Wenn man ausbildungsbedingt in eine schlecht entlohnte Gruppe einsortiert wird,
dann weiß man das vermutlich schon wenn man die Bewerbung abschickt.
Wenn man sich trotzdem drauf einlässt darf man sich hinterher nicht beschweren.
Aber jammern ist einfacher...
Zitat:
Zitat von sabine-g
Der öffentliche Dienst war noch nie ein Synonym für top Bezahlung.
Ich konnte mich 6 Jahre nicht beschweren.
Super-Und einen Kredit für Wohneigentum habe ich während der Probezeit bekommen-pimpf
In Berlin, wo ich als Angestellter (und Verdi-Mitglied) bei einem Bezirksamt arbeitete, beschloss der Senat nach der Berliner Bankenpleite eine 10 % Gehaltsabsenkung (!) für die Beschäftigten (in Verbindung mit Arbeitszeitkürzungen ohne ausgleichende Neueinstellungen) zur Mitfinanzierung der Pleite und trat damals aus dem Tarifverbund der Länder aus, was der Berliner Senat inzwischen wieder zurücknahm. Das Lohnniveau ist aber weiterhin niedriger wie in den anderen Bundesländern geblieben und die Wiederangleichung noch nicht erreicht. Das wirkt(e) sich auf die interne Arbeitsmotivation der Berliner Mitarbeiter bis heute sehr negativ aus!
Da die Stellenstreichungen der vergangenen Jahrzehnte im öffentlichen Dienst in der Hauptsache den Arbeiterbereich betrafen (wie Grünflächenämter für die Parks, Hausmeister, Handwerker, Reinigungsfrauen usf.) und alle diese Jobs heute von Billigstlohnfirmen mit temporär Beschäftigten oder auch Hartzv IVer in deutlich geringerer Qualität erledigt werden sowie X-Einrichtungen (wie Kita´s, Heime, Seniorenstätten usf.) privatisiert wurden, wo mehrheitlich Angestellte / Arbeiter beschäftigt sind (keine Beamte), gibt es fast keine grösseren Beschäftigtengruppen, vor allem Arbeiter, im öffentlichen Dienst mehr, welche wirkungsvoll streiken können. Deswegen gelang es auch damals dem Berliner Senat die 10 % Kürzung durchzusetzen ohne auf organisierten Widerstand der Beschäftigten zu stossen. Die Gewerkschaft Verdi wurde durch diese strukturellen Änderungen leider so geschwächt, dass sie in Berlin, wäre sie auf sich gestellt, für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst rein gar nichts mehr erreichen kann, da Beamte halt kein Streikrecht haben.
Auch wirtschaftspolitisch wäre eine angemessene Lohnerhöhung notwendig und sinnvoll, da sie ein starkes Mittel ist, um den deflationären Tendenzen entgegenzuwirken. Der Abschluss wirkt sich auch auf alle Beschäftigte aus, die nicht direkt im öffentlichen Dienst arbeiten und in Anlehnung an diese Tarife vergütet werden.
Hier kann man sich mal ein paar Informationen zu Gemüte führen. Insbesondere die, die immer schimpfen wenn Erhöhungen gefordert werden. Man kann sich ja mal die Entwicklung im Verhältnis zur Gesamtwirtschaft anschauen zB. Der Öffentliche Dienst schneidet da deutlich schlechter ab und bewegt sich in der Langfristbetrachtung im Bereich des Inflationsausgleiches. während die Löhne in fast allen anderen Bereichen und der Gesamtwirtschaft deutlich stärker stiegen.
Zumal bei den angebotenen Prozenten noch zu berücksichtigen ist, dass im Gegenzug der Arbeitnehmeranteil zur Zusatzversorgung erhöht werden soll, was die Erhöhung quasi wieder auffrisst, man quasi selbst das geringe Angebot noch nach unten korrigiert (real).
Da die Stellenstreichungen der vergangenen Jahrzehnte im öffentlichen Dienst in der Hauptsache den Arbeiterbereich betrafen (wie Grünflächenämter für die Parks, Hausmeister, Handwerker, Reinigungsfrauen usf.) und alle diese Jobs heute von Billigstlohnfirmen mit temporär Beschäftigten oder auch Hartzv IVer in deutlich geringerer Qualität erledigt werden sowie X-Einrichtungen (wie Kita´s, Heime, Seniorenstätten usf.) privatisiert wurden, wo mehrheitlich Angestellte / Arbeiter beschäftigt sind (keine Beamte), gibt es fast keine grösseren Beschäftigtengruppen, vor allem Arbeiter, im öffentlichen Dienst mehr, welche wirkungsvoll streiken können. Deswegen gelang es auch damals dem Berliner Senat die 10 % Kürzung durchzusetzen ohne auf organisierten Widerstand der Beschäftigten zu stossen. Die Gewerkschaft Verdi wurde durch diese strukturellen Änderungen leider so geschwächt, dass sie in Berlin, wäre sie auf sich gestellt, für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst rein gar nichts mehr erreichen kann, da Beamte halt kein Streikrecht haben.
