Isse ganz einfach: Wenn alle Dopingmedis gemarkert wären, könnte man die problemlos nachweisen. Problem erledigt. Den Ansatz gibt's schon verdammt lang, macht bloß keiner.
Das waere dann auch nur der Fall fuer AM, die von ner Pharmafirma kommen wuerden und nicht fuer den ganzen Shice, der in Russland irgendwo in ner Badewanne zubereitet wird.
Ausserdem reden wir immer noch von Medikamenten. Und in die Zulassungsunterlagen muss ich jeden beigefuegten Stoff begruenden (wie beschrieben, ich bin gerade dabei). Selbst fuer Stoffe, die das erste mal im Menschen getestet werden, ist es megaschwer Erlaubnisse zu bekommen. Fuer ein Medikament, das im Patienten landet, ist das unmoeglich.
Das waere dann auch nur der Fall fuer AM, die von ner Pharmafirma kommen wuerden und nicht fuer den ganzen Shice, der in Russland irgendwo in ner Badewanne zubereitet wird.
Smart Pills... wie sollen die sich zur Dopingüberwachung einsetzen lassen? Das würde doch voraussetzen - so versteh ich das - , das in jedes Medikament einzubauen, das auf dem Markt ist & für Doping taugt. Also müßte es jeder Hersteller "einbauen". Wie soll man das durchsetzen? Dann müsste das auch noch in jede per Nadel injizierte Flüssigkeit rein, was derzeit wohl nicht mal technologisch mgl. ist.
Allein für notorische Pillenverweigerer (psychisch Kranke etc.) wäre sowas IMHO geeignet. Steht ja auch im Artikel (non complience rate). Solang aber Doping"Material" unter der Decke zusammengekocht wird, ist diese Technologie nix für die Dopingprävention. Der Doper, der dann noch zum ge"markerten" EPO greift, der is wirklich total Panne in der birne.
In jede Pille ein Chip - das kann natürlich nicht die Idee sein. Wenig pragmatisch, würde ich meinen.
Aber ich finde die Idee (und Technologie) genial.
Heute sind die Athleten verpflichtet, Blutpässe zu führen, Meldepflichten einzuhalten &c. Wenn sie sich dagegen verpflichten, ein Pille einzuwerfen (die keinen Wirkstoff enthalten muß, aber gerne ein - sagen wir mal - Vitamin enthalten darf), dann können physikalische und chemische Vorgänge des Organismus "online" monitoriert werden.
Unregelmäßigkeiten werden nicht/kaum manipulierbar aufgezeichnet und gemeldet. Und - laßt uns ruhig weiter spinnen, denn mit unseren Smartphones machen wir ja eh den ganzen Tag nichts anderes, wenn auch (noch) nicht innerhalb des Körpers - der Aufenthaltsort wird zurückgemeldet.
Wer mit macht, wird z.B. mit einem gelockerten Meldesystem o.ä. belohnt.
Das ist nur der Anfang von kreativen Einsatzmöglichkeiten - bei weitem nicht das Ende. Aber die Denke des "in jede Pille einen Chip geht nicht, also höre ich auf, mich damit zu befassen" ist, sorry, ein bißchen sehr kurz gesprungen.
Nochmal, die Technologie ist genial, da einfach und versatil. Die Möglichkeiten sind extrem vielfältig.
Ausserdem reden wir immer noch von Medikamenten. Und in die Zulassungsunterlagen muss ich jeden beigefuegten Stoff begruenden (wie beschrieben, ich bin gerade dabei). Selbst fuer Stoffe, die das erste mal im Menschen getestet werden, ist es megaschwer Erlaubnisse zu bekommen. Fuer ein Medikament, das im Patienten landet, ist das unmoeglich.
Sorry, das ist leider etwas zu verkürzt (an dieser Stelle der Diskussion zumindest):
Die FDA hat die Technologie zugelassen. Die CME-Erlaubnis ist ebenfalls vorhanden. Damit kann jedes inerte (d.h. pharmazeutisch nicht wirksame Produkt) damit ausgestattet werden.
Nochmal (siehe auch meinen anderen Post hierzu): Wir reden NICHT davon, alle möglichen Medikamente mit so einem magensaftaktivierbaren Chip auszustatten. Sondern davon, über - z.B. - ein pharmazeutisch inertes Produkt nachzudenken (das gerne auch ein marktfähiges NEM, Nahrungsergänzungsmittel, ist o.ä.), das mit dem Chip andere als pharmazeutische Aufgaben übernimmt.
Leut', Ihr seid doch sonst etwas offener für laterales Denken ... ich bin erstaunt, was für Knöpfe hier offenbar gedrückt werden, wenn das Thema Doping/Anti-Doping mal ganz sachlich-unkonventionell angeschnitten wird *kopfschüttel*
Isse ganz einfach: Wenn alle Dopingmedis gemarkert wären, könnte man die problemlos nachweisen. Problem erledigt. Den Ansatz gibt's schon verdammt lang, macht bloß keiner.
