Ich schrieb ja selber, dass das problematisch ist. Es gibt sehr selten ein richtig oder falsch. Man müsste abgrenzen ob es sich dabei um eine Gefälligkeit oder ein Vertrag oder sonstiges handelt. Aber es muss auch nur geeignet sein und das ist freilich sehr weit. Ich sehe das Problem vielmehr im subj. Tatbestand.
Aber nochmals, sicher bin ich mir nicht. Interessanter Fall.
Dass der Kölner Staatsschutz neben dem LKA Berlin nach Angaben des Vereins Arbeitsunrecht e.V. ermitteln soll, erstaunt mich schon. Seit wann ist so eine Anzeige zu einer politisch-satirisch gedachten Aktion ein Fall für den Staatsschutz?
Der Vorsitzende des Vereins ist offenbar ein sehr fleissiger und engagierter kapitalismuskritischer Publizist aus Köln. Werner Rügemer deckte u.a. den Kölner Müllskandal ("Kölner Klüngel"; "Colonia Corrupta") auf und recherchierte in der Vergangenheit über Public-Private-Partnership- und Cross-Border-Leasing-Geschäfte von deutschen Städten und Gemeinden. Sein aktuelles Buch beschäftigt sich mit Blackrock, Blackstone und Hedgefonds. Elmar Wigand wiederum, der Pressesprecher des Vereins, erhielt 2012 für das Onlinelexikon lobbypedia den Grimmepreis.
Ich gehöre ja echt nicht zu den Leuten, die zum Lachen in den Keller gehen, aber an dem Brief kann ich überhaupt nichts ansatzweise lustiges oder satirisches finden. Da ist ja selbst Böhmermann lustiger ...
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Ich gehöre ja echt nicht zu den Leuten, die zum Lachen in den Keller gehen, aber an dem Brief kann ich überhaupt nichts ansatzweise lustiges oder satirisches finden. Da ist ja selbst Böhmermann lustiger ...
+1
oder Mario Bart
und wenn wir schon dabei sind. Wer ist schon mal auf den Postillion reingefallen?
Wer ist schon mal auf den Postillion reingefallen?
Ich bin mir nicht sicher, vielleicht habe ich es nicht gemerkt.
Der Postillon arbeitet mit Finesse. Die Leute dort schaffen sehr oft das Kunststück, dass der Leser beim Einstieg in die "Meldungen" zuerst nur wenig Verdacht schöpft wenn nicht bereits die Schlagzeile komplett monströs daherkommt. Weiter in den Text vorstoßend, verstärkt sich das Gefühl, dass da etwas nicht in Ordnung sein kann.
Schließlich gelangt der durchschnittlich begabte Leser zu dem Schluss, dass die Schilderung Satire sein muss, weil auf die Absurdität der Realität noch potenziert wurde. Gerade der Umstand, dass sich alles nur einen raumgreifenden Schritt neben der Wirklichkeit abspielt, das aber im Endeffekt erkennbar, macht es lustig - und gleichzeitig auch entblößend. Gelungene Satire halt.
Eine ähnliche Kunstfertigkeit kann ich in dem Brief nicht einmal im Ansatz erkennen.
Ich denke, man sollte den Brief, den ich auch nicht für sonderlich gelungen halte, nicht isoliert sehen.
Wahrscheinlich hat nicht jeder gelesen, dass im Zusammenhang damit dann ein Schulz-Imitator vor Ort aufgetreten ist.
Vielleicht war der ja besser als der Brief.
Wie auch immer: Staatsschutz wegen eines verkorksten Scherzes ist wie mit Spatzen auf Kanonen zu schießen.