In Bremen muss man für eine C-Lizenz Mitglied in einen Verein sein, der auch dem jeweiligen Landesverband der Sportart angehört. Manche Satzungen der Landesver-bände erlauben auch die Mitgliedschaft von Einzelpersonen im Verband. In der Regel
befürwortet der Verein die Teilnahme und man kann seinen Schein machen.
Meine Lizenz in Leichtathletik Wettkampfsport konnte ich im Sportstudium durch belegen einiger Kurse, der Spezialisierung LA und einen extra Nachmittag Sportrecht erlangen.
Verein bin ich nie gewesen, Trainertätigkeit war erst später beim Alpenverein.
Geht also auch ohne, ist aber nicht Usus.
Warum ist es nicht gerne gesehen, einen Trainerschein zu machen, ohne in einem Verein zu sein oder danach als Trainer arbeiten zu wollen? Ich kann doch das Wissen für mich und mein Training nutzen und mich selbst coachen!?
Warum ist es nicht gerne gesehen, einen Trainerschein zu machen, ohne in einem Verein zu sein oder danach als Trainer arbeiten zu wollen? Ich kann doch das Wissen für mich und mein Training nutzen und mich selbst coachen!?
Grundsätzlich ist das richtig. Und die Verbände würden sogar profitieren. Erstens geht Wissen in die Fläche und zweitens kommen die Lehrgangsgebühren rein.
Allerdings werden die Lehrgänge und Plätze durch die Verbände eher sehr knapp bemessen. Da findet oft nur ein Lehrgang pro Jahr mit um die 20 Teilnehmer statt. Entweder will man nur wenige lizenzierte Trainer oder man hat keine Kapazitäten, die Lehrgänge durchzuführen.
Aber mal davon ab: bei meiner C-Lizenz Triathlon haben die Dozenten mir bestimmt zu 80% bereits vorhandenes Wissen vermittelt. Und ich gehe davon aus, dass viele Athleten, die sich selbst coachen und selbst weiterbilden, ein höheren Bildungsstand haben als manch vom Verband ausgebildeter Trainer.
Warum ist es nicht gerne gesehen, einen Trainerschein zu machen, ohne in einem Verein zu sein oder danach als Trainer arbeiten zu wollen? Ich kann doch das Wissen für mich und mein Training nutzen und mich selbst coachen!?
Die Triathlon-Trainerlehrgänge sind stark bezuschusst (vom Verband, vom BLSV und von den Dozenten selbst, die keine marktüblichen Gebühren und Spesen verlangen, weil sie oft Verbandsfunktionen begleiten). Man kann sich ja mal ansehen, was vergleichbare kommerzielle Fortbildungen im Fitnessbereich z.B. an Gebühren üblicherweise kosten.
Der Verband hat ein hohes Interesse, dass es möglichst viele Übungsleiter und Trainer gibt, die ihr Wissen an den Nachwuchs weitergeben, weshalb die Lehrgangsgebühren künstlich niedrig gehalten werden, damit die meist unterfinanzierten Vereine es sich leisten können, ihre Mitglieder auf diese Lehrgänge zu schicken.
Leider gibt es die Tendenz, dass manche Athleten und angehende Trainer die günstigen Scheine nur machen, um später ihre Dienste kostenpflichtig anzubieten und auf der von verschiedenen Quellen gesponsorten günstigen Ausbildung ein Business aufzubauen.
Das widerspricht den satzungsgemäßen Zielen des Verbandes und der Vereine insbesondere dem Gemeinnützigkeitsstatus, auf dem auch die Umsatzsteuerfreiheit für diese Trainerausbildungen basiert.
Leider gibt es die Tendenz, dass manche Athleten und angehende Trainer die günstigen Scheine nur machen, um später ihre Dienste kostenpflichtig anzubieten und auf der von verschiedenen Quellen gesponsorten günstigen Ausbildung ein Business aufzubauen.
Das hat aber auch was mit dem Markt zu tun. Irgendwer muss ja das Geld, welches die "geldgierigen" Trainer aufsammeln, auch auf die Straße werfen. Und leider herrscht u. a. auch beim Triathlon die Meinung vor, dass mich alleine der 08/15-Plan für 150 Euro im Monat besser macht. Und es hört sich im bekannten Sportlerkreis eben auch gut an, wenn man mit einem Personal-Trainer prahlen kann.
Dies hat natürlich auch den Vorteil, dass man nicht an die blöden Zeiten vom Vereinstraining gebunden ist. Aber vielleicht sind hier auch die Vereine zu unflexibel. In dem Verein, wo ich tätig bin, da gibt es persönliche auf den einzelnen Sportler abgestimmte Pläne und die Möglichkeit am Vereinstraining teilzunehmen. Und das passt so eigentlich ganz gut. Die Sportler sind glücklich, weil sie auch einen persönlichen Trainer haben und der Verein ist glücklich, weil er erfolgreiche Sportler hat.
