-Ist das Halten im Liegestütz vielleicht genau falsch? Oder in Ordnung solange ich (mal wieder) nicht ins Hohlkreuz falle?
-Wie sieht es mit seitlichen Stabiübungen aus?
-Insgesamt eher Halteübungen oder eher mit Bewegung?...
Halten im (Liege)Stütz: da gehört der Rücken gerade, dann ist die Übung ok. Ausweichen in Hohlkreuz oder Katzenbuckel ist möglicherweise ein Zeichen von zu wenig Kraft (oder zu langem Halten) oder Dysbalancen.
Seitliche und diagonale/schräge Stabiübungen sind super.
Halten und bewegen, von allem was. Für die allgemeine Fitness halb/halb. Wenn dein Ziel Beweglichkeit ist, mehr Bewegung, wenn dein Ziel eher statisch ist (Aeroposition?) mehr statische Übungen, aber nie das Andere zum Ausgleich vergessen.
PS: Die Wirbelsäule und die Rückenmuskulatur sind dazu gedacht, in alle Richtungen bewegt zu werden. Unter kontrollierten! Bedingungen ist auch ein Hohlkreuz ok, z.B. bei der Übung, wo man im Vierfüßlerstand abwechselnd Katzenbuckel und Pferderücken macht.
Gefährlich ist das "im Hohlkreuz hängen" am Schreibtisch, beim längeren Stehen und langsam Gehen mit wenig oder nachlassender Körperspannung und auch als Ermüdungserscheinung beim Laufen.
Laufen an sich ist schon ok, sicher besser als kein Sport, aber eben nur entsprechend mit stabilem Muskelkorsett. Oder nur so lang/kurz, wie die Muskulatur den Rumpf stabil halten kann, auch wenn das deutlich kürzer ist als die Herz-Kreislauf-Ausdauer eigentlich könnte.
Und nicht vergessen: Iliopsoas und Quadratur Lumborum dehnen und nicht zu viel (bei verkürztem Iliopsoas eher gar kein) konzentrisches Bauchmuskeltraining.
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Bei mir sah es 2007 auch mal sehr schlecht aus.
Ich habe das aber mit gezieltem Muskulatur-Aufbautraining sehr gut in den Griff bekommen.
Viiiieeeel Schwimmen!
Das Bild sieht beinahe klassisch nach einem einseitig vertriggerten Quadratus Lumborum aus (+ ggfls. Iliocostalis lumborum )und nicht viel mehr. Von selbst wird ne WS nicht so krumm - das sind i.d.R. die Muskeln die sie aus der Facon ziehen. Trigger auflösen und die Wirbelsäule steht wieder wie eine Eins, wenn jemand mal ein vergleichbares Röntenbild von sich sieht. Einem Orthopäden sollte man nicht über den Weg trauen - lieber gleich zum Osteopathen.
Danke Marion. Mein Ziel ist erstmal kleiner: Schmerzfrei werden und bleiben. Es fällt mir noch schwer, die Kräfte am Facettengelenk zu durchschauen, deshalb die Fragen. Laut Orthopäde habe ich z.B. absolutes Kajak-Verbot, er meinte, das sei nun das schlimmste überhaupt, seitliche Bewegungen mit Kraft nach hinten. Viele Stabiübungen habe ich ähnlich eingeschätzt, wobei das Wichtigste wohl ist, alles kontrolliert auszuführen, mit aktivierter Stützmuskulatur.
Sorry, Kajak fahren ist eine der wenigen Sportarten unter denen ich mir weder biomechanisch noch aus eigner Erfahrung großartig was vorstellen kann.
Aber generell schlecht ist Last an einem langen Hebel in Kombination mit Drehbewegungen. Für die Patienten gibt es das schöne Beispiel vom Bauarbeiter, der mit der Schaufel ein Loch gräbt und seinen Rumpf bei jedem Schaufeln mit der vollen Schaufel zur Seite dreht. Das ist mit eine der größten Katastrophen für die Wirbelsäule.
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Laut Orthopäde habe ich z.B. absolutes Kajak-Verbot, er meinte, das sei nun das schlimmste überhaupt, seitliche Bewegungen mit Kraft nach hinten. Viele Stabiübungen habe ich ähnlich eingeschätzt, wobei das Wichtigste wohl ist, alles kontrolliert auszuführen, mit aktivierter Stützmuskulatur.
Zitat:
Zitat von MarionR
Aber generell schlecht ist Last an einem langen Hebel in Kombination mit Drehbewegungen. Für die Patienten gibt es das schöne Beispiel vom Bauarbeiter, der mit der Schaufel ein Loch gräbt und seinen Rumpf bei jedem Schaufeln mit der vollen Schaufel zur Seite dreht. Das ist mit eine der größten Katastrophen für die Wirbelsäule.
