Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Das stimmt was du sagst. Aber die meisten Trias suchen nach Annerkennung. Wenn du in der Öffentlichkeit bekannt gibst du bist ein Ironman da sagen alle: wau geiler Typ
Das war ja Teil des Artikels und bestimmt meine Ueberschrift. Roth ist genauso Ironman wie Embrun oder Podersdorf.
Ja aber welche Typen sind das...ich denke das die eher in den hinteren Ergebnisrängen zu suchen sind (will jetzt keinen zu nahe treten) und Triathlon machen weil es cool ist...
Finishen einen IM, tätowieren sich das Logo in die Wade und suchen sich das nächste wo sie cool sein können nach dem Motto "Nicht das Erreichte zählt sondern das erzählte reicht"
Kenne solche Leute vom nicht weg hören können in diversen Lokalen wo sie den Mädels erzählen wie toll sie nicht sind :D
Also Fazit, ruhig bleiben abwarten was da in den nächsten Jahren passieren wird...
Ich erlebe das oft, was Macca schreibt. Die machen lieber 10x Kärnten als 1x den Inferno. Als ein paar letztes Jahr von ihrem Debüt beim ersten echten Ironman, über die volle Distanz heimkamen, gab es am Dorfeingang ein Plakat: "Wir gratulieren unseren Ironmännern!" Ich musste wegschauen, als ich mit dem Rad vorbeifuhr und wünschte mir, an diesem Tag nicht die Teamdress zu tragen. Im Nachhinein musste ich mir dann von Nicht Triathleten aus der Bevölkerung erklären lassen, was das für tolle Typen sind und dass ich da wohl noch ein bisschen trainieren muss, bis ich das auf die Reihe bekomme. Ich war dann doch froh, auch wenns eitel klingt, dass ich sagen konnte: "Ich war schon da, so besonders ist das nicht." "Ja, wir überlegen auch, dass wir nächstes Jahr zusehen." "Nein, ich hab selbst teilgenommen." "Oh, warum dann heuer nicht?" "Ich hab den Inferno Triathlon gemacht." Und wenn man dann vom Inferno erzählt, vom Gegenwind beim Schwimmen, vom superlangen Anstieg auf die große Scheidegg, von der Mountainbikeabfahrt nach Wengen, dort wo im Winter die Abfahrer mit den Skiern runterbrettern, und vom Berglauf mit dem Ziel am Piz Gloria auf 3000m, so, dass man beim erzählen selbst fast Gänsehaut bekommt, dann hat man das Gefühl, dass die spätestens beim Schwimmausstieg die Aufmerksamkeit verloren haben. Ist ja kein Ironman, da fehlt dann einfach der Aufmerksamkeitstrigger und ganz schnell, schwuppdiwupp, ist man in der Individualistenschublade bei den anderen Verrückten wie Künstlern oder Aussteigern oder was weiß ich, eben dort wo alle reinkommen, die nach etwas mehr geistiger Auseinandersetzung verlangen würden.
"You are an Ironman!" macht's den Leuten halt leicht.
Nik
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Failing Forward. Wer sich nicht bewegt, spürt seine Fesseln nicht. (Rosa Luxemburg)
I,,,
"You are an Ironman!" macht's den Leuten halt leicht.
Nik
Kann die Situation, die du da beschreibst gut nachvollziehen.
Letztes Jahr hab' ich den Ostseeman gemacht und bin dort mit Tagesbestzeit auf dem Rad dritter gesamt geworden. Super Rennen und für mich der erhoffte geglückte Saisonhöhepunkt. Außerhalb des engsten Freundeskreises hat da kaum jemand davon Kenntnis genommen, was auch O.K. ist, weil ich den Sport für mich und nicht für andere mache.
Der 100. Rang in Kona dieses Jahr (für mich ähnlich anstrengend wie das Rennen in Glücksburg und rein sportlich betrachtet bei mehr als einer Stunde Rückstand auf den Sieger gegenüber nur 'ner Viertelstunde beim Ostseeman trotz stärkerer konkurrenz eher 'ne Ecke schlechter als die Leistung von 2012) führt in sportfernen Bekannten- und Kollegenkreisen selbst jetzt noch zu Reaktionen, als ob ich gerade erst mit Triathlon begonnen habe. Leute, mit denen ich sonst nur 10 Sätze im Jahr Smalltalk halte, gratulieren überschwenglich und völig übertrieben respektvoll und wenn ich den Sport mit der Motivation auf solches Feedback betreiben würde, müsste ich ab sofort jedes Jahr nach Kona fahren und all die anderen schönen Wettkämpfe links liegen lassen.
Das markengebundene Denken wird man aus den Köpfen der Allgemeinheit nicht so leicht rausbekommen, da hat die WTC mit der Etablierung des M-Dot-logos gute Arbeit geleistet, aber zumindest wir Sportler (und darum geht es ja in dem Text von Macca, den ja ohnehin nur insider lesen und der von einem Gespräch unter Sprtlern handelt) untereinander sollten uns den gegenseitigen Respekt für sprtliche Leistungen egal unter welchem Logo sie stattfinden, erhalten und nicht auch noch anfangen in Ironman und non-Ironman-Kategorien zu denken!