Schonmal bis zum Ende durchgedacht? Wenn sich die GDL durchsetzt, würden sowohl die GDL wie auch die EVG für ihre Lokführer, Schaffner etc. getrennte Tarifverträge aushandeln. Zwei Lokführer mit gleichen alter, gleicher Berufserfahrung etc. würden also verschiedene Arbeitsbedingungen, andere Gehälter etc. haben, nur weil sie in unterschiedlichen Gewerkschaften organisiert sind. Als nächstes versucht einer Mitglied bei Cockpit zu werden und verlangt dann mit 55 in Rente gehen zu dürften? (Ja, ist übertrieben, ich weiß)
Die GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokführer) als Spartengewerkschaft handelte bisher die Tarifverträge für die Lokführer aus, die EVG übernahm die Forderungen der GDL in der Vergangenheit, so dass alle Beschäftigten gleiche Tarifbedingungen haben. Für die Ärzte verhandelt doch auch eine Spartengewerkschaft wie der Marburger Bund und nicht Verdi, wo das nichtärztliche Personal organisiert ist, oder für die Lehrer die GEW. Die Gefahr besteht, dass sogar per Gesetz die grösseren Gewerkschaften alleiniger Vertragspartner werden sollen.
Desweiteren sollten in meinen Augen die Zugbegleiter das Recht haben, sich frei zu organisieren, in dem Verband wo sie möchten. Als trotz Rente immer noch Verdimitglied regte ich mich oft genug über die Gewerkschaftsspitze auf und wie sie sich durch diverse Aufsichtsratsposten bishin zum Seitenwechsel in die Arbeitgeberspitze durch die Politik und grosse Firmen zulasten der Mitglieder korrumpieren liess. Insofern kann Konkurrenz eigentlich den Beschäftigten nur nützen, solange sich die Konkurrenten am Schluss auf derselben Seite wiederfinden.
In anderen Ländern, Frankreich z.B., gibt es neben Spartengewerkschaften noch die Richtungsgewerkschaften und die sozialen Leistungen dort sind zum Leidwesen von Frau Merkel deutlich besser wie in DE! Die Einmischung der Politik in diese Tarifauseinandersetzung finde ich übrigens total neben. Ja, es geht bei Tarifauseinandersetzungen immer um Macht und Stärke!
Da in Berlin z.B. der Arbeiterbereich aus dem öffentlichen Dienst in X-konkurrierende-Träger mit Lohndumping outgesourct wurde (mit freundlicher Begleitung durch Verdi) kann da fast niemand mehr streiken, alleine der Mindestlohn verhindert das Schlimmste!
Ps.:
In vielen Bereichen gibt es für die identische Arbeit leider schon stark unterschiedliche Tarifbedingungen, abhängig vom Bundesland, von Angestellter oder Beamter, vom Arbeitgeber (öffentlicher Dienst, freie Träger etc.) bis hin zum Mindestlohn! Insofern finde ich das Argument mit den einheitlichen Tarifbedingungen, von einem Staat vorgebracht, der die Privatisierung der Bahn mit allen möglichen Mitteln vorantrieb (und somit selbst für unterschiedliche Arbeitgeber, Tarife sorgte), der die Bahn an die Börse bringen wollte und bei jeder Gelegenheit für die Flexibilisierung von Tarifbedingungen wirbt, unverschämte Augenwischerei!
Ich hab Weselsky letztens in einer Diskussionsrunde gesehen. Dem geht es höchstens um seine eigene Macht und seinen eigenen Einfluss. Hat er selber ne halbe Stunde lang erklärt auf die Frage um was es ihm genau geht. Von Rechten der Arbeitnehmer oder Verbesserungen beim Einkommen, Urlaub, Arbeitszeit oder so war da keine Rede. Da ging es nur darum, welches die größere, stärkere, einflussreichere Gewerkschaft ist, wer wen übernehmen sollte und wer das Sagen hat. Der würde auch einen guten Machtpolitiker abgeben.
Wir beobachten bei der ganzen Weselsky-Basherei eine unglaubliche Gleichschaltung von Medien und Politik. Undifferenzierte einseitige Berichterstattung und nur ganz ganz wenige und kaum zu hörende Gegenstimmen. Dasselbe gabs bei der Ukraine-Berichterstattung.
Unsere Medienlandschaft ist krank, ich sehe schwarz....
Bin Beamter und kann nicht streiken..... aber ich drücke der GDL und Weselsky die Daumen
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2014: Challenge Roth | 2015: 10er unter 40 | 2016: HM unter 1:30, M unter 3:20 ) | 2017: Challenge Roth )
Status: kmspiel
............und nicht um das Wohl der Gewerkschaftsmitglieder.
Hast Du schon einen, mehrere gewerkschaftliche Streiks mitgemacht?
Weisst Du, wie die diesbezüglichen Beschlüsse (Aufstellen der Forderungen, Beginn, Fortsetzung, Beendigung, Annahme der Verhandlungsergebnisse) in einer Gewerkschaft zustande kommen?
Bitte eine substantielle Bewertung dieser Verfahren vornehmen zur Belegung Deiner, sorry, inhaltsleeren, Behauptung.
Auch die GDL kennt Vorstand, Tarifkommission und Urabstimmung. Ein Tarif-Streik, der die Kassen einer Gewerkschaft stark belastet, ohne Streikbereitschaft der Mitglieder, welche Lohneinbussen haben, ist unmöglich!
Ich hab Weselsky letztens in einer Diskussionsrunde gesehen. Dem geht es höchstens um seine eigene Macht und seinen eigenen Einfluss. Hat er selber ne halbe Stunde lang erklärt auf die Frage um was es ihm genau geht. Von Rechten der Arbeitnehmer oder Verbesserungen beim Einkommen, Urlaub, Arbeitszeit oder so war da keine Rede. Da ging es nur darum, welches die größere, stärkere, einflussreichere Gewerkschaft ist, wer wen übernehmen sollte und wer das Sagen hat. Der würde auch einen guten Machtpolitiker abgeben.
Da ging es halt inhaltlich darum, weshalb die GDL diesen Knüppelvertrag der Bahn AG: "Tarifvertrag zur Regelung tariflicher Verfahrensfragen" ablehnt. Bei einer Annahme hätte sich die GDL selbst kastriert! Der Arbeitgeber wählte diese Strategie (erst Vertrag über Verfahren von Verhandlungen, dann erst inhaltliche Forderungen) mit voller Absicht, ein Versuch, Koalitions- und Streikrechte einzuschränken.