Solarthermie, PV (mit Einspeisung), Guerilla-PV... was baut man sich 2020 aufs Dach? - Seite 3 - triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum
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Wenn man das Dach und das Geld hat würde ich eine möglichst grosse PV Anlage bauen. Ansonsten finde ich diese Balkonkraftwerke aber auch noch elegant.
Das Dach hätten wir, allerdings ist es ein flaches Satteldach mit Südausrichtung, was bedeutet, dass die Sonne für unsere aufgeständerten Solarthermie-Kollektoren in der Regel erst ab 10:30h nutzbar ist. Neben den Kollektoren (die natürlich dort bleiben sollen) ist zwar noch gut Platz auf dem Dach, aber man muss ja auch die Verschattung berücksichtigen, die die Kollektoren je nach Sonnenstand produzieren und drei große Dachfenster habe ich auf der Südseite auch noch eingebaut, was die verfügbare Fläche auch nochmal etwas kleiner macht.
Der Charme der Balkonkraftwerke liegt für mich neben der einfachen Installation und der potenziellen Skalierbarkeit zum Teil auch darin, dass ich damit die bisher großteils ungenutzte Vormittagssonne nutzen könnte (ein Balkon geht nach Westen) und dann mit zwei (oder drei) weiteren 600w-Mini-Kraftwerken (jeweils mit Mikrowechselrichter) auf dem Dach (dann in Südausrichtung) dem Lauf der Sonne gewissermaßen folgen könnte.
Wow, wie kommt das zustande? Oder sind da die Anschaffungskosten/Installationskosten über die geschätzte Nutzungsdauer mit drin?
Ja, natürlich ist auch die Investition drin. Aber fast die Hälfte sind solche Sachen, wie daß ich für den selbstgenutzten Strom auch noch Steuern zahlen muß; übrigens nach den Einnahmen für die Einspeisung auch).
Zitat:
Gibt es denn Empfehlungen zu PV-Modulen und Speicherlösungen? Oder sind die alle gleich und wichtig ist eine gute Installationsfirma?
Die gute Firma ist sehr wichtig; und jede Firma verbaut seine Module und Batterien - diese können aber schon unterschiedlich sein (z.B. Wirkungsgrad, Alterung, Kosten, ...). Wobei bei Modulen für mich der Unterschied zwischen den Dünnschicht (CIGS) und konventionellen Modulen am größten ist.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Das Dach hätten wir, allerdings ist es ein flaches Satteldach mit Südausrichtung, was bedeutet, dass die Sonne für unsere aufgeständerten Solarthermie-Kollektoren in der Regel erst ab 10:30h nutzbar ist. Neben den Kollektoren (die natürlich dort bleiben sollen) ist zwar noch gut Platz auf dem Dach, aber man muss ja auch die Verschattung berücksichtigen, die die Kollektoren je nach Sonnenstand produzieren und drei große Dachfenster habe ich auf der Südseite auch noch eingebaut, was die verfügbare Fläche auch nochmal etwas kleiner macht.
Allein deshalb schon würde ich einen zugelassenen Fachmann zu Rate ziehen und mir ein Angebot erstellen lassen.
Die können dir ganz genau sagen, was geht und was nicht und wie gross die Anlage dann ausfällt.
Ich war erstaunt was sich in den letzten 8 Jahren auf dem Markt getan hat.
Unsere Solarpanels gibts heute schon nicht mehr und die ungefähr die gleiche Grösse haben, sind heute schon wesentlich leistungsfähiger.
Das finde ich -bei den aktuellen Modulpreisen- eigentlich auch relativ viel. Ist eure Anlage schon älter (mit entsprechend höheren Anschaffungskosten)?
Ich habe mal bei meiner Frau nachgefragt. Die Kosten kommen so zustande:
Die Anlage ist ca. 5 Jahre alt. Die Investitionskosten beinhalten neben den Paneelen die Montage auf drei Dächern, Verschaltung, Gleichrichter und Anschlüsse zum Verteilerkasten, Stromzähler, etc., also Monteurs- und Elektrikerkosten. Die Paneele als CIGS sind auch etwas teurer als andere. In der Summe komme ich auf ca. 8 - 9 ct/kWh über 20 Jahre Lebensdauer geschätzt.
Dazu kommt aber für jede selbstgenutzte kWh eine Umsatzsteuer von 19 % bezogen auf den Preis, für den ich den Strom sonst kaufen würde (also auf 30 ct; "weil dem Staat Umsatzsteuer entgeht, da ich keinen Strom kaufe)- macht 6 ct. Dazu zahle ich noch Einkommenssteuer den selbstgenutzten Strom (immerhin nur auf die 13 ct/kWh Einspeisevergütung bezogen), weil dem Staat die Einkommenssteuer entgeht, die ich sonst auf die Vergütung zahlen würde - macht nochmal 4 ct. In der Summe kostet mich der Selbstgenutzte Strom also ca. 8 - 9 ct Investitionsabschreibung und rund 10 ct Steuern je kWh.
