Ohne jetzt Deinen anderen Thread gelesen zu haben, kann es sein, dass Du falsch trainierst? Ich hoffe das ist jetzt nicht off-topic, und ich will Dir ja nicht zu nahe treten, aber an Deiner Stelle hätte ich auch absolut keinen Bock mehr, aber zu 100%. Du läufst 80km / Woche und scheiterst ernsthaft an der 4h-Marke? Mit der Hälfte des Pensum müsstest Du doch schon locker unter 3:30h kommen können, wenn Du "normal" talentiert bist? Vielleicht ist da des Pudels Kern?
Dem anderen Thread hättest Du entnehmen können, dass die 80 km nicht mein übliches Pensum sind. An solche Umfänge hatte ich mich gerade erst herangetastet. Früher durften es gerne auch mal 80 km im Quartal sein.
Was das Talent angeht, so fürchte ich leider, dass ich wirklich ziemlich untalentiert bin. Verbesserungen beim Laufen dauern bei mir lange und sind mühsam. Auch meine Statur ist nicht wirklich läufertypisch. Etliche modisch geschnittene Anzüge passen mir nicht, weil meine Wade zu dick ist und ich so nicht ins Hosenbein komme.
Das soll keine Ausrede sein. Man muss mit dem arbeiten, was man hat. Aber ein toller Läufer wird aus mir in diesem Leben nicht mehr.
Und oft ist es leider so, dass wenn ich gerade gut drin bin, sich eine Verletzung oder sonstige Erkrankung einstellt. Bei meiner alten Bestzeit hatte ich gerade eine ansteigende Form und es sah ganz gut aus und dann hatte ich einen Ermüdungsbruch im Mittelfußknochen.
Ich vermeide es, meine Leistungen danach zu bewerten, was "normal talentierte" mit viel weniger Aufwand hinbekommen. Ansonsten könnte ich es tatsächlich gleich lassen, weil das wäre ein stetiger Quell der Frustration. Was mich antreibt, ist die Lust an der Bewegung und das Gefühl, das sich manchmal einstellt, wenn ich einen guten Tag erwischt habe. Dennoch habe natürlich auch ich messbare sportliche Ziele und eines davon ist die 4-Stunden-Marke.
Am Trainingsplan liegt es eher nicht. Wann immer ich regelmäßig trainieren konnte und wollte, ging es gut voran.
Es kann natürlich sein, dass ich manchmal zu viel mache und mich überlaste. Wäre ich mit kleineren Umfängen nicht krank geworden? Man weiß es leider nicht.
Zitat:
Zitat von ErikT
Wie wäre es ggf. mit dem Training in der Gruppe (a la Marathonprojekt in Frankfurt) - das würde Dir ggf. über den Gruppenansatz und einen systematischen Trainingsplan auch noch mal einiges bringen.
80km / Woche sind gerade bei Deinen Zeitzielen in meinen Augen auch viel zu viel (ich bin letztes Jahr im Peak meiner Marathonvorbereitung auch einmal 80km / Woche gelaufen...), ggf. musst Du das besser strukturieren - nicht mehr als 5x/Woche, 1 langer Lauf, 1x Intervalle, 1xHIIT, 2x "normal" GA1/2...?
Die Motivation muss allerdings von Dir aus kommen - ggf. machst Du jetzt auch mal einen Break und greifst dann wieder nächstes Jahr im Frühjahr oder Herbst an?!
Erik
Trainingspläne habe ich (und halte mich normalerweise auch dran), das ist nicht das Thema. Gruppentraining finde ich ganz nett, muss aber zugeben, dass ich lieber zu Zeiten unterwegs bin, wo eher keines stattfindet. Außerdem kommt da nochmal Anfahrt zum Treffpunkt etc. dazu, was mich eher abschreckt. Üblicherweise laufe ich zuhause los und beende die Runde auch wieder hier.
Aber in gewisser Weise ist ja zumindest ein Kleingruppentraining am Wochenende in Sicht, nachdem anneliese sich erbarmt hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass gelaufen wird, steigt tatsächlich wenn man sich zum Laufen verabredet hat.
Die 80 km waren in einer Phase, wo ich das Gefühl hatte, es geht ganz gut voran und Lust drauf hatte. Und mehr als 5 Tage pro Woche waren das auch nicht, aber dann z.B. mal zwei Läufe jenseits der 20 km.
Ich weiß, dass es ohne intrinsische Motivation nicht funktioniert und die ist auch vorhanden. Aber manchmal ist der Geist willig und das Fleisch schwach. Ich versuche nun, eine Phase kompletter Untätigkeit und den damit verbundenen Verlust von Fitness zu vermeiden, indem ich mich mit ein paar Tricks bei Laune halte, so lange, bis sich zum Wunsch auch wieder der Drang gesellt.
