Arnes (selbstgestellte) Aufgabe ist doch "nur", hier Entwicklungen vorzustellen. Die hat er jedenfalls in einem Maße umgesetzt, wie ich es - als wir alle noch bei 3athlon waren und er losgelegt hat - nicht für möglich gehalten hätte. Was ist denn da dran "Anheizen"? Entscheiden muß wohl jeder selbst. Im übrigen stellt Arne erfreulich offen dar, wenn er selbst vor 1 oder 2 Jahren auf irgendeinen Ausrüstungsgegenstand "geschworen" hat, das aber nun als überflüssig empfindet. Ich fühl mich da gut informiert.
Entscheiden muß ich selbst. Und da war für mich immer die Überlegung maßgeblich: Werde ich durch einen Carbonhobel oder ein Trainingslager schneller? Und was macht mehr Spaß? Aber die Frage nimmt Arne einem doch nicht ab. Das mancher sie sich abnehmen läßt, kannste doch höchstens demjenigen vorwerfen, ist aber sein Ding. Und bei "Spaß" zumindest kann's ja auch unterschiedliche Antworten geben. Da ist eher Toleranz gefragt.
Noch eins: Wenn Dich was nervt, warum liest oder guckst Du es dann. Ich bin wahrlich nicht immer einer Meinung mit PP (sorry, PP, Du bist jetzt "nur" 'n Beispiel), aber wenn's mich nervt, les ich drüber weg oder mach den Thread gar nicht erst auf. Wo ich jetzt grad PP angesprochen habe noch die Bemerkung: Mit weniger Zitaten stünde er sich manchmal weniger selbst im Weg, aber er beschäftigt sich zweifellos intensiv mit den Dingen und bemüht sich um ein fundiertes Urteil. Ist doch schon ne ganze Menge. Ob er richtig liegt, kann ich nicht beurteilen und will mich auch nicht so tief z.B. in Ernährungsfragen reinknien.
natürlich, wirklich "brauchen" braucht das keiner, das teure Zeugs.
Aber:
haste schon mal drüber nachgedacht, dass es dem einen oder anderen vielleicht ganz einfach Spaß macht mit einem Rad zu fahren, welches 3x so teuer wie eigentlich nötig war, usw.
Spaß ist ein erheblicher Faktor im Leben und wenn das was Spaß macht teuer ist, dann spricht da nix gegen.
Mal abgesehen von Compressionsstrümpfen, da kann ich mir wirklich nicht vorstellen, was daran Spaß macht:
Bandscheibenvorfall schon beim Anziehen, dann einer beim ausziehen, dann die Fotos, auf denen man zufällig abgelichtet wird.
Gut geschrieben 3-rad,
da bin ich in allen Punkten genau Deiner Meinung.
Gruß
triduma
"Laecherlich" macht sich in meinen Augen der, der Material benutzt, das er gar nicht benutzen kann (zB ein zu extremes Rad, das dann meist Oberlenker gefahren wird).
"Laecherlich" macht sich auch der, der bewusst altes Material faehrt, dieses vermutlich noch auf ebay zusammenkauft, um dann an teuren Raedern vorbeizufahren. Ich kann mir durchaus vorstellen mal einen Ironman mit einem alten Fahrrad zu machen, aber damit mache ich mich dann genauso "laecherlich" wie der Triathlet mit dem zu dicken Geldbeutel fuer die Form.
Vielleicht gehts bei der ganzen Konsumschlacht ja auch um den klassischen Konflikt vom "Haben oder Sein" (im Sinne von Erich Fromm)?
Meine Meinung, dass die überwiegende Mehrheit (vor allem der Langdistanz-) Triathleten irgendetwas mit ihrem Sport kompensieren, hab ich ja schon mal an anderer Stelle zur Diskussion gestellt, und ich glaube die brauchen wir hier nicht nochmal aufgreifen. Vielleicht unterliegen viele dem Irrtum, dass man sich "Glück" kaufen kann? "Glück" durch sportlichen Erfolg, durch "Spaß" an besserer Leistung, coolerem Daherkommen, am "Haben".
Letztlich aber wird jedem zumindest nebulös klar, sein, dass materielle Dinge niemals ein dauerhaftes Glück bescheren können, weil sich das von ihnen gestiftete Glücksempfinden abnutzt und dann durch den Kauf neuer Dinge wieder aufgefrischt werden muss. Letztlich funktioniert nach dem Prinzip des "Habens" als Surrogat für das "Sein" die Marktwirtschaft nach westlichem Vorbild, denn ohne unbefriedigte Bedürfnisse ( = Mangelempfinden, Glücksdefizite) keine Nachfrage und ohne Nachfrage funktioniert das "rat race" der Marktwirtschaft nicht mehr. Wirtschaftswachstum ist letztlich nicht möglich, wenn jeder mit dem was er hat glücklich und zufrieden ist - nur unglückliche/unzufriedene Menschen generieren Nachfrage - insbesondere nach solchem Schnickschnack, über den wir hier diskutieren. Unzufriedenheit, Angst, Verunsicherung sind ein guter Nährboden für die Verheissungen der Marketingbotschaften. Demnächst jährt sich der "11. September": Der damalige Bürgermeister von NY empfahl den paralysierten Bürgern von New York damals als Therapie: "Geht shoppen!"
