Du hast das Ding jetzt ja ne Weile. Was sagt Deine Erfahrung? Lohnt sich das? Kann man da Nutzen draus ziehen? Liefert es verwertbare und vergleichbare Daten? Wie fein ist die Auflösung? Kann man da Material mit "ausfahren"?
Seit Kona liegt der Aeropod ehrlich gesagt nur in der Schublade (erst offseason, dann mal zwischendurch krank, dann sowieso erstmal formschwach und seit Januar derartig heftiger Winter, dass an ernsthafte TT-Benutzung nicht zu denken ist/war.
Eigentlich war das vergangene Wochenende das erste seit ewigen Zeiten, wo man in der Praxis sich mal wieder Gedanken über Aerodynamik machen könnte, aber andererseits sind die Loipen bei uns noch in recht gutem Zustand, so dass wir dann meist doch lieber zum Langlaufen gehen als die guten (und sauberen) Zeitfahrräder auf den Straßen mit noch reichlich Schmelzwasser von den Schneehaufen am Straßenrand einzusauen.
Ab März plane ich aber wieder ernsthafte Testserien mit Aeropod, weil ich mir schon erhoffe, auch aus der Position meiner Frau das ein oder andere Watt rauszuholen und wenn Junior in drei Wochen auf sein neues Cube-TT eingestellt wird, soll der Aeropod auch zum Einsatz kommen, schon alleine neugierdehalber um evt. Unterschiede zwischen dem alten Felt B2 und dem neuen TT zu messen.
Einen Aeropod (hatte ja zwei Stück bezogen) habe ich im November an Michael Sjkoldborg weiterverkauft. Vielleicht hat der in Dänemark schon mehr testen können.
der Gute fängt häufig mit dem richtigen Ansatz an, zieht dann aber falsche bzw. widersprüchliche Schlüsse.
Es ist z.B. richtig, dass für die Messunsicheheit des Systems die Messunsicherheiten der einzelnen Sensoren (Geschwindigkeit, Luftdruck usw. ) betrachtet werden müssen. Es ist aber falsch, dass man die Messunsicherheiten dafür einfach aufaddiert. Zum Schluss argumentiert er dann wieder (richtigerweise), dass sich die zufälligen Messfehler durch die große Anzahl von Einzelmessungen herausmitteln.
Er weist dann (mit Recht) auf den Unterschied der zufälligen zu den systematischen Messfehlern hin. Die sind aber - gerade weil sie systematisch sind - kein Problem: Wenn man immer den gleichen Fehler macht, ist das für den Vergleich zweier Messgrößen (Welcher Helm ist denn nun mehr aero?) kein Problem.
Ich kann daraus insgesamt keine Aussage von ihm über die Messunsicherheit des Gesamtsystems ableiten...
Interessant finde ich auch, dass der Hersteller selbst auf der oben verlinkten Seite keine vernünftigen Aussagen über die Messunsicherheit seines Systems macht: Da lese ich immer nur etwas über die Auflösung der einzelnen Sensoren, aber nichts über ihre Messunsicherheit. Nur weil ich auf einem Zollstock eine Auflösung von 1mm habe, heißt das noch lange nicht, dass ich damit auch auf 1mm genau messe. Und ich lese dort erst recht nichts über die Messunsicherheit des Gesamtsystems!
Da finde ich die oben verlinkte Untersuchung mit den Styroporkugeln tatsächlich noch am aussagekräftigsten.
Viele Grüße,
Christian
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Zitat:
Zitat von wieczorek
(...) Foren lesen macht langsam...
Geändert von chris.fall (22.02.2019 um 12:35 Uhr).
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wenn Junior in drei Wochen auf sein neues Cube-TT eingestellt wird, soll der Aeropod auch zum Einsatz kommen, schon alleine neugierdehalber um evt. Unterschiede zwischen dem alten Felt B2 und dem neuen TT zu messen.
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Wo geht er denn da hin der Junior? Wird das dann bei Cube selber gemacht?
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“Wer keine Zeit für Sport hat, muss sich später Zeit für seine Krankheiten nehmen.”
– frei nach Prof. Dr. Ingo Froböse
Wo geht er denn da hin der Junior? Wird das dann bei Cube selber gemacht?
Die erste Einstellung werde ich machen und die wird sich primär an der Position am alten TT orientieren. Damit war er ja gut unterwegs letztes Jahr sowohl was die absolute Geschwindigkeit anbelangt als auch wenn man die Geschwindigkeit ins Verhältnis zu den investierten Watt setzt.
Da der erste ernsthafte Wettkampf mit der Challenge Riccione schon am 5. Mai ansteht, er aktuell (und auch noch bis Ende März) nur auf dem Rennrad in Spanien und Mallorcaq unterwegs ist und im April dann auch noch 2 Wochen in der Toscana verbringt, bleibt für Bikefitting-Experimente ohnehin keine Zeit.
Da das Team Erdinger mit STAPS zusammen arbeitet, wird es wohl irgendwann später im Jahr auch noch mal einen Bahntest geben, aber diesbezüglich ist noch nichts konkretes geplant meines Wissens nach.
