Ich habe auch noch eine lustige Anekdote zu bieten.
Ich wollte mir (kurz vor dem Trainingslager im März) ein Belastungs- EKG erstellen lassen. Hatte ich bis dato noch nie gemacht und ich fühlte mich schon seit Ewigkeiten super schlappi. Deshalb dachte ich, mach einfach mal das volle Programm – egal wie viel das kostet.
Toll fand ich, dass der Arzt von sich aus angeboten hat, zum B-EKG gleichzeitig eine Laktatmessung durchzuführen. SUPER! Das hatte ich bisher auch noch nie in einer Praxis machen lassen (allerdings den letzten ca. 4-5 Wochen vorher beim Ebli auf der Bahn)
Astrein – also unter ärztlicher Aufsicht … ha – diese Saison wird der Knaller, wenn ich zur Orientierung „echte richtige Werte“ von einem Arzt erhalte.
Also bin ich dann mal fröhlich angetrabt, habe ein großes Blutbild erstellen lassen (ohne jegliche Diskussionen! ) und mich dann auf das Ergometerteil gesetzt. Leider hat sich kein Arzt - sondern nur zwei Arzthelferinnen um mich gekümmert. Die eine hat mir links den Blutdruck gemessen, die andere hat mir rechts zu jeder Blutabnahme fies in die Fingerkuppe gestochen. Das tat höllisch weh, aber meine Bitte, mir das Blut doch (wie üblich) aus dem Ohrläppchen zu nehmen, hat sie abgewiesen, sie brauche mehr Blut und das bekomme sie nur aus dem Finger. Na toll. Ich also die Zähne zusammengebissen und tapfer weiter getreten.
Ich hatte den Eindruck, dass die beiden irgendwie ein wenig überfordert waren (wahrscheinlich haben sie eher selten Sportler zum Belastungs- EKG in der Praxis) ….
Lange Rede kurzer Sinn. Am nächsten Tag (also am Vorabend des Abflugs ins TL) rief mich der Arzt abends persönlich auf dem Handy an!!! Uff. Warum ruft der mich an?? Er meinte, es käme ihm alles so merkwürdig vor, mein Blutbild wäre erschreckend, überhaupt kein Speichereisen vorhanden. Ich müsse mir am besten noch am selben Abend (!) Eisentabletten besorgen und nehmen. Und jetzt der Oberhammer - ich hätte bereits bei der ersten Messung schon einen deutlich erhöhten Wert von über 10 mmol Laktat im Blut! Wie soll das denn bitte gehen?? Ich hab ja schließlich einige Stufen treten können...?
Au mann. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie ich mich gefühlt habe. Ich sah das Trainingslager schon komplett den Bach runter gehen … ach was, die ganze Saison kann ich doch in die Tonne kloppen.
Also was ist passiert. Habe zwei Tage später den Ralf Ebli gefragt … und der meinte, dass die gute Arzthelferin wahrscheinlich Schweiß (also Salz) mit ins Röhrchen gezogen hatte und deshalb das Blut die falschen Werte aufgewiesen hat.
Mannomann…. so ein Laktattest ist ja schon ein bisschen anstrengend, und dann noch die beiden Damen die ihre Messungen natürlich jedes Mal dann an mir durchgeführt haben, wenn die neue Stufe reingeknallt ist … und dann das ganze für komplett umsonst!
Mein Beitrag zum Thema "Heute morgen beim Arzt"
Allerdings bin ich dankbar für den Tipp mit den Eisentabletten, zumindest DER hat nämlich geholfen.
Nette Geschichte, sollte helfen, dass man sich bewusst machen sollte, dass auch ein Arzt nicht alles kann (und können muss). Wenn man die Möglichkeit hat, seine Stufentests von Ralf Ebli machen und begutachten zu lassen, gibt es auf dieser Erde nicht viele Ärzte, die das besser hinbekommen.
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Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"
...... Wenn man die Möglichkeit hat, seine Stufentests von Ralf Ebli machen und begutachten zu lassen, gibt es auf dieser Erde nicht viele Ärzte, die das besser hinbekommen.
Ja, da hast du wohl Recht!
Ich hatte ja auch sowieso eigentlich nur das Belastungs- EKG samt Herzechogedöns etc. im Sinn, weil ich mich die ersten Monate im Jahr trainingsmäßig mehr als normal hatte quälen müssen und mir nicht erklären konnte woher das rührt. Die angebotene Laktatmessung war ein nettes add-on ....
aber in Zukunft bleib ich dann doch lieber bei den Leuten, die ihr Handwerk verstehen!!
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Calvin: “Es ist keine Verweigerung. Ich bin nur sehr wählerisch mit der Realität, die ich akzeptiere.”
Ich hatte den Eindruck, dass die beiden irgendwie ein wenig überfordert waren (wahrscheinlich haben sie eher selten Sportler zum Belastungs- EKG in der Praxis) ….
Oh, gegen Ende meines Praxisbesuches hat mir meine Ärztin dann auch ein Spiro angeboten. Ich habe dankend abgelehnt...
Zitat:
Zitat von TheRunningNerd
Ich kann das aber zum Teil sogar nachvollziehen, glaube gerne das googelnde Hypochonder & Besserwisserpatienten, oder Rentner deren einzige soziale Kontakt der Arzt ist, ganz schön nerven können. Kann mir auch vorstellen das Sportler mit die nörgeligsten Patienten sind. Aber: das muss das Boot abkönnen!
Allgemein gehe ich selten zum Arzt, nur bei richtigen Schmerzen, oder hohem Fieber. Orthopäden aber boykottiere ich generell, massivst schlechte Erfahrungen. Aber kann sein das es auch gute gibt. Irgendwo in Sibirien oder so.
