Ich fahre seit 20 Jahren mit dem Fahrrad zur Arbeit, ich ernähre mich vegan, die Gesamtfahrleistung unseres Familienautos dürfte weit weit unter dem Durchschnitt der Bevölkerung liegen, der Energieumsatz in unserem Haus liegt weit unter dem Durchschnitt in der Bundesrepublik. Nur darum geht es gar nicht. :
Das finde ich super und ich denke schon, dass es auch darum geht - eben dass sich jeder mal an die eigene Nase packt.
Zitat:
Zitat von TriBlade
Nehmen wir dieses Forum, allein die hier schreibenden Mitforisten müssten bei diesem Thema beschämt zu Boden blicken wenn sie an die Flugmeilen denken die sie für ihren Sport zurückgelegt haben. Wer von uns rechnet denn hoch wie lange er statt des Autos mit dem Fahrrad fahren müsste um umweltneutral nach Hawaii zu kommen? Schon mal einen gesehen der in Frankfurt bei der Slotvergabe gesagt hat, nein nehme ich nicht, da komme ich nicht umweltverträglich hin zu dem Wettkampf?
Das sehe ich genauso und daher wundert es mich, dass das Geld so oft als einschränkender Faktor genannt wird. In meinem Kollegen-, Freundes-und Bekanntenkreis habe ich hauptsächlich gut gebildete Menschen mit guten Berufen. Wenige sind "reich", doch für die meisten reicht es zu einem (in meinen Augen) sehr guten Leben. Da müsste also auch Luft sein, um mal über den eigenen Konsum nachzudenken. Aber - auch hier: Statt sein eigenes Verhalten bei diesem Thema mal zu hinterfragen, wird eigentlich stets abgelenkt und man hört Dinge wie "das können sich viele ja nicht leisten".
Und - es hat für mich auch nur in wenigen Fällen etwas mit Geld zu tun.
Ein Kollege dient als wunderbares Beispiel: Kauft sich im Kiosk einen Salat in einer Plastik-Schale. Sagt dann "Mensch, was hier an Plastik produziert wird, das ist schon auch erschreckend".
Sagt er, der jeden Tag dorthin geht, und sich jeden Tag den Salat in der Plastikschale kauft.
Und der, der mit Frau und 2 Kindern plus 2 Patchwork-Kindern sich 2 Urlaube pro Jahr leistet, plus regelmäßige Ski-Ausfahrten, 2 Autos in der Familie, etc pp.
Da bin ich mir ziemlich sicher, dass er es sich durchaus leisten könnte, sich jeden Tag den eigenen Salat von zuhause mitzubringen.
Es sind genau diese Fälle, die mich so erschrecken.
Zitat:
Zitat von eik van dijk
Das klingt ja alles so als würde überhaupt nichts in die Gegenrichtung passieren.
Es gibt große NGOs und Institutionen die oft gegen Windmühlen kämpfen aber trotzdem Erfolge vorweisen können:
Greenpeace
WWF
Global2000
Es wird sich politisch mit dem Thema auseinander gesetzt: Weltklimagipfel, Emissionsbeschränkungen, Umstieg auf erneuerbare Energien, Plastiktütenverbot.
Oder aktuell der Schutz von Gebieten in der Arktis und im Atlantik vor Öl- und Gasbohrungen.
Ich sehe auch, dass viel getan wird. Aber oftmals habe ich den Eindruck, dass solche Organisationen und Projekte nur das retten, was andere verbocken - dass man also am Ende nichts bessert, sondern das Drama nur verzögert.
Zitat:
Zitat von Stefan
Die Produktion und der Konsum muss deutlich reduziert werden, sonst taugt das Trinkwasser irgendwann nur noch für die WC-Spühlung und die Autowäsche.
Sehe ich auch so.
Aber wie setzt man das um? Wie kann man gegenwirken?
Es sollte so logisch sein - wir essen zu viel Fleisch, zu viel Zucker, haben zu viel Plastik und künstliche Hormone um uns herum, wir werden davon krank.
Und tun nichts dagegen!
Dabei sollte es ja für jeden relevant sein, denn gleichzeitig ist die Gesundheit ja unser vermeintlich größtes Gut (hört man zumindest oft).
