Zitat:
Zitat von Schmalberger
183cm / 65kg = Schmalberger
Auch bei mir geht´s berghoch besser als runterzus. Komme allerdings aus dem Radsport und habe es in über 20 Jahren nicht geschafft, ein halbwegs passabler Zeitfahrer zu werden.
Allerdings kann ich Dir auch sagen: Form schlägt Kraft!
Es gibt nun mal Sportler, die latschen an der Muckibude vorbei und haben dadurch schon ne Muskulatur wie´n Preisboxer. Andere gehen Stunden an die Kraftquetsche und bekommen sauber Athrose im Knie und kein Gramm Muskel.
Windhund bleibt Windhund - den machste nicht zur Bulldogge. Nimm es als Stärke nicht als Schwäche. Es gibt genug Wettkämpfe, wo Du als Leichtgewicht mehr Vor- als Nachteile hast.
|
Ich denke, in diesem Post wurden die meisten Vorurteile zusammengefasst.
Zunächst "Form schlägt Kraft":
Ausgangssituation ist diese, hast du zwei Athleten - gleiche Größe, gleiche Technik, gleiches Level ausdauermäßig
Nun fängt einer von beiden mit kraftorientiertem Athletiktraining an, macht Kniebeugen, Kreuzheben und entsprechende Übungen für den Oberkörper, jeweils 5 Wiederholungen, ca. 3-5 Sätze.
Was wird passieren?
Gegeben der Athlet kontrolliert seine Nahrungsmittelzufuhr und nimmt nicht, bzw. nicht übermäßig zu, und behält sein Ausdauertraining bei.
ER WIRD SCHNELLER. Unfassbar aber wahr. Weltklasse Leichtathleten machen Krafttraining tatsächlich nicht zum Spaß!
Warum wird er schneller?
Er wird stärker! Korrekt, Maximalkraft ist eine wichtige FÄHIGKEIT die trainiert werden muss.
Eine Analogie die ich von Eric Cressey klaue:
Stelle dir deine Maximalkraft als ein Glas vor, dieses kannst du füllen. Womit füllst du dein Glas? Mit Kraftausdauer und Schnellkraft etc.
Was passiert nun wenn das "Glas" voll ist? Korrekt du kannst deine Schnellkraft/Kraftausdauer nicht weiter erhöhen.
Erhöhst du deine Maximalkraft, wird das "Glas" größer und du kannst es mit anderen Kraftqualitäten füllen.
Zur Genetik:
Ja manche Athleten haben es ein wenig leichter Muskulatur aufzubauen, dass wird aber erst entscheidend wenn man wirklich in den Kraftsport einsteigen will. Davor ist es einfach korrekte Trainingsplanung und vor allem die richtige Ernährung! Viele gehen trainieren und denken davon werden sie wachsen, essen aber wie ein Hamster.
Nehmen wir mich als Beispiel:
Ich habe Mukoviszidose und nebenbei noch einen kaputten Rücken. Angefangen habe ich mit
53kg auf 1,73m. Man könnte auch sagen, WOW mieser geht die Genetik nicht. Hübsch bin ich auch nicht.
Wo stehe ich jetzt?
1,73m (hoffentlich immer noch) und 73kg. Ja es ist ein wenig Fett dazu gekommen, ca ab 68kg habe ich mein sixpack nicht mehr gesehen.
Ich bin seit Jahren nicht mehr im Ausdauersport tätig, dass muss ich nun wieder ändern weil meine Lunge es einfach braucht. Auch chronisch kranke Menschen machen extrem dumme Dinge mit ihrem Körper. Ich hätte nie aufhören sollen mit Ausdauersport.
Warum betone ich das so? Ich war im Frühjahr das erste mal seit JAHREN Rad fahren. Ich hatte so viel Druck auf dem Pedal wie noch nie. Klar bin ich ein paar kg zu schwer um optimales Triathlon Gewicht zu haben. Wenn ich wollte könnte ich sehr schnell abnehmen, ich bin einfach ein mieser Esser. Einen Großteil meiner Kraft könnte ich allerdings behalten.
Wem das zu lang war:
-Kraft ist eine wichtige Trainingsvariable, nicht umsonst machen auch Leichtathleten viel in dem Bereich
-Genetik darf keine Ausrede sein, man kann mit jeder Genetik Kraft und (wenn man möchte) auch Gewicht aufbauen
EDITH: Eine Seite die ich gerne Empfehle "fitness-experts.de"
Die Grundlagen gut erläutert und gibt dir eine gute Grundlage um weiter im Internet zu suchen. An sich aber alles was du wissen musst.
Für die Übungsbeschreibung empfehle ich immer noch das Buch Starting strength von Mark Rippetoe (von seinem restlichen Zeug halte ich nicht sehr viel, zu dogmatisch).
Eine andere gute Adresse zum lernen der Übungen und zur Unterstützung - Gewichthebervereine. Wenn man nicht voll einsteigt aber 2 Trainingseinheiten pro Woche einlegt sollte man spürbare Erfolge erzielen.