Ich habe eigentlich immer einen Ersatz-Schlauch(+Flickzeug) dabei aber fast jedes mal, wenn ich einen Platten flicke, fragen mich andere Radfahrer(wenn da welche sind) ob sie irgendwie helfen können.
Umgekehrt drossel ich das Tempo wenn einer aussieht er hat ne Panne und eventuell Hilfe braucht, aber das habe ich nicht oft erlebt.
Wenn du mal autark sein willst, schau dir Co2-Kartuschen an. Vermutlich aber nicht billiger als Kuchen und Bier.
Zum Thema, im Vorbeirollen "alles klar?" rufen sollte doch eigentlich immer drin sein. Und ein Ersatzschlauch sollte ein langes Ventil haben.
Im Wettkampf habe ich auch immer die CO2- Patronen dabei!
Aber im Training spare ich mir die Dinger lieber auf.
Und beim letzten Mal wurde daraus ne längere gemütliche Runde, wo der Rentner über seine Radsportzeit philosophiert hat. Reifen musste man noch selber mitschleppen. Und von wegen gemütliche Schaltung.
Und er hat dann auch selber eine Runde geschmissen.
Mit kartusche hätte ich ihn bestimmt nicht kennen gelernt!
Während ich ca. 5 km zurück in den nächsten Ort laufen musste sind schätzungsweise 20-30 Rennradler an mir vorbei gefahren und es hat nicht einer angehalten.
Hast Du irgendwie erkennen lassen, dass Du Hilfe brauchst?
Wenn nicht, wär ich auch vorbei gefahren.
Helfen ist da eigentlich normal, auch Nicht-Radler. Hab ich neulich erst erlebt als ich mit dem Crosser unterwegs war: Platten so 10 km vor daheim auf einem Feldweg und gerade angefangen zu flicken, da kam ein Opa auf einem ur-alten Trecker angefahren: "Häste kapot Jong?" "Nene, geht schon, ich flick gerade", er steigt ab, pinkelt gemütlich und ungeniert mitten aufs Feld, kommt dann wieder: "da hinten is Wassa, da kannste flickn" "Ne, ich bau einen neuen Schlauch ein", da hält ein anderer Radler: "Wenn Sie Hilfe brauchen, dahinten ist ein Radladen, die können Ihnen bestimmt helfen" "Vielen Dank, ich wechsel einfach nur den Schlauch" Opa kommt wieder "Wenn du dat nicht hinkriegst, kann ich dat Rad och auf die Gabel packen und fahr dich hem"
Hätte ich den Schlauch nicht schon eingebaut, hätte ich es angenommen. Über mangelnde Hilfe konnte ich mich nicht beschweren.
Ich habs aber auch immer so gehalten: 11-12 jähriger Radler sitzt offenbar ratlos neben der Landstrasse mit Platten. Angehalten und gefragt, ob er Hilfe braucht. Dann kurz bei seinen Eltern angerufen was Sache ist und wer ich bin und ihn die paar km mitgenommen und zuhause abgeliefert.
Hab mal bei einem MTB-Marathon einem Fahrer einen Schlauch gegeben. Der war entweder wie ich auch der 120 km Runde oder sogar auf der 200 km Runde unterwegs und hatte nix dabei
Wir hatten aus Respekt vor der Strecke Schläuche, Pannensprays und sogar Flickzeug dabei, man weiß ja nie, was auf 120 km incl. felisger Trailabfahrten alles passieren kann.
Da hab ich mich geärgert und auch einen Kommentar losgelassen, ob er Geld dabei hat. Dabei ging es mir nicht um die paar Euro, sondern um´s Prinzip... Dem ist es nämlich nicht eingefallen, dass er mir das Geld im Ziel hätte geben können...
Kann man so oder so sehen. Warum sollte man seinen eigenen Reserveschlauch weggeben?
Ohne Reparaturzeugs auf Tour zu gehen ist sein eigenes Risiko, vergessen zählt dabei nicht als Ausrede. Sicher kann man anhalten um Hilfe anzubieten, aber Material einfordern
kann man nicht.
Bin selber immer mit einem Reserveschlauch + einmal Flickzeug + neuen Reservemantel bei jeder noch so kurzen Tour unterwegs.
Im TL auf Lanzarote war ich von ca. 50 Bikern der Einzige, der immer einen Reservemantel mitführte. In den 17 Tagen gab es dann auch zwei Reifendefekte (beide bei Guides), wo dann natürlich meine freundliche Hilfe in Anspruch genommen wurde. Ich bin dann den Rest der Tagestour ohne eine Sicherheit nach Hause geradelt.
Beispiel Ironman
Man bereitet sich ca. ½ Jahr auf sein WK Höhepunkt vor. Im Radrennen steht einer mit Reifenpanne und wedelt hilfesuchend mit den Armen.
Gebe ich nun mein Reserveradzeugs weg um damit mein eigenes Risiko bei einer Panne das Rennen nicht beenden zu erhöhen?