Ich habe bei mir im Unternehmen mal nachgefragt, ob man sich mit der Jobrad-Thematik befassen könnte. Die Idee war, gerade die Leute evtl. vom Rad zu überzeugen, die weniger als 10 km Anfahrt haben.
Die Antwort war - man hat keine Lust, sich noch mit einer zusätzlichen Regelung dafür zu befassen.
Haben die Weltklimagipfel bisher wirklich zu einer nachhaltigen Veränderung beim Verbrennen fossiler Bernstoffe beigetragen? Ernst gemeinte Frage, ich habe da nicht den aktuellen Stand der Wissenschaft. Gefühlt würde ich sagen, außer Absichtserklärungen ist da nichts passiert.
Haben wir weltweit (nicht nur im beschaulichen Dänemark oder Norwegen) einen echten messbaren Trend zu erneuerbaren Energien die fossile Bernstoffe ersetzen?
Gibt es tatsächlich weltweit weniger Plastikverschmutzung der Weltmeere?
Alles Sachen wo ich mich freuen würde wenn man mir meine Dummheit bescheinigt, ich glaube nicht das es da tatsächlich Erfolge gegeben hat.
Beim Gipfel in Marrakesch ging es ja darum die Ziele nicht nur auszusprechen (war ja in Paris so) sondern auch aufzustellen wie sie praktisch umgesetzt werden können. Als Lösung wurden Partnerschaften zwischen Industrie und Entwicklungsländern genannt. In Marokko wird zum Beispiel derzeit das größte Solakraftwerk der Welt gebaut mit finanzieller Unterstützung der reichen Industrieländer. Ziel ist es diesen Entwicklungsländern die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu nehmen bzw sie gar icht aufkommen zu lassen. Also es wird jetzt Geld in die Hand genommen, dass dann auch hoffentlich richtig ankommt.
Es ist schon ein Fortschritt wenn dieses Thema an einem Tisch besprochen wird.
Um einen Trend herauszufinden müsste ich recherchieren. Bei den Investitionen wurde seit 2015 mehr für erneuerbare Energien ausgegeben als für fossile. In Ländern wie China und Indien ist es aber umgekehrt.
Wahrscheinlich ist die Verschmutzung nicht weniger geworden, aber das Plastiktüten Verbot ist wenigstens ein Schritt in die richtige Richtung. Besser als nichts oder?
Beim Fleisch reicht es nicht, auf Bio/Öko/Regional umzusteigen.
Rechne mal den Flächenverbrauch aus, der dafür benötigt würde.
Die Produktion und der Konsum muss deutlich reduziert werden.......
Da bin ich ganz bei dir.
Stimmt gerade beim Fleisch, habe neulich in der "Schrot&Korn" (übrigens tolle Zeitschrift, gibts in Deutschland in fast jedem Bio-Markt umsonst, bei mir kommt sie mit der Post, des gönnen wir uns einfach mal so)
gelesen:
Zur Herstellung von einem kg Tofu benötigt man 500gr Sojabohnen.
Zur Herstellung von einem kg Fleisch benötigt man 7 kg Sojabohnen.
Ich glaube wer klar denkt, sieht darin eigentlich schon die Lösung.
Weg vom vielen Fleisch auf dem Teller und gut ist.
Zitat:
Zitat von eik van dijk
Menschen ihr Glück und ihren Wohlstand vorzuwerfen führt in den seltensten Fällen zu einer Lösung.
Wo soll man denn deiner Meinung nach ansetzen?
Ich gönne jedem sein Chauteaubriand für meinetwegen 75 Euro/kg, doch kauft es doch einfach von einem Rinderzüchter/Metzger aus dem Bundesland in dem ihr lebt.
Wo ist das Problem???
Zitat:
Zitat von Keksi2012
Es sollte so logisch sein - wir essen zu viel Fleisch, zu viel Zucker, haben zu viel Plastik und künstliche Hormone um uns herum, wir werden davon krank.
Klare Problemerkennung, nur leider zu wenig Lösungsansätze.
Denn wenn der Gesetzgeber da einschreiten würde, wäre er bei der nächsten Wahl, weg vom Fenster.
Ich glaube nicht, dass es funktioniert, Menschen dazu zu bringen, ihr Leben komplett umzukrempeln, aber wenn jeder sich auch nur ein wenig Mühe gibt, ist schon viel geholfen.
