Naja, anderen Regierungen gesteht man die 100 Tage schon zu...
Die Frage wäre halt wer angefangen hat, aber es wird eindeutig nicht objektiv berichtet.
Aber Trump hat doch schon mehr als zwei Monate als "president elect" hinter sich. In dieser Zeit hat er es geschafft, sämtliche Vorurteile seiner Gegner eindrucksvoll zu bestätigen. Bis hin zu seiner Antrittsrede am Freitag, in der er auch ziemlich deutlich gemacht hat, wie er sich das Präsident-Sein so vorstellt.
Das ist bei Trump objektiv anders als bei allen vorangegangenen US-Präsidenten, die ich bewusst miterlebt hab (und ich bin nicht der Jüngste, das sind also schon ein paar).
Trump hat sich offenbar entschieden, wie er sein Amt anlegt. Irgendwelche Zwischentöne gibt es bei ihm nicht. Oder die Einsicht, dass man vielleicht ein bisschen Zeit braucht, um sich in komplexe Themen einzuarbeiten - alles Fehlanzeige bei Trump!
Wozu sollten wir ihm hundert Tage geben? Er selbst gibt sie sich ja auch nicht!
Zitat von taz.de, Interview mit Sahra Wagenknecht vom 10.11.2016
Das dürfte Trump ja gar nicht so fern liegen. Die Nato-Partner müssten sich künftig stärker selbst um ihre Verteidigung kümmern, hatte er im Vorfeld gesagt.
Es wäre ja nur gut, wenn es nicht noch mehr US-geführte Interventionskriege gäbe, sie haben nur Unheil auf dieser Welt angerichtet. Wenn sich die USA in dieser Hinsicht zurücknehmen würden, wäre das ein großer Fortschritt. Das sollte für Europa aber nicht heißen, dass es dann auf eigene Faust Kriege führt, sondern dass es endlich auf friedliche Konfliktlösungen, auf Diplomatie setzt. Das ist dringend notwendig. Aber auch da müssen wir abwarten: In allen Kriegen ging es um wirtschaftliche Interessen, um Rohstoffe, Öl, Einflussnahme. Ob sich Trump wirklich von dem Establishment der USA löst, das genau das fordert, müssen wir sehen.
Zum Thread-Thema Donald Trump: ich verstehe es nicht, warum man nicht einfach mal abwarten kann, wie es sich entwickelt. Ich bin sicher kein Fan von ihm, aber so habe ich das noch mit keiner gewählten Regierung und keinem gewählten Präsidenten erlebt. Es gibt doch diesen Grundsatz mit den ersten 100 Tagen. Der wird grad völlig ignoriert. Von den Medien und seinen Gegnern. Noch ist doch gar nichts passiert, aber man malt ständig den Teufel an die Wand.
Während die Obama-Anhänger gegen ihn auf die Straße gehen ignorieren sie anscheinend völlig, dass Obama der Präsident mit den meisten Kriegseinsätzen während seiner Amtszeit war.
Auch die Berichterstattung in den Medien nervt mich. Die ist immer noch eindeutig Anti-Trump, statt einfach nur objektiv zu berichten. Er konnte ihnen auch am Freitag nichts recht machen, alles wurde schlecht geredet.
genau so ist es . Erst mal abwarten. Dieses Trump Bashing die ganze Zeit nervt.
ER kann auch nicht machen was er will und wird merken das eine Wirtschaft auch nur so stark ist wie ihr Handel.
Richtig gesagt , unter keinem Präsidenten, der letzten 30 Jahre , gab es so viele kriege wie unter Obama.
" Friedensnobelpreisträger" heuchlerische Welt .
Fakt ist auch, dass Europa nie so reich war, der Wohlstand nie so hoch war, wie heute. Eventuell nicht perfekt verteilt, aber wir erleben in Summe die fetteste Zeit von Europa, die es je gab.
Erkläre doch bitte mal diesen Menschen das wir so reich sind.
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Richtig gesagt , unter keinem Präsidenten gab es so viele kriege wie unter Obama.
" Friedensnobelpreisträger" heuchlerische Welt .
So eine Aussage ist doch absoluter Bullshit. Merkst du das nicht selbst beim Schreiben und durchlesen?
Ein Weltkrieg (z.B. unter Harry Truman) wird bei dieser Behauptung wohl als ein Krieg gezählt und im Gegensatz z.B. zu den diversen Bürgergkriegen des arabischen Frühlings in Tunesien, Libyen, Syrien, Ägypten gesetzt?
Hätte Obama sich, so wie die meisten seiner Vorgänger innerhalb der US-Präsidenten mit den jeweiligen Despoten Ghaddafi, Assad, Ben Ali usw. arrangieren sollen und helfen ihre Diktaturen im Interesse billigen Öls aus diesen Regionen zu stabilisieren?
Wieso werden eigentlich diese Wörter so aufgebauscht?
War das jemals anders? Wüsste ich nicht.
Stimmt, und trotzdem erreicht Trump, wenn er alles umsetzt, eine neue Dimension.
Ein Beispiel, das ich in dieser Woche in einer österreichischen Wochenzeitschrift (Falter) gelesen habe: da wird mit Experten zweier großer Wirtschaftsforschungsinstitute analysiert, wie sich Trumps Protektionismus auswirken würde. Würde Trump seine Pläne für Strafzölle umsetzen, würden die betroffenen Staaten nach Ansicht der Experten mit Gegenzöllen antworten. Ergebnis: das BIP der USA würde um 8 Prozent sinken! Ist natürlich wie alle Zukunftsprognosen ein bisschen spekulativ (vor allem was die Höhe betrifft), wäre aber ganz sicher nicht im Sinne von Trump. Denn wie sollte er bei 8 Prozent BIP-Minus die versprochenen Arbeitsplätze schaffen?
Kurz: America first. Natürlich trifft das auf alle US-Präsidenten zu. Aber es hat noch keinen gegeben, der dermaßen kurzsichtig und beratungsresistent glaubt, mit 140-Zeichen-Botschaften und Einzelmaßnahmen (=Deals) Probleme zu lösen. Und dem gar nicht in den Sinn kommt, dass sein Ansatz vielleicht gar keine Lösung ist, sondern nur neue Probleme schafft.
Ich gebe zu, dass ich kein studierter Wirtschaftsexperte bin, und vielleicht täusche ich mich ja. Aber mir kommt Trumps in Slogans verpacktes "Programm" reichlich unausgegoren vor. Ich finde, das darf man sich schon ein bisschen Sorgen machen. Um so besser, wenn sie dann doch nicht wahr werden würden.