Zitat:
Zitat von Alteisen
Aus meiner Sicht kommt die Langeweile bei den Übertragungen auch durch die fehlenden Kameras zustande. Dass es mal überragende Sieger gibt, ist in anderen Sportarten auch so. Ich sage nur: Bayern München. Das schauen sich die Leute ja auch noch an.
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In den 80er-Jahren wurden Fußballspiele mit 4 Kameras übertragen (Totale, Hintertorkamera, eine mobile Kamera für Interviews). Das ist ungefähr die Evolutionsstufe, in der sich die WTC aktuell befindet (die ITU ist da schon zwei Schritte weiter).
Heute sind in der Bundesliga
18 Kameras pro Spiel Standard, bei Championsleague und WM-Spielen sind es sogar
32 Kameras pro Spiel.
Erst durch professionelle Bildregie mit schnellen Live-Schnitten, Wechsel zwischen Nahaufnahmen und Totale, Superzeitlupe, Wiederholung spielentscheidender Szenen aus allen erdenklichen Blickrichtungen, Blick auf Trainerbank, Tribüne usw. wird Fußball zu dem ansehnlichen TV-Produkt wie wir es kennen.
NBC zeigt seit Jahren, dass sich Triathlon grundsätzlich sehr fotogen und und unterhaltsam in Szene setzen lässt allerdings in diesem Fall erst durch aufwändige Postproduction.
Mit entsprechend hohem finanziellem und personellem Aufwand ließen sich viele Elemente der NBC-Reportagen (inklusive vorproduzierte Interviewschnipsel der Hauptprotagoniesten, eingeblendete Rückblicke, Landschaftstotalen etc.) auch gut in eine Live-Übertragung einbauen. Das wird auch sicher kommen, nur braucht es halt noch ein paar Jahre. Dadurch das der neue Besitzer der WTC auch via Lagadére plötzlich "Besitzer" einiger ITU-WTS-Rennen ist, wird es mutmaßlich da demnächst ein Umdenken geben, denn ich glaube nicht, dass das durchaus ansehnliche ITU-Übertragungsniveau auf das unterirdische WTC-TV-Übertragungsniveau downgegradet wird.
Was das Wettkampfformat angeht, verweise ich mal auf die Team-Relay-Staffel im ITU-Bereich: Disziplinwechsel alle drei bis sechs Minuten, Startsprünge ins Wasser aus dem Vollsprint heraus mit langen Flugphasen, Möglichkeit für den abschließenden Lauf auf Schuhe zu verzichten zur Minimierung der Wechselzeit... mehr Action geht in einer Ausdauersportart nicht (zumindest solange man den Athleten keine Schusswaffen auf den Rücken schnallt).
Im Vergleich zum ITU-Team-Relay-Wettbewerb ist auch Paris-Roubaix Schlafwagensport, zumal Sprintentscheidungen auf der Radrennbahn wie 2015 dort auch eher selten sind. Sehr oft wird dort die rennentscheidende Attacke schon 5-10km vor dem Ziel aus der bis dahin massiv ausgedünnten Spitzengruppe heraus lanciert.