Das hat aber auch was mit dem Markt zu tun. Irgendwer muss ja das Geld, welches die "geldgierigen" Trainer aufsammeln, auch auf die Straße werfen. Und leider herrscht u. a. auch beim Triathlon die Meinung vor, dass mich alleine der 08/15-Plan für 150 Euro im Monat besser macht. Und es hört sich im bekannten Sportlerkreis eben auch gut an, wenn man mit einem Personal-Trainer prahlen kann.
Dies hat natürlich auch den Vorteil, dass man nicht an die blöden Zeiten vom Vereinstraining gebunden ist. Aber vielleicht sind hier auch die Vereine zu unflexibel. In dem Verein, wo ich tätig bin, da gibt es persönliche auf den einzelnen Sportler abgestimmte Pläne und die Möglichkeit am Vereinstraining teilzunehmen. Und das passt so eigentlich ganz gut. Die Sportler sind glücklich, weil sie auch einen persönlichen Trainer haben und der Verein ist glücklich, weil er erfolgreiche Sportler hat.
Ich finde das mit den individuellen Trainingsplänen hat recht wenig damit zu tun, dass die Vereine unflexibel sind. Wenn man individuelle Pläne schreibt bzw. nicht nur 08/15 Pläne schreibt, sondern wirklich Coacht und viel mit den Leuten kommuniziert ect. pp. , dann ist das halt nen ziemlicher zeitlicher Aufwand. Bei mir im Schnitt 1-2h pro Woche und Athlet. Wenn man selber noch arbeiten geht, Sport machen will und vllt noch andere Verpflichtungen (Familie?) hat, wird das ziemlich schnell eng, um das nur so nebenher zu machen.
Die meisten, die Hobbymäßig Triathlon machen, brauchen ja auch kein individuelles Coaching. Wenn man für die "Keysessions" 2-3 mal pro Woche beim Vereinstraining ist und das sinnvoll übers Jahr aufgebaut ist, reicht das aus. Die Frage ist dann meist eher, ob halt irgendwo in der Woche noch mal ein zusätzlicher Lauf gemacht wird. Wenns irgendwo jmd gibt, der die Zeit und die Lust hat, das ehrenamtlich zu übernehmen, ist das natürlich Klasse
Aber wie Hafu schreibt, am Ende gehts dem Verband zunächst drum, seine Vereine zu unterstützen. Für gewerbliche Zwecke gibts ja auch Studium und co. , so wie in anderen Berufsfeldern auch.
@Running-Gag: Den Verband stört sicher nicht, wenn du einen Trainerschein hast und das Wissen für dich selbst nutzt. Aber warum soll der Verband die Ausbildung bezuschussen und für dich durchführen, wenn du nicht Mitglied in einem Verein und darüber auch in diesem Verband bist? Der Verband ist ja kein gewerblicher Dienstleister und so viele Tageslizenzen kaufst du ja am Ende deswegen trotzdem nicht bzw. gehts dabei dann ja eigentlich auch schon wieder um das bereitstellen der Kampfrichter ect. ...
Die meisten, die Hobbymäßig Triathlon machen, brauchen ja auch kein individuelles Coaching. Wenn man für die "Keysessions" 2-3 mal pro Woche beim Vereinstraining ist und das sinnvoll übers Jahr aufgebaut ist, reicht das aus. Die Frage ist dann meist eher, ob halt irgendwo in der Woche noch mal ein zusätzlicher Lauf gemacht wird. Wenns irgendwo jmd gibt, der die Zeit und die Lust hat, das ehrenamtlich zu übernehmen, ist das natürlich Klasse
Brauchen wird einen Trainer wohl wirklich niemand. Aber es braucht ja auch niemand ein Scheibenrad, eine Fenix 6 oder die Alphafly. So wie gute Ausrüstung kann ein Trainer aber einfach die Freude am Sport erhöhen in dem er einem unbeliebte Sachen abnimmt, in dem er motiviert und in dem er das Training so plant das mehr raus kommt als hätte man einfach drauf los trainiert.
Den negativen Beitrag von Kasrwatzmuff kann ich deshalb überhaupt nicht nachvollziehen. In meinem Umfeld lassen sich viele trainieren aus den oben genannten und ganz viel anderen Gründen. Das jemand damit angibt oder sich für was besseres hält oder denkt es geht nicht ohne hab ich noch nicht erlebt. Meine Zeit mit Trainer war auch super toll und ich überlege immer mal wieder ob ich nicht doch noch mal "ernst" machen soll...