Als gut ausgebildeter Arzt auf der Höhe des aktuellen Kenntnisstandes sollten aufgeklärte Patienten doch meinen Arbeitsalltag eher bereichern denn belasten. Aber wahrscheinlich hab ich für solche Ärzte das falsche Kärtchen...
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One week without training makes one weak.
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Ja, da hast du wohl Recht!
Ich hatte ja auch sowieso eigentlich nur das Belastungs- EKG samt Herzechogedöns etc. im Sinn, weil ich mich die ersten Monate im Jahr trainingsmäßig mehr als normal hatte quälen müssen und mir nicht erklären konnte woher das rührt. Die angebotene Laktatmessung war ein nettes add-on ....
aber in Zukunft bleib ich dann doch lieber bei den Leuten, die ihr Handwerk verstehen!!
...beim welchem Doc warst Du denn in der Römerstadt?
Das problem der meisten Niedergelassenen ist zum einen die Budgetierung und zum anderen die 80er Jahre, wo mit dem Abschluss des Studiums beihnahe der Porscheschlüssel ausgehändigt wurde. Ist halt alles stark eingeschränkt worden und die meisten fahren eingeschlagene Engspuren um eben auf dem alten monetären Niveau zu bleiben. Ergo viel Diabetes und Blutdruckpillen, Gicht ist auch gut, alles andere wird schwierig...
Hallo wildcoyote,
Deine Aussage kann ich so nicht stehen lassen. Die Budgetierung ist natürlich ein Problem. Den Porscheschlüssel haben Allgemeinmediziner bzw Hausärztze aber auch in den 80ern nicht gleich ausgehändigt bekommen. Tatsächlich sind die Einkommen nicht so hoch, wie man denkt. Natürlich gibt es Zweige, die sehr gut verdienen....mit einer Dialysepraxis zum Beispiel hat man ziemlich ausgesorgt.
Ich bin seit 2009 niedergelassen und muss mich ganz schön anstrengen, um gut zu verdienen.
Dabei verdiene ich mit einem Diabetiker oder Bluthochdruckpatienten nicht mehr als mit anderen Patienten. Daher ist es kein Gewinn für die Praxis, möglichst viele Blutdruckpillen oder Gichtmedikamente zu verschreiben!
Die eingeschlagenen Engspuren werden zwangsweise gefahren, da es für viele Leistungen keinen Cent gibt. So gibt es zum Beispiel für ein EKG nicht mal eine Abrechnungsziffer. Das heisst, dass ich den Patienten ein EKG "schenken" muss. Das viele Leistungen einfach nicht bezahlt werden, gibt es nur in der Medizin....das könntest Du einem Klempner nicht schönreden....
Dazu muss man sagen, dass viele Ärzte einfach keine Verkäufer sind und sich schwertun auf dem Markt der Selbstzahler-Medizin ein sinnvolles Konzept zu vertreten und an den "Kunden" zu bringen. Ich finde das auch schwierig. Manchmal finde ich es fast unanständig, für medizinisch sinnvolle Leistungen, die dem Patienten helfen, Geld zu verlangen.
Also, es gibt solche und solche. Es gibt anständige Ärzte, die das Spektrum dem Budget angepasst haben und es gibt Ärzte die dem Patienten jeden Scheiss verkaufen. Es gibt reiche und arme Ärzte.....aber bitte werfe nicht alle in einen Topf.
Abschliessend kann aber stehen bleiben, dass der Patient alles bekommen kann, was er möchte. Falls es das Budget nicht zulässt eben durch entsprechende Selbstzahler-Leistungen.
Hi Neonhelm, irgendwie habe ich den Eindruck Du warst schon lange nicht mehr beim Arzt oder hast komplett keine Ahnung was da abgeht
Ich weiß es ist traurig, aber das ist unser Gesundheitssystem, welches sich leider nicht nach den Patientenbedürfnissen orientiert sondern von den Systemgegebenheiten dominiert wird. Und wie der einzelne Arzt damit umzugehen versteht, ist eben sehr unterschiedlich. Manche machen einen tollen Job, andere diskutieren lieber...
Mein Weg damit umzugehen ist folgender: wenn ein Arzt nicht das machen will, was ich mir vorstelle, zB irgendwelche Blutwerte ermitteln, gehe ich direkt zu einem anderen, weil es mich nicht interessiert, und auch die Zeit zu schade, warum er nicht will. Der Dienstleistungsgedanke ist bei vielen Mitmenschen bei uns im Lande nicht sonderlich ausgeprägt....
Das heißt nicht, dass ich ggf. die Sachkompetenz des Arztes nicht akzeptiere, aber ich sehe einfach, dass das System viele Ärzte nicht so funktionieren läßt, wie es für mich am besten wäre. Ich habe selbst mal im System gearbeitet und diverse Erfahrungen machen dürfen, die ich jetzt nicht weiter ausführen will...
Und da sind wir beim Problem Nr. 1: wie finde ich einen guten Arzt, der wirklich fit ist und mit dem man vernünftig reden kann? Wirklich schwierig. Bei Restaurants gibt es ja Führer, die zumindest ein gewisser Anhaltspunkt sind, aber bei Ärzten hat man leider nur die eigenen Erfahrungen und die von Bekannten zur Hilfe. Ich kann es aber letztlich nur empfehlen so lange zu wechseln, bis man den "passenden" gefunden hat. Viel Glück!
Ansonsten war der Tipp mit den Labors bzgl. der Blutmesswerte gut!