Das ganze scheint steuerlich merkwürdig für mich, aber auch laut Steuerberater nicht zu umgehen. Immerhin haben wir das Ganze so anmelden können, daß wir die Umsatzsteuer auf den Kauf zurückbekommen haben. Dafür müssen wir für die von EnBW bezahlte Einspeisevergütung die Umsatzsteuer wieder abführen.
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Geändert von Schwarzfahrer (20.11.2019 um 17:07 Uhr).
Frag mal den Steuerberater, der kann das gut erklären
Ob du für jede kWh Eigenverbrauch Märchensteuer zahlst oder nicht hängt von deinem Steuermodell ab, Kleingewerbe oder nicht. Der Weg ohne Kleingewerbe lohnt bei Privathaushalten fast immer, die Mehrwertsteuer auf die Anlage ist deutlich höher als das was man auf Eigenverbrauch zahlt. Nach einigen Jahren kann man auf die Kleinunternehmerregelung wechseln.
Begründung ist ganz einfach: Auf dem Papier ist die PV-Anlage ein Gewerbe. Du beziehst also deinen Eigenverbrauch von deinem Gewerbe PV-Anlage. Verkauf von Ware von Gewerbe an Privat unterliegt halt der Mehrwertsteuer wenn es kein Kleingewerbe ist. Ergo zahlst du Mehrwertsteuer auf den Eigenverbrauch.
Die Guerilla-Anlagen sind zu teuer. Da lohnt sich eine kleine mit 250W bei der nahezu der gesamte Strom selber verbraucht wird, in der Größe wird so eine Anlage auch toleriert. Bei mehreren auf dem Dach, ... würde ich nicht riskieren. Abgesehen von der Wirtschaftlichkeit. Eine "offizielle" größere Anlage ist pro kWh deutlich preiswerter als die meist ziemlich überteuert angebotenen Guerilla-Anlagen.
Letztlich lohnt bei Skalierungseffekten und Einspeisevergütung je nach Platz die Anlage so groß wie möglich zu machen und - derzeit - auf einen Akku zu verzichten.
Verschattungsprobleme kann man mit Moduloptimierern umgehen - einfach mal von einem Solarbetrieb beraten lassen was sich wie lohnt.
Mit Akku halte ich es derzeit so: Anlage ohne Akku installieren, aber Verkabelung dafür mit einplanen. So kann man wenn die zukünftig billiger werden oder wenn das Ende der Einspeisevergütung erreicht ist problemlos nachrüsten.
Das photovoltaikforum.com kann ich dir für die Suche nach Tipps und zum vergleichen von Angeboten empfehlen.
9,86kWp, Ost-West Ausrichtung bei 30° Dachneigung, 22 Module West, 12 Ost. Keine Verschattung. Zusätzlich hab ich noch 1,2kWp auf der Garage direkt an einem Heizstab für Warmwasser hängen.
Nach einigen Jahren kann man auf die Kleinunternehmerregelung wechseln.
Ist klar, machen wir auch.
Zitat:
Begründung ist ganz einfach: Auf dem Papier ist die PV-Anlage ein Gewerbe. Du beziehst also deinen Eigenverbrauch von deinem Gewerbe PV-Anlage. Verkauf von Ware von Gewerbe an Privat unterliegt halt der Mehrwertsteuer wenn es kein Kleingewerbe ist. Ergo zahlst du Mehrwertsteuer auf den Eigenverbrauch.
Ich kenne die Argumentation, sie mag juristisch wasserdicht sein, nur überzeugt sie mich logisch nicht. Ich verkaufe keine Ware an mich selbst (sind nicht in-sich-Geschäfte eh problematisch?). Ich nutze meinen selbst produzierten Strom, wie ich die Kartoffeln und Himbeeren aus dem Garten selbst aufesse, ohne sie mir selbst zu bezahlen (auch wenn ich sie verkaufen könnte). Auf meine selbstgezogenen Kartoffeln und Himbeeren muß ich ja auch (noch nicht?) steuern zahlen. Ein Unterschied im Sachverhalt ist für mich objektiv nicht erkennbar, aber ich werde deshalb sicher nicht vor Gericht ziehen.
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Nö, du kaufst Strom von deiner gegründeten Photovoltaik-Firma, nicht von dir selbst. Firmenkapital != Privatkapital.
Du kannst auch einfach auf die Erstattung der Märchensteuer der Anlage und die Trennung von Privat- und Firmenkapital verzichten, dann brauchst du auch keinen Strom zu versteuern. Dafür gibt's halt die vereinfachte Kleinunternehmerregelung.
Sorry, aber finde ich schon seltsam. Man gründet zum Steuersparen ne Firma, wenn man dann doch noch ein bisschen Steuern zahlen muss beschwert man sich ... seltsame Einstellung.