Bin auch in ver.di und was du schreibst ist auf der einen Seite nicht falsch auf der anderen Seite auch ne Ausrede.
Das Problem ist doch eher die grundsätzlich niedrige Rate von Gewerkschaftsmitglieder. Bei 5-10 % Organsiationsgrad was willst du da erreichen?
Die Ausrede nur die Müllabfuhr oder die Kitaangestellten können was erreichen ist Unsinn.
Man könnte z.b. auch Rechenzentren und alle andere Bereiche still legen mit Streiks, nur dort gibt es überhaupt keine Organisierten, weil die alle als Trittbrettfahrer das mitnehmen was die Müllmänner erkämpfen (Ja in Berlin gibt es keine Müllfrauen.)
Wie gesagt geht jetzt nicht gegen dich, sondern an all die die sich den Gewerkschaftbeitrag sparen. Dabei wenn wir einen Organisationsgrad von 60% hätten wären die Gehälter im ÖD 10-15% höher und der Gewerkschaftsbeitrag locker bezahlt.
Der öffentliche Dienst war noch nie ein Synonym für top Bezahlung.
Das kann man so pauschal auch nicht sagen. Mein Nettoeinkommen ist fünfstellig.
Und das gewisser Leute hier, die meine Kollegen sind, auch. Bei Bedarf könnte ich ja mal aufdecken, wer hinter gewissen Nicknames eigentlich steht ....
2014 hatte ich ein Vorstellungsgespräch an der Uni Karlsruhe.
Obwohl ich schon über 25 Jahre in Berufsleben stehe, könnte mir der Prof. nur 2100€ anbieten.
Wenn Du davon leben willst, must Du Bafög beantragen oder ich hätte mir einen Ehemann suchen müssen, der dieses Hobby finanziert.
Wenn man ausbildungsbedingt in eine schlecht entlohnte Gruppe einsortiert wird,
dann weiß man das vermutlich schon wenn man die Bewerbung abschickt.
Wenn man sich trotzdem drauf einlässt darf man sich hinterher nicht beschweren.
Der öffentliche Dienst war noch nie ein Synonym für top Bezahlung.
Völlig richtig. Jeder ist zu einem großen Teil seines eigenen Glückes Schmied.
Aber es ist schlicht falsch, dass der ÖD irgendwelche großen Vorteile mit sich bringt.
Bezüglich Kredit. Klar, geht. Hab auch einen sehr guten bekommen. Da sind aber dann immer noch ein paar Rahmenbedingungen, die zusätzlich passen müssen.
Ich kenne genügend Leute, bei welchen das echt schwer ist.
Bei gleichen Rahmenbedingungen hat es der ÖDler mit nem Zweijahresvertrag sicher schwerer als der gut bezahlte Industrieangestellte mit festem Vertrag.
Wenn man ausbildungsbedingt in eine schlecht entlohnte Gruppe einsortiert wird,
dann weiß man das vermutlich schon wenn man die Bewerbung abschickt.
Wenn man sich trotzdem drauf einlässt darf man sich hinterher nicht beschweren.
Bei einigen Berufsgruppen (Polizei,Feuerwehr) hat man kaum eine andere Wahl als das Beamtentum.
Für einen Job (Feuerwehr) für den z.Z. 3 abgeschlossene Berufe (Handwerkliche- Ausbildung + Brandmeister-Ausbildung + Rettungsassistenten-Ausbildung) gefordert sind, ist eine Besoldung von ca. 2100-2500€ abhängig vom Alter, eher wenig. Und bitte jetzt nicht ,,ach Beamte zahlen keine Steuern" denn das ist nicht richtig. Trotzdem bin ich gerne in diesem Beruf
Nur, wenn ich immer höre das die ,,Feuerwehrmänner" (SB) das größte Vertrauen (aller Berufsgruppen) der Bevölkerung genießen dann fragt sich der gepflegte Blaurock schon warum die Besoldung doch eher gering ist.
Den alle bekannten Stars die in der Gunst der Fans ganz hoch stehen, bekommen doch auch eine angemessene Gage
Daher finde ich persönlich die geforderte Erhöhung im Öffentlichen Dienst mehr als gerecht !!!