Eine vollgesperrte Mitteldistanztaugliche Radstrecke als Veranstalter in der heutigen Zeit genehmigt zu bekommen (du machst dir gar keinen Begriff, was da heutzutage an Auflagen zu erfüllen sind), diese mit Feuerwehr, THW und freiwilligen Helfern abzusichern, die entsprechenden institutionellen Helfer adäquat entlohnt zu bekommen und die Gesamtveranstaltung mit Wasserwacht, professioneller Zeitnahmefirma so auf die Beine zu stellen, dass am Ende noch ein dem geleisteten Aufwand entsprechendes positives Ergebnis übrig bleibt, ist eine Herkulesaufgabe.
Worauf du deine Aussage beziehst, dass die Markteintrittsbarriere "nicht unermesslich hoch sei" entschlüsselt sich mir nicht.
Alle Veranstalter von "kleineren" Mitteldistanzen, die ich persönlich kenne (und damit sind 3 hier bereits genannte Veranstaltungen abgedeckt) stöhnen über den Aufwand und überlegen jedes Jahr aufs Neue, ob sie "ihr" Rennen überhaupt noch veranstalten oder besser abtreten wolllen.
Das Problem ist, dass der Aufwand für ein Rennen mit 200 Startern fast ähnlich groß ist wie mit 1000 Startern. Ein nenneswerter Gewinn bleibt aufgrund der Skalierungseffekte aber nur für Veranstalter mit vierstelligen Starterzahlen übrig.
Die Monopolsituation ist längst Realität!
Ich bezog mich im wesentlichen darauf, dass in für mich einer Stunde Fahrzeit kommenden Sommer zwei Mitteldistanzen außerhalb der großen Serien angeboten werden, die es 2012 noch nicht gab.
Ich gehe mal davon aus, dass die Veranstalter nicht drauf zahlen wollen; dementsprechend gibt es offensichtlich Gegenden, in denen das Ganze zu stemmen ist. Dass dies nur mit unermesslich viel ehrenamtlichem Aufwand möglich wird, ist mir auch klar; ich habe das Vergnügen, so etwas in unserem lokalen Schwimmverein unmittelbar mitzuerleben. Dass sich der eine oder andere fragt, warum er sich so etwas zumutet, ist ebenso naheliegend und sicherlich wird in vielen Fällen ein solcher Wettkampf auch wieder verschwinden.
Ich schließe aber daraus, dass durchaus noch Dynamik im Markt und der Markteintritt nicht utopisch ist. Letztendlich füttert die Preisgestaltung der Großen diesen Trend ja auch.
Eine vollgesperrte Mitteldistanztaugliche Radstrecke als Veranstalter in der heutigen Zeit genehmigt zu bekommen (du machst dir gar keinen Begriff, was da heutzutage an Auflagen zu erfüllen sind), diese mit Feuerwehr, THW und freiwilligen Helfern abzusichern, die entsprechenden institutionellen Helfer adäquat entlohnt zu bekommen und die Gesamtveranstaltung mit Wasserwacht, professioneller Zeitnahmefirma so auf die Beine zu stellen, dass am Ende noch ein dem geleisteten Aufwand entsprechendes positives Ergebnis übrig bleibt, ist eine Herkulesaufgabe.
Eben deshalb können so etwas nur große Veranstalter leisten oder eben traditionelle Veranstaltungen, die langsam aber sicher größer geworden sind und bei denen Strukturen und Beziehungen gewachsen sind. Man hat die Wahl zwischen kleinen Veranstaltungen, bei denen eben nicht die Radstrecke voll gesperrt sein kann (oder auf einer viele Male zu absolvierenden Wendepunkstrecke zu fahren ist, um die Absperrungen in Grenzen zu halten) oder eben einer großen IM- oder Challenge-Veranstaltung, bei der es den 'Rundum-Service' gibt. Über die Qualität des einen oder anderen (oder einzelner Rennen) kann man trefflich streiten, auch darüber, ob nun ein Rucksack, Shirts o.ä. im Startgeld enthalten sein muss oder man stattdessen lieber die Preise senkt. Aber es sind 2 verschiedene Schuhe, da kann man die Startgelder nicht so ohne weiteres miteinander vergleichen, weil der Aufwand der Durchführung nicht derselbe ist.
Ich kenne die Geschäftszahlen nicht, aber ich vermute, den ach so großen Reibach machen weder IM noch Challenge mit den Rennen selbst. Merchandising macht sicher einen beträchtlichen Teil des Gewinns aus und ob man die IM-Kollektion oder Challenge-Shirts, Trinkbecher, WK-Klamotten, Fußmatten o.ä. mit Logo drauf kauft, kann jeder selbst entscheiden.
