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Zitat von NBer
wäre es dann nicht sinnvoller die aerbobe schwelle (kapazität, wie immer man das nennen will) zu trainieren, sprich eine möglichst hohe leistung ohne eingehen einer sauerstoffschuld zu erzielen? 
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Ja genau - neben der hohen Ermüdungsresistenz seiner Muskelfasern ist das ganz wichtig für einen guten Marathonläufer.
Die maximale relative Sauerstoffaufnahme ist für Marathonläufer natürlich auch eine wichtige Größe.
Sie ist aber bei Weitem nicht so gut trainierbar wie die (aerob-)anaerobe Schwelle.
Die maximale relative Sauerstoffaufnahme ist ein sehr gutes Kriterium um das Potenzial (oder Talent) eines Ausdauersportlers zu beurteilen.
Es gibt Menschen mit relativ niedriger Sauerstoffaufnahme, deren Schwelle aber prozentual bezogen auf den zuerst genannten Wert sehr hoch ist.
Sagen wir mal beispielsweise 90 % von 70 ml/(min*kg).
Sie kommen so an der Schwelle auf eine Sauerstoffaufnahme von 63 ml/(min*kg).
Auf diesen Wert kann ein anderer schlechter trainierter Marathonläufer mit mehr Talent auch kommen, wenn er beispielsweise maximal 90 ml/(min*kg) Sauerstoff verbrauchen kann, seine Schwellen bezogen darauf aber nur bei 70 % liegt.
Das klingt vielleicht ein bisschen nach reiner Theorie.
So ist das aber nicht, denn es wurden tatsächlich bei manchen hervorragenden Marathonläufern relativ niedrige maximale relativ Sauerstoffaufnahmen gefunden, aber die Schwelle lagen sehr hoch bezogen darauf.
Bei Derek Clayton war das z.B. der Fall (er blieb als erster Mensch unter 2:10 h und zwar schon 1967).
Er hatte nur 70 ml((min*kg), aber seine Schwelle lag bei 90 % (wenn ich mich recht entsinne, habe ich in Ausdauertraining von Fritz Zintl gelesen (eine Ausgabe der 1980er)).