Viele durchschauen diese Zusammenhänge nicht und machen sich so zu "Konsumidioten". Unter den Triathleten ist dieser Menschenschlag wahrscheinlich überproportional vertreten. Viele sind zudem, wenn wir ehrlich sind, finanziell gar nicht in der Lage sich ihr Equipement, das sie fahren/schwimmen/laufen zu leisten: Ich zumindest sehe mit Erschrecken die zahrleichen Ratenfinanzierungsangebote für Laufradsätze und derlei Zeugs, die die niedrige Monatsrate in den Vordergund der Werbebotschaft rücken und den Gesamtrpreis im Kleingedruckten verstecken: "Auch Du kannst Dir das Glück einer Sub10 kaufen - Du musst dazu kein Krösus sein".... Kann es denn wirkliuch wahr sein, dass jemand die Frage nach einem gelungen Leben von einer bestimmten Zeit beim Ironman abhängig macht? Offenbar ist dem so.
Wenn jemand soweit geht sich für Konsum zu verschulden, dann wird er zum Knecht des Zinses, den er zu bezahlen hat und gibt indiviuelle Freiheit auf, mit seiner Lebenszeit das anzufangen, wofür er sie verwenden will, denn er muss den Schuldendienst leisten und verkauft somit seine Lebenszeit für allerlei Kram, der nach einer Saison oft schon wieder (enttäuscht) ausgemustert wird... Dieses Verhalten ist angesichts der immensen privaten Verschuldung und steigender Zahl von privaten Insolvenzen natürlich nicht auf Triathleten beschränkt, sondern ein gesellschaftliches Phänomen.
Letztlich sollte jedem klar sein - der eine wird früher, der andere später, manche nie schlau: Die Dinge, die es wirklich wert sind nach ihnen zu streben, die Dinge die letztlich wirklich glücklich machen, kann man für kein Geld der Welt kaufen.
Zum Beispiel Moeglichkeiten fuer tubular Unterbringung horizontal unterm Satte, ohne das ich Klettbaender brauche. Ein besserer Behaelter fuer Gels und CO2 waere mir auch lieb.
zum Beispiel Cervélo P4 oder FELT DA oder TREK Speed Concept. Die P4 Flasche taugt wenig zum trinken, aber ist super als Stauraum. Gleiches gilt für das FELT, beim Speed Concept ist es ja sowieso als Depotbox gedacht.
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Letztlich sollte jedem klar sein - der eine wird früher, der andere später, manche nie schlau: Die Dinge, die es wirklich wert sind nach ihnen zu streben, die Dinge die letztlich wirklich glücklich machen, kann man für kein Geld der Welt kaufen.
Robert
...genau DIES ist es. Danke, du hast zwar lange erklärt - aber mit dem letzten Abschnitt eigentlich ALLES gesagt.
PS: Nicht nur im Triathlon herrscht eine "Materialschlacht". Wenn ich sehe was bei Skiern, Windsurfgerümpel und Golfschlägern alles so passiert... - ist alles ähnlich.
Am Ende bist du aber Happy wenn der Pulver unter dir staubt im Steilhang, dein Board sauber in die Welle reinschneidet oder der Ball kerzengerade über 200 Meter fliegt. Egal was du vorher dafür gelöhnt hast. Wir sind viel zu kurz hier auf dieser (noch schönen) Welt. Das geniessen ist wichtiger als das sich selbst belasten.
Zusammengefasst fällt die Materialidee unter:
TOYS FOR BOYS.
Kann jemand mal die Titelfrage dieses Frad ummünzen auf all jene Autokäufer, die Schüsseln unterm Hintern haben, die sie nie und nimmer auch bloß ansatzweise ausreizen? Der dickbäuchige Mittfünfziger im 11er GT3 macht sich ebenso lächerlich wie der 14h+ Eiermann mit P4! Bloß bestaunen den 11er Fahrer eigentlich alle.... komisch, gelle!
Fazit:
Materialkauf beim Triathlon ist, auch weil man so viel Zeit auf dem Hobel verbringt, genau wie der Autokauf ne extrem emotionale Sache. Wer's braucht, obwohl er nicht schnell ist, sei's drum, bringt Steuern!
Und ja: Wenn's allein um Funktionalität ging, müßten wir doch alle Dacia o.Ä. fahren.
Kann jemand mal die Titelfrage dieses Frad ummünzen auf all jene Autokäufer, die Schüsseln unterm Hintern haben, die sie nie und nimmer auch bloß ansatzweise ausreizen? Der dickbäuchige Mittfünfziger im 11er GT3 macht sich ebenso lächerlich wie der 14h+ Eiermann mit P4! Bloß bestaunen den 11er Fahrer eigentlich alle.... komisch, gelle!
Fazit:
Materialkauf beim Triathlon ist, auch weil man so viel Zeit auf dem Hobel verbringt, genau wie der Autokauf ne extrem emotionale Sache. Wer's braucht, obwohl er nicht schnell ist, sei's drum, bringt Steuern!
Und ja: Wenn's allein um Funktionalität ging, müßten wir doch alle Dacia o.Ä. fahren.
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Kennst du den Mythos vom Schalker Markt,
die Geschichte die dort begann.
Der FC Schalke wurde Legende,
eine Liebe die niemals endet.