man krank ist, Sportler sind aber normalerweise gesund...
Mittlerweile kennen wir ja längst die Antwort auf diese Frage!
Sorry Harald!
...oder besser nicht sorry!
Du bist so was von verbohrt, verblendet, leidest quasi an Doping-Verfolgungs-Wahn was den Radsport angeht!
Wenn Du vor zwanzig Jahren die Augen richtig aufgemacht hättest, dann wäre es Dir nicht entgangen, dass es auch damals schon bei (fas) allen Mannschaftssportarten üblich war einen eigenen Arzt zu haben.
Gilt damit der Umkehrschluss?
Und falls Du es nicht weisst, auch Radsport ist schon lange Mannschaftssport!
Ich schüttel da einfach weiterhin meinen Kopf was Deine Einstellung angeht.
Das Problem bei deiner Einschätzung ist aber, daß die Sportler genau das wollen, den schnellen Erfolg ohne Rücksicht auf Folgen für die Zukunft. ... Ich habe ihr immer gesagt, daß ich nicht bereit bin, solche Arbeit zu leisten. Dazu muss sie sich einen anderen Trainer suchen.
Genau das meine ich doch aber: DU lehnst das ab, weil Du anscheinend ein gewisses Verantwortungsgefühl gegenüber den Athleten hast. Sutton nicht. Das ist der Unterschied für mich zwischen einem seriösen Trainer und dem Gegenteil.
Und es festigt meine Meinung, dass in einer solchen Trainingsgruppe zu ALLEM gegriffen wird, was hilft - denn es zählt nur der sofortige Erfolg.
__________________ „friendlyness in sport has changed into pure business“
Kenneth Gasque
Zum Thema "Preisgestaltung Ironman":
"Schließlich sei Triathlon eine exklusive Passion, bemerkte der deutsche Ironman-Chef Björn Steinmetz vergangenes Jahr in einem Interview. Im Zweifel, so sagte er, müsse man sich eben ein neues Hobby suchen."
...oder besser nicht sorry!
Du bist so was von verbohrt, verblendet, leidest quasi an Doping-Verfolgungs-Wahn was den Radsport angeht!
Heinrich
Was den Radsport angeht, da bin ich sowas wie ein enttäuschter Liebhaber. Ich hab mir vor 20 Jahren noch mit Begeisterung Tour de France Etappen angesehen, mich über die ersten Erfolge von Team Telekom, den Tour-Sieg des jungen Ullrichs gefreut. Später kamen dann erste Zweifel, v. a. was das Mapei-Team und US-Postal anbelangt (aber Telekom, das waren doch die Guten? ), später dann diverse Dopingbeichten von frustriert zurückgetretenen Radprofis wie es in diesem Metier zugeht (Jaermann, Manzano), immer mehr Zweifel, die (ansonsten fabelhafte) DVD Höllentour sah ich schon mit gemischten Gefühlen, aber Aldag und Zabel kamen so authentisch und sympathisch rüber (die werden noch nicht auch voll sein? Immerhin werden sie an jedem Alpenpass ins gruppetto abgehängt.) Aber irgendwann, zuletzt durch die Fuentes-Affäre und die Enthüllungen von Voet und die daraus resultierenden Geständnisse von Zabel und Aldag ebenso wie auch durch die Aussagen von Jacksche wurden dann für den Radsport meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt: der Profi-Radsport ist verdorben durch und durch und bis zum Beweis des Gegenteils gilt das auch für alle Ex-Radprofis, die sich neuerdings (meist sehr erfolgreich) als Triathleten versuchen
Zitat:
Zitat von silbermond
Wenn Du vor zwanzig Jahren die Augen richtig aufgemacht hättest, dann wäre es Dir nicht entgangen, dass es auch damals schon bei (fas) allen Mannschaftssportarten üblich war einen eigenen Arzt zu haben.Heinrich
Da liegst du falsch. Nenn mir eine einzige Mannschaftssportart außer Radsport, in der die Mannschaften eigene, bei ihnen angestellte Ärzte haben!
Nicht mal Bayern München oder irgendein anderer Bundesligaclub leistet sich eigene Mannschaftsärzte. Dr. Müller-Wohlfahrt z.B. hat eine gut gehende eigene Praxis in München und verbringt nur einen Bruchteil seiner Arbeitszeit mit den Bayern-Profis und genauso ist es bei allen anderen von dir ins felde geführten Mannschaftssportarten. Diese sogenannten Teamärzte außerhalb des Radsportes haben bei ihren Mannschaften immer nur Wochenend-Nebenjobs und betreiben ansonsten meist eine ganz normale Praxis.
Nirgendwo, außer im Radsport sind Ärzte direkt bei einem Team angestellt und damit von diesem Team wirtschaftlich abhängig und der Grund warum dies im Radsport so ist liegt einzig und allein darin, dass die Hauptaufgabe der Team-Ärzte im Radsport die Steuerung des Dopings bzw. das Vermeiden positiver Tests über pre-Competition-Analysen ist!
Zitat:
Zitat von silbermond
Ich schüttel da einfach weiterhin meinen Kopf was Deine Einstellung angeht.
Heinrich
Du musst meine Einstellung nicht teilen. Das verlange ich von niemandem. Aber vielleicht kannst du anhand der obigen Argumente etwas besser nachvollziehen, warum ich so denke.