Manche Überlegungen im Video sind nicht ganz verkehrt, aber um fundierte Aussagen zu treffen, sollte man das System schon etwas genauer kennen, sonst redet man wie der Blinde von der Farbe.
Die Anmerkung, dass die Geschwindigkeit für die Ermittlung des CdA-Wertes ganz besonders wichtig ist (da sie potenziert wird bevor sie in die Berechnung eingeht, so dass sich auch Messfehler verstärken), ist sicherlich vom theoretischen Ansatz richtig, aber die Schlussfolgerung, dass GPS-Geschwindigkeit dafür nicht geeignet ist, ist bezogen auf den Aeropod kompmletter Nonsens, weil der Hersteller Velocomp ja aus genau diesem Grund die Geschwindigkeit mit einem separaten Geschwindigkeitssensor ermitteln lässt. GPS-Geschwindikeit kann der Aeropod gar nicht verarbeiten und auch bei den Geschwindigkeitssensoren gibt es konkete Empfehlungen, welche Modelle ausreichend genau messen und welche zu ungenaue Daten liefern.
Außerdem wird auch von einbeinigen Powermetern in Kombination mit dem Aeropod abgeraten, eben auch, um den Messfehler so gering wie möglich zu halten und es gibt genaue Vorgaben, wie der Pod montiert werden soll (keine Kunststoffhalterungen, da diese nicht stabil genug im Fahrbetrieb sind), keine Befestigungen peripher an den Extensions, da diese meist auch zu sehr nach oben und unten sowie links und rechts wackeln usw.
Die Testfahrten die ich letztes Jahr hatte, waren was die Verwertbarkeit der Messungen anbelangt, durchaus ermutigend. Der Aeropod konnte signifkant nachvollziehbar zwischen Triathlonposition und Liegen auf den Extensions unterscheiden. Selbst wenn ich nur 25km/h bergauf unterwegs war und an den Basebar griff, verschlechterte sich im Display dabei der CdA-Wert um 0,06-0,009, so dass das Messprinzip bei frontaler Anströmung zweifellos praxistauglich ist.
Ich hatte mich, sobald ich den CdA-Wert in den Computer einblenden ließ kaum noch getraut, bergauf umzugreifen, weil man ja dafür unmittelbar (bzw. mit einigen Sekunden Verzögerung wegen der Datenmittellung über gleitenen average) dafür mit gravierend schlechterem CdA-Wert bestraft wird.
Dass mit dem Gerät aufgrund seines Designs keine Yaw-angle erfasst werden können ist bekannt und wird von Velocomp auch eingeräumt. Alles kann man nicht haben bei dem konkurrenzfähigen Preis.
Andere Hersteller kämpfen seit Jahren darum, überhaupt ein Gerät zur Marktreife zu bringen und stecken aktuell immer noch im Prototypenstadium.
Wobei der Unterschied zwischen Basebar und Auflieger riesig ist. Wenn der Aeropod das nicht schafft, kann man das System doch total vergessen.
Wenn ich mir beispielsweise das Video anschaue, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass die Messungen so genau sind. Zum Teil 20W Unterschied zwischen verschiedenen Hinterrädern. https://www.youtube.com/watch?v=1-xS59Z6x_s
Der normale Menschenverstand sagt doch schon, dass die Unterschiede aus dem Video viel zu groß sind, vielleicht hat derjenige aber auch falsch gemessen.
Die erste Einstellung werde ich machen und die wird sich primär an der Position am alten TT orientieren. Damit war er ja gut unterwegs letztes Jahr sowohl was die absolute Geschwindigkeit anbelangt als auch wenn man die Geschwindigkeit ins Verhältnis zu den investierten Watt setzt.
Da der erste ernsthafte Wettkampf mit der Challenge Riccione schon am 5. Mai ansteht, er aktuell (und auch noch bis Ende März) nur auf dem Rennrad in Spanien und Mallorcaq unterwegs ist und im April dann auch noch 2 Wochen in der Toscana verbringt, bleibt für Bikefitting-Experimente ohnehin keine Zeit.
Da das Team Erdinger mit STAPS zusammen arbeitet, wird es wohl irgendwann später im Jahr auch noch mal einen Bahntest geben, aber diesbezüglich ist noch nichts konkretes geplant meines Wissens nach.
Das wäre halt super interessant was deine Messungen mit dem Pod im Vergleich zu den Tests auf der Bahn ergeben.
Das wäre ja quasi die Validierung des Pods wenn das für den Otto Normal Verbraucher ähnliche Daten liefert.
Bei den Kosten (ca 600€?) im Vergleich zu dem Garmin Track Aero System das STAPS und andere nutzen (15000€) oder auch einzelnen Aerofittings (5-600€?) wäre das sicher besonders spannend.
Würde mich freuen davon zu hören wenn es gegen Ende der Saison so weit ist.
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– frei nach Prof. Dr. Ingo Froböse