Einfach mal die täglichen Sachen hinterfragen. Muss man wirklich das Auto für den Weg zum Klo nehmen? Muss ich unbedingt jeden Tag Fleisch essen? Muss ich Obst und Gemüse aus Wasweißichwo das ganze Jahr haben? Einfach Schritt für Schritt das eigene Handeln hinterfragen und anpassen.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ich glaube nicht, dass es funktioniert, Menschen dazu zu bringen, ihr Leben komplett umzukrempeln, aber wenn jeder sich auch nur ein wenig Mühe gibt, ist schon viel geholfen.
Einfach mal die täglichen Sachen hinterfragen. Muss man wirklich das Auto für den Weg zum Klo nehmen? Muss ich unbedingt jeden Tag Fleisch essen? Muss ich Obst und Gemüse aus Wasweißichwo das ganze Jahr haben? Einfach Schritt für Schritt das eigene Handeln hinterfragen und anpassen.
Na bitte, haben doch einige hier gute Ideen und werden sie wohl auch praktizieren.
Die hier mitschreiben sind wohl eher die Achtsamen.
Wo soll man denn deiner Meinung nach ansetzen?
Ich gönne jedem sein Chauteaubriand für meinetwegen 75 Euro/kg, doch kauft es doch einfach von einem Rinderzüchter/Metzger aus dem Bundesland in dem ihr lebt.
Wo ist das Problem???
Ich sehe auch das nicht als Lösung. Schließlich gibt es immer wieder Fälle, in denen scheinbare Bio-Bauern (mit diversen Bio-Siegeln) als Tierquäler etc entlarvt werden. Erst kürzlich gab es hier wieder so einen Fall.
Das einzige Siegel, dem ich da irgendwie immer noch vertraue, ist Demeter.
Klar, das ist dann auch wirklich teurer - aber in allem anderen könnte man doch wieder "Murks" vermuten.
Zitat:
Zitat von Campeon
Klare Problemerkennung, nur leider zu wenig Lösungsansätze.
Denn wenn der Gesetzgeber da einschreiten würde, wäre er bei der nächsten Wahl, weg vom Fenster.
Viele Leute sagten zu mir schon - ja, da muss die Politik was tun, Gesetze erlassen etc.
Aber wie Du sagst, sobald das mal jemand ernsthaft vorschlagen würde, würden wir armen Menschen uns wieder in unserem Luxus und unserer Selbstverwirklichung eingeschränkt fühlen.
Auch das ist ein Grund mehr für mich, das einfach selbst anzugehen. Vielleicht bekommt man andere Menschen mit ins Boot. Ich habe jedenfalls keine Lust mehr, Teil dieses traurigen Prozesses zu sein
Einfach mal die täglichen Sachen hinterfragen. Muss man wirklich das Auto für den Weg zum Klo nehmen? Muss ich unbedingt jeden Tag Fleisch essen? Muss ich Obst und Gemüse aus Wasweißichwo das ganze Jahr haben? Einfach Schritt für Schritt das eigene Handeln hinterfragen und anpassen.
Ja, exakt diese Fragen will ich mir stellen und würde mir wünschen, dass das mehr praktiziert wird.
Denn von einem sind wir beide überzeugt:
Sie ist nicht zu retten.
So wie es im Moment gehandhabt wird auf keinen Fall.
Ich bin auch überzeugt, dass diese Erde nicht mehr zu retten ist. Ich war vor kurzem in mehreren Asiatischen Ländern unterwegs, sowohl an Land als auch auf dem Wasser. Was ich da an Umweltverschmutzung gesehen habe hat mich beinahe täglich schockiert. Und in Asien ist nun mal ein großer Prozentsatz der Weltbevölkerung zu Hause.
Wenn wir hier in Europa alles mögliche tun in Sachen Umweltschutz und Ressourcenschonung, letztlich wird es dieser Erde nicht helfen.
Wir sind dann in ein paar Jahrzehnten lediglich der Notanker für Klimaflüchtlinge aus Asien und Afrika wenn in deren Länder Leben nicht mehr möglich scheint.
Ich selbst versuche auch möglichst Umweltschonend zu Leben, das könnte aber dennoch deutlich mehr sein.