Die Meinungen kann ich generell nicht teilen!
Marion das soll jetzt keine Kritik an dich sein, ich weiss, dass das die allg. Lehrmeinung ist/war, sondern einfach meine Meinung. Für die Facettengelenke nimmt die Belastung in Flexion der LWS ab, was ja durch das nach vorne Beugen bewirkt wird. Durch die Rotation kommt des dann zur Dekoaptation der Seite der Rotation und zur Koaptation der anderen Seite. Also die eine Facette (Dekoaptation) wird noch weiter entlastet und die andere wird wieder mehr belastet.
Mach ich das jetzt tagtäglich, wie der Bauarbeiter, wird sich sicherlich ein Verschleiss mit der Zeit einstellen. Therapeutisch eingesetzt, also langsam beginnen und kontinuierlich steigern inkl. Regenerationszeiten, wird sich die Belastungsfähigkeit der Strukturen, also Knorpel der Facetten, erhöhen.
Ähnliche Bewegungen haben wir beim Kajakfahren, ausser vllt bei der Eskiomrolle und extremen 180° Drehungen, hier geht man dann stark in die Extension. Das heißt, ein absolutes Kajakverbot halte ich für Blödsinn, das Gegenteil ist sogar der Fall! Dadurch hast du eigentlich ein super dynamisches Stabitraining und ein Belastungstraining des Facettenknorpels. Man darf es halt nur wie alles nicht übertreiben, sondern die geeignete Dosis finden, aber das sagt dir dein Körper schon von alleine...
pinkpoisons Tipp mit den TP ist übrigens auch super. Ist der Quadratur lumborum vertriggert, wirst du immer Tendenz haben in Extension (Hohlkreuz) zu gehen, da er dich da hinziehen will. Außerdem kommt es zu einer Kompression der LWS und die BS können sich nicht richtig entlasten, sprich Flüssigkeit aufnehmen und es kommt zur Höhenminderung. Degeneration der BS bringt auch eine Erhöhung der Belastung der Facetten mit sich.
Ja, die Sache mit dem richtigen Maß. Da hab ich wohl ne schräge Perspektive inkl. Knick in der Optik. Wenn ich gefühlt wenig Sport mache, ist mein Umfeld immer noch der Meinung, ich hätte nen Vollknall. Fange bald an, heimlich zu trainieren
Wieder ernst: Hänge mal spaßeshalber 3 Bilder an, deine Meinung dazu würde mich schon interessieren, gerade weil du dem Orthopäden widersprichst. Keine Sorge, ich nehme dich dann in keine Verantwortung oder so, mich interessiert, ob nach Sichtung der Bilder immer noch die selbe Meinung vorherrscht.
Einmal die LWS seitlich, einmal ein gesundes FG (5/6) mit deutlich sichtbarem Rand, und einmal das mit dem Rattenfraß(rote Kreise)
Therapeutisch eingesetzt, also langsam beginnen und kontinuierlich steigern inkl. Regenerationszeiten, wird sich die Belastungsfähigkeit der Strukturen, also Knorpel der Facetten, erhöhen.
Das ist wahrscheinlich der springende Punkt. Unter kontrollierten Bedingungen, wie in der Therapie oder im Krafttraining, geht halt quasi alles. Aber sind die im Kajak immer gegeben? Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, aber vom Prinzip stelle ich mir das ähnlich vor wie z.B. beim Segeln. Erst ganz entspannt und relaxt und dann ist man irgendwo draußen am Wasser und unverhofft kommt schlechtes Wetter...
Von solchen absoluten generellen Verboten halte ich eigentlich gar nichts. Ein gutes Maß finde ich die Schmerzgrenze. Die muß der Patient/Sportler aber wahrnehmen können oder wollen und entsprechend darauf reagieren.
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Also degenerative Erscheinung kann man auf jeden Fall erkennen und laut deinen Angaben könnten die Symptome wirklich zu dem Befund passen.
Die Frage ist halt, warum ist L4/L5 so beschissen im Vergleich zu L5/S1... da muss schon eine Dysfunktion vorliegen, welche die Trophik und die Biomechanik stark beeinflusst.
Würde da primär um die Symptome zu Lindern erst mal ne Neuromobilisation des Nervs machen und auf jeden Fall versuchen die Zirkulation in dem Gebiet zu verbessern, damit weitere Degenerationen aufgehalten/verlangsamt werden...