Auch hier: ist leider nicht ganz so einfach - wenn wir nämlich vom Markern echter pharmazeutischer Produkte sprechen (die für Indikationen zugelassen sind, aber zum Doping mißbraucht werden), dann muß das Prinzip des "primum nihil nocere" (zuallerst: nicht schaden), das zentrale Credo des hippokratischen Eides, bedacht werden. Auch von der pharmazeutischen Industrie, die womöglich durchaus auch ein Interesse daran haben könnte, daß ihre Medikamente nicht mißbraucht werden (jaja, laßt diesen Gedanken als Option durchaus mal zu).
Das bedeutet konkret: Ein bereits zugelassenes Medikament müßte mit ensprechenden klinischen Studien (und dem dazugehörenden finanziellen und regulatorischen Mehraufwand) mit Marker nachgeprüft und erneut zugelassen werden, wenn kein verschlechtertes Nebenwirkungsprofil nachgewiesen werden konnte.
Denn: Eine Veränderung der Inhaltsstoffe, selbst zu Markerzwecken, fordert eine Nachprüfung und Nachzulassung.
Was soll das Incentive für eine Pharmafirma sein, wenn sich hier alle anderen, die ein Interesse an so etwas haben könnten (WADA?) nicht mit an den Tisch setzen und überlegen, wie der Mehraufwand ausreichend fair auf verschiedene Schultern verteilt werden kann?
Da kommt doch so eine mögliche Alternative wie hier andiskutiert gerade recht - wenn man denn überhaupt etwas ändern will. Und sich nicht der hier auch geäußerten Meinung anschließen mag, daß das eh alles müßig sei und jeder, der etwas anderes meine, naiv durch die Welt wandere ...
Auch hier: ist leider nicht ganz so einfach - wenn wir nämlich vom Markern echter pharmazeutischer Produkte sprechen (die für Indikationen zugelassen sind, aber zum Doping mißbraucht werden), dann muß das Prinzip des "primum nihil nocere" (zuallerst: nicht schaden), das zentrale Credo des hippokratischen Eides, bedacht werden. Auch von der pharmazeutischen Industrie, die womöglich durchaus auch ein Interesse daran haben könnte, daß ihre Medikamente nicht mißbraucht werden (jaja, laßt diesen Gedanken als Option durchaus mal zu).
Das bedeutet konkret: Ein bereits zugelassenes Medikament müßte mit ensprechenden klinischen Studien (und dem dazugehörenden finanziellen und regulatorischen Mehraufwand) mit Marker nachgeprüft und erneut zugelassen werden, wenn kein verschlechtertes Nebenwirkungsprofil nachgewiesen werden konnte.
Denn: Eine Veränderung der Inhaltsstoffe, selbst zu Markerzwecken, fordert eine Nachprüfung und Nachzulassung.
Alles ok, ist ja alles sachlich!
Sachlich ists aber auch, auf das finale Problem hinzuweisen, eben, dass es wohl unmgl. sein wird, Zusatzstoffe, Marker etc. verpflichtend durchzusetzen. Unreglementierte, weil illegale Produzenten wird man so nciht erreichen können, also muss man doch weiter testen, insbs. wenn's Substanzen sind, die noch gar nicht zugelassen sind, s. "The Clear", wo es eines Insiders bedurfte, um die Kontrolleure auf die Spur zu bringen. Im Zweifel läuft das EPO ohne marker dann sogar von derselben Produktionsanlage, eben bloß in der Nachschicht.
Es geht nicht darum Medikamente auszustatten, sondern das Produkt ganz offen und direkt an die Athleten zu geben, mit der Auflage dieses einzunehmen.
Zitat:
Zitat von hazelman
Sachlich ists aber auch, auf das finale Problem hinzuweisen, eben, dass es wohl unmgl. sein wird, Zusatzstoffe, Marker etc. verpflichtend durchzusetzen. Unreglementierte, weil illegale Produzenten wird man so nciht erreichen können, also muss man doch weiter testen, insbs. wenn's Substanzen sind, die noch gar nicht zugelassen sind, s. "The Clear", wo es eines Insiders bedurfte, um die Kontrolleure auf die Spur zu bringen. Im Zweifel läuft das EPO ohne marker dann sogar von derselben Produktionsanlage, eben bloß in der Nachschicht.
Zitat:
Zitat von bxa
Nochmal (siehe auch meinen anderen Post hierzu): Wir reden NICHT davon, alle möglichen Medikamente mit so einem magensaftaktivierbaren Chip auszustatten. Sondern davon, über - z.B. - ein pharmazeutisch inertes Produkt nachzudenken (das gerne auch ein marktfähiges NEM, Nahrungsergänzungsmittel, ist o.ä.), das mit dem Chip andere als pharmazeutische Aufgaben übernimmt.