Mich motivieren immer kleine Zwischenwettkämpfe. Such dir fürs WE einen schnuckeligen Wettkampf in der Nähe und genieße die Stimmung. Danach ein All You can Eat Buffet, 3 Tage die Waage nicht benutzen und alles ist gut
Ach Schnodo! Jetzt zieh das Ding durch!
Saufen kannst Du danach.
Ich hatte dieses Jahr im April dieselbe Situation und bin aufgrund mangelnder Disziplin und Motivation dann erneut knapp an den 4h in Hamburg gescheitert.
Ehrlich: Kotzt mich bis heute an und macht einfach keinen Spaß. Ich muss es daher nochmal versuchen.
Du hast noch die Chance es jetzt durchzuziehen, dann bist du erlöst.
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"Die Grenzen deiner Gedanken, sind die Grenzen deines Erfolges."
Ich bin hier zwar eher stiller Mitleser aber hätte da auch einen Vorschlag: Warum muss es den unbedingt ein Marathon sein? Du könntest ja auch einfach mal für einen Viertelmarathon trainieren. Wär auch laufen, aber du müsstest es halt mal die Schwerpunkte anders setzen: Mehr Intervalle, weniger lange Läufe...
Einfach mal eine 5km Strecke suchen und dann mal so schnell wie möglich rennen, mehr solche lustige Sachen halt.
Weil immer wieder der Vorschlag kommt, etwas anderes zu machen, oder kürzer: Das geht nicht. Wie ich anfangs schrieb, sind die 4 Stunden ein Lebensziel, also etwas das ich gerne erreichen möchte bevor ich abtrete. Davon abbringen wird mich nur ein schlimmer Vorfall.
Man kann darüber diskutieren, ob das ein sinnvolles Ziel ist, aber es lässt sich trotzdem durch nichts anderes substituieren.
Zitat:
Zitat von SwimAlex
Ehrlich: Kotzt mich bis heute an und macht einfach keinen Spaß. Ich muss es daher nochmal versuchen.
Du hast noch die Chance es jetzt durchzuziehen, dann bist du erlöst.
Wenigstens Du verstehst, was mich antreibt und warum man diesen einen Lauf eben nicht ersetzen. Danke!
Ich drücke Dir alle Daumen, dass es beim nächsten Mal klappt!
Zitat:
Zitat von Beern
Du könntest ja auch einfach mal für einen Viertelmarathon trainieren. Wär auch laufen, aber du müsstest es halt mal die Schwerpunkte anders setzen: Mehr Intervalle, weniger lange Läufe...
Die lustigen Sachen wollte ich mir hinterher gönnen. Traditionell mache ich im Herbst etliche 10-km-Läufe mit, die so in der Gegend stattfinden. Außerdem habe ich für den Baden-Marathon schon gezahlt, da laufe ich dann natürlich auch mit!
Zitat:
Zitat von triti
Mich motivieren immer kleine Zwischenwettkämpfe. Such dir fürs WE einen schnuckeligen Wettkampf in der Nähe und genieße die Stimmung. Danach ein All You can Eat Buffet, 3 Tage die Waage nicht benutzen und alles ist gut
Das ist eine gute Idee. Das Laufen macht mir bei einem Wettkampf am meisten Spaß und da muss ich mich auch nicht überwinden. Ich schaue mal, was ansteht, das mir vielleicht den notwendigen Kick geben kann.
Wie gesagt, planmäßig bin ich gut versorgt. Die Motivation, die ich brauche, kommt leider nicht aus einem Plan.
Was ich nicht möchte, ist nun auf Biegen und Brechen zu versuchen, die 4 Stunden doch noch dieses Jahr zu packen. Das wäre nahezu eine Garantie für einen Ausfall. Ich habe mich also schon mit dem Termin im März abgefunden, aber der ist halt lange hin und da liegt auch der Hase im Pfeffer.
Gestern abend habe ich beim Laufen am Waldrand einen Dachs gesehen, zum ersten Mal in meinem Leben in freier Wildbahn. Saß am Weg, halb im Gebüsch, und hat in meine Stirnlampe geblinzelt. Dann haben wir uns 5sek angeschaut und er ist schnell weggehuscht.
Am Wochenende mit dem Rennrad eine Weide mit einem 3 Tage zuvor geboreren Eselbaby gefunden- ich durfte sogar auf die Wiese, hat mich 'ne halbe Stunde Fahrzeit 'gekostet', das Eselbaby zu herzen und zu knuddeln.
Solche Erlebnisse sind es, die mich immer wieder von der Couch in die Natur treiben. Klar, ab und an gibt es Wettkämpfe, die auch mehr oder minder gut laufen.... einen Trainingsplan habe ich schon lange nicht mehr.
Hab ich Bock, geh ich raus, seh ich Rehe, Dachse und Esel, Sonnenuntergänge und Nebel im Wald. Ab und an mit Chip am Bein, okay, aber das war's auch. Fertig.
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“Radeln unter 200km ist für mich Kurzdistanz.“
Ina, fährt nur Ultras