einfach nur zur Information:
Vor drei Jahren starb auf der OD beim Spreewaldtriathlon ein Mann AK40 oder 35, infolge einer ihm nicht bekannten Herzproblematik, beim Radfahren. Die Rettungsfahrzeuge konnten nichts mehr für ihn tun.
Er war Mitglied der Wassersprotfreunde Spandau und ein guter und trainierter Schwimmer und Sportler. Mich betraf das damals ziemlich stark, weil wir in der Wechselzone nah neben einander standen und ich mich mit ihm vor dem Rennen längere Zeit unterhalten habe.
hafu, deinem beitrag kann ich nur bedingt zustimmen. beim im70.3 auf den philippinen in 2009 ist auch ein staffelschwimmer gestorben. der war aber alles andere als einsteiger oder unbedarft, sondern ein ehemaliger durchtrainierter schwimmer...!
sowas passiert einfach, traurig aber leider ist es so...
...
Wenn jetzt alle, die schon längere Zeit und intensiv Ausdauersport machen denken, dass ihnen das nicht passieren kann, ist das ein gefährlicher Irrglauben!.
Das wollte ich damit auch nicht ausdrücken. Auch als erfahrener Ausdauersportler kann man Pech haben und eine Herzerkrankung erst entwickeln. Das Risiko hierfür ist zwar eindeutig und statistisch nachgewiesen geringer als für "Couch potatoes", aber es ist auch nicht so selten, dass man entsprechende Warnzeichen/ Symptome ignorieren sollte.
Dein eigener Fall ist ja geradezu ein Beispiel dafür, dass erfahrenere Ausdauersportler, wozu du ja zweifellos zu zählen bist, auch auf subtilere Symptome reagieren, also in der Beziehung sensibler sind.
Zitat:
Zitat von Vinoman
sei es über eine unbemerkte Herzmuskelentzündung oder die Entwicklung eines Plaques, egal wie gut du trainiert bist. Da sollte sich niemand in Sicherheit wähnen....
Mit dem Plaque hast du recht: der beruht auf der allseits bekannten Arteriosklerose mit den Risikofaktoren Rauchen, genetische Vorbelastung, Übergewicht, Diabetes, Störungen im Fettstoffwechsel (cholesterin, Lipide) usw..
Bei der oft auch in Sportzeitschriften erwähntenunbemerkten Herzmuskelentzündung habe ich meine Zweifel, ob es die so oft gibt, wie man davon liest . Eine Herzmuskelentzündung, die bleibende Schäden am Herzmuskel oder am Reizleitungssystem hinterlässt, ist so wie ich es im Studium gelernt habe, eine schwere Erkrankung, die ein im Trainingsprozess steckender Sportler nicht einfach übersehen kann. Bei Nicht-Sportlern schaut es sicherlich anders aus: Wenn man sein Herz-Kreislaufsystem ohnehin im Alltag kaum fordert, kann ein mehrwöchiger Leistungsverlust im maximalen und submaximalen Bereich weit eher unbemerkt (und damit auch undiagnostiziert und unbehandelt) bleiben
Bin aber für diese Thematik auch kein Experte. Vielleicht mag Subzero oder andere Ärzte hier im Forum, die der Kardiologie näherstehen hier ihre Meinung oder Erfahrungen ergänzen.
Was war er denn jetzt:
ehemaliger (und somit mittlerweile nicht mehr adäquat trainierter) Schwimmer oder durchtrainierter aktiver Schwimmer?
Ehemals gute Schwimmer sind bei solchen Staffelaktionen zweifellos besonders gefährdet.
Normalerweise hat die Natur den Menschen so konstruiert, dass bei außergewöhnlicher Anstrengung die Skelettmuskulatur eher schlapp macht als die Herzmuskulatur. Das Phänomen haben schon viele Anfänger wahrgenommen, dass sie z. B. beim Erlernen der Freistiltechnik anfangs gar nicht in der Lage sind, den Puls über längere Zeit am persönlichen Limit zu halten, weil die Armmuskulatur zu schnell ermüdet. Die sog. autonomen Reserven, die gedopte Sportler mit verschiedenen Mittelchen versuchen zu mobilisieren, schützen uns im Normalfall vor gesundheitlich bedrohlicher Überforderung.
Bei einem Ex-Schwimmer ist es u.U. so, dass nach einigen Jahren Trainingspause die Trainingsanpassungen des Herz-Kreislaufsystem vollständig verschwunden sind, die Bewegungstechnik , die im Kleinhirn gespeichert wird, aber immer noch so gut ist, dass die lokale Muskelermüdung quasi zu spät einsetzt und er das Herz-Kreislauf-System länger (und so von der Natur nicht vorgesehen) am Limit fahren kann, als ein echter Sportanfänger.