Ich glaube, die regionalen und die 'Big Two' brauchen sich gegenseitig, sie leben von einander. Die großen machen Triathlon medial bekannt und füttern den Mythos des Triathleten und die kleinen führen neue Sportler an den Sport heran (und 'versorgen' die kürzeren (Einstiegs-)Disziplinen, Ligen, Vereine, Reinschnupperer etc.) Solange beides nebeneinander läuft ist doch nichts verkehrt daran, da muss man keine Religion draus machen.
Ich selbst habe in diesem Jahr die MD in Ratzeburg mitgemacht, toller See, hügelige Radstrecke und crossiger Lauf, teils durch profiliertes Waldgelände. Kann ich jedem empfehlen. Auf der MD können max. 400 Teilnehmer melden. Bin aber gespannt, wie sich die Veranstaltung entwickelt, denn mit dem IM Rügen gibt es eine räumliche (250 km Entfernung) und zeitliche (2-3 Wochen auseinander?) Konkurrenz. Auf der anderen Seite kann man in Ratzeburg noch relativ kurzfristig einen Startplatz bekommen und es ist erschwinglich, weshalb es sich auch als Saisonabschluss anbietet, z.B. gerne von 'Ostseemänner' und '-frauen' genutzt wird.
...Man hat die Wahl zwischen kleinen Veranstaltungen, bei denen eben nicht die Radstrecke voll gesperrt sein kann ...
In Norddeutschland gibt es das wohl noch, reguläre Triathlons auf nicht voll gesperrter Radstrecke, in Bayern ist die Vollsperrung egal auf welcher Triathlon-Distanz seit mehreren Jahren in der Genehmigungspraxis absolute Grundbedingung aufgrund einer Verwaltungsvorschrift.
Im Hauptthread wurde ja gesagt, dass IM jetzt das Monopol (hinsichtlich % Starter) auf der MD hat.
Gibt es in D wirklich keine MD mehr, die mehr als 500 Starter hat? Hier beim kleinen noerdlichen Nachbarn gibt es neben dem 70.3 Århus noch Aalborg und zwei Rennen in Kopenhagen mit grossem (bis 1300 Starter) Feldern.
Ich dachte immer, dass Chiemsee, Bad Bodenteich und Moritzburg mehr Starter haetten.
In Norddeutschland gibt es das wohl noch, reguläre Triathlons auf nicht voll gesperrter Radstrecke, in Bayern ist die Vollsperrung egal auf welcher Triathlon-Distanz seit mehreren Jahren in der Genehmigungspraxis absolute Grundbedingung aufgrund einer Verwaltungsvorschrift.
OK,das wusste ich nicht, danke, wieder was gelernt.
In Norddeutschland gibt es das wohl noch, reguläre Triathlons auf nicht voll gesperrter Radstrecke, in Bayern ist die Vollsperrung egal auf welcher Triathlon-Distanz seit mehreren Jahren in der Genehmigungspraxis absolute Grundbedingung aufgrund einer Verwaltungsvorschrift.
Nur ein aus Interesse:
In Erlangen gab's mehrere Abschnitte, die nicht nur für den Gegenverkehr, sondern auch für Verkehr in Fahrtrichtung freigegeben waren. Wie ist das denn mit der Vorschrift vereinbar? Wird die nicht so eng ausgelegt oder gibt's Ausnahmeregelungen? Oder ist den Bayern egal was in Franken abläuft .
In Norddeutschland gibt es das wohl noch, reguläre Triathlons auf nicht voll gesperrter Radstrecke, in Bayern ist die Vollsperrung egal auf welcher Triathlon-Distanz seit mehreren Jahren in der Genehmigungspraxis absolute Grundbedingung aufgrund einer Verwaltungsvorschrift.
Wenn Hessen Norddeutschland ist, kann ich das bestätigen: Moret oder auch der immer gut gebuchte Rodgau-Triathlon (OD) sind auf nicht gesperrten Strecken unterwegs.
In Erlangen gab's mehrere Abschnitte, die nicht nur für den Gegenverkehr, sondern auch für Verkehr in Fahrtrichtung freigegeben waren. Wie ist das denn mit der Vorschrift vereinbar? Wird die nicht so eng ausgelegt oder gibt's Ausnahmeregelungen? Oder ist den Bayern egal was in Franken abläuft .
Matthias
Dito, war in Regensburg genauso.
Ah, ach so, is ja nur die Stoapfalz ...