Leider finde ich das Material nicht mehr, wir haben das nämlich mal für ein Jahr bei Volksläufen ausgewertet und mit der medialen Darstellung verglichen.
Ergebnis: In der Presse wurde gerne gegen "Extremsport Marathon" polemisiert, die meisten Todesfälle waren aber auf kürzeren Strecken zu verzeichnen. Außerdem handelte es sich in der Mehrheit der Fälle nicht um unerfahrene oder schlecht trainierte Athleten, sondern um Läufer, die mit guten Zeiten unterwegs waren.
@Flow: Geschenkt, war da gerade etwas empfindlich, weil eh schon wegen einer anderen Sache verärgert.
Die Hilfe muss aber rasch einsetzen! Hand aufs Herz, wer weiß auf Anhieb wie man eine Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnt? Hat zwar jeder beim Führerschein einmal gelernt, danach wird's aber schnell wieder vergessen
Seit ich meinen Mopped-Führerschein habe (2001), habe ich etwa alle 2-3 Jahre einen Kurs gemacht mit anderen Moppedfahrern. Das kostet nur ein paar Euro und wenn man als Gruppe hingeht, kann man sich auch spezielle Themen wünschen. Davor war der letzte tatsächlich 1989
Und vor 3 Jahren habe ich mich dann bei uns in der Firma als Ersthelfer gemeldet und bekomme nach der 2tägigen Erstausbildung jetzt alle 2 Jahre einen Auffrischungskurs von 1 Tag.
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
In Roth sagte man, dass der Schwimmer sofort von einem Kanu Hilfe bekam, zu einem Zeitpunkt als er noch Zick-Zack schwamm. Und nach dem Kollabieren sei innerhalb von 30 Sekunden per Motorboot ein Notarzt zur Stelle gewesen, dessen Wiederbelebung jedoch erfolglos war. Von daher würd eich mal sagen, perfekte Bedingungen. Absolute Sicherheit wird es nie irgendwo geben. Ich halte Triaathlon fpür einen sehr sicheren Sport. Aufjedenfall sicherer als Die radrennen an denen ich früher teilgenommen habe. Perverse Stürze habe ich gesehen. daraus habe ich ja auch eine Konsequenz gezogen, ebenso wie ich aus eine Konsequenz aus erlebten Motorrad-Unfällen anderer meine Konsequenz gezogen habe niemals Motorrad zu fahren.
Auch nach euren Argumenten halte ich Triathlon machen für gesünder und risiko-armer als nicht Triathlon zu machen. Hierbei schließe ich bewusst Wettkämpfe mit ein.
Der in Roth verunglückte Schwimmer war ein sehr erfahrener und langjähriger Schwimmer. (Genauso wie 2003 Bettina) Er trainierte rund 4 mal pro Woche - bzw. rund 10 km pro Woche. Er war sich sicher eine Schwimmzeit von ca. 50 min zu erreichen und damit mit seiner Staffel im vorderen Bereich dabei zu sein.
Er war definitiv kein Anfänger oder nicht mehr im optimalen Trainingszustand. Von seinen Vorraussetzungen war alles perfekt.
Das Begleitkanu war an seiner Seite sobald dem Fahrer Unregelmäßigkeiten im Schwimmstil aufgefallen sind. Als die Schwimmbewegungen aussetzten wurde er sofort in ein Boot gehoben und die darin befindliche Krankenschwester hat sofort mit der Reanimation begonnen. Der Notarzt hatte auch einen Defibrillator mit - aber es war leider auch mit Hilfe der Technik keine Rettung für unseren Sportkollegen mehr möglich.
Derart optimale Bedingungen findet sicher kaum jemand vor, der auf der Straße oder im örtlichen Supermarkt zusammenbricht. Seitens des Veranstalters waren die besten Voraussetzungen für optimale Sicherheit der Starter gegeben.
Wir können sicher sein, er ist in seinem Element, bei seinem größten Hobby verstorben. Vermutlich kein großer Trost, ich weiß.
Manche Sportler mögen dadurch, daß sie schlecht trainiert oder krank an den Start gehen ihre eigene Gesundheit gefährden - bei ihm war es nicht so. Mein Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen beiden Kindern sowie allen anderen Familienangehörigen und Freunden, die um ihn trauern.
Und meine Hoffnung ist, daß sich derartiges nicht wiederholt. Das Wissen, daß man selbst gesund und in gutem Trainingszustand nicht sicher vor derartigen Unglücksfällen ist, läßt hoffentlich alle anderen etwas vorsichtiger sein, die mal eben unter Antibiose oder mit fieberhaften Infekten an den Start gehen wollen.