Zitat:
Zitat von Meik
Klar, aber damit informiert man doch unzählige Leute darüber wie ganz einfach gedopt werden kann ohne dass man erwischt wird.
Wenn auf einmal ein vielfaches an Diabetiker-Medikamenten verkauft werden ...
Gruß Meik
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Was stört Dich daran eigentlich so? Sei mir nicht böse, die Reaktion (auch neulich schon mal, wos drum ging, wie einfach man an geeignete Medikamente dran kommt, auch ohne einen Arzt zu kennen) erinnert mich doch an eine nennen wirs politische Sichtweise. Über alles, was böse ist, potentiell gefährlich, in igendwessen Augen vielleicht moralisch verwerflich, darf nicht gesprochen oder geschrieben werden, weil dadurch angeblich jemand zu ungutem Verhalten angestiftet wird. Es darf in der öffentlichen Wahrnehmung und damit in der Berichterstattung nicht existieren.
Wir reden hier über so etwas banales wie bescheißen beim Sport, auch wenn es vielleicht mitunter auf Kosten der eigenen Gesundheit geht, andere reden über die sogenannten "Anleitungen zum Bombenbau" (womit oft nichts weiter gemeint ist, als Beschreibungen, was eine Bombe ist, woraus man eine bauen kann, was man da an Mittelchen reintun muss und in welchen Chemikalien, die es in jedem Haushaltswarenladen gibt, ist das drin), die sie gerne aus dem Netz entfernt hätten.
Und jetzt kommts zum eigentlichen Problem. Die Frage, wer geeignet ist, festzulegen, wer was wissen darf. Wer darf wissen, was eine Atombombe ist, woraus man sie herstellen kann und wie sie funktioniert (ok extremes Beispiel, aber vielleicht wird damit am deutlichsten, was ich meine)? Wer darf wissen, was Doping ist, wie man es machen kann, was man dazu benutzen kann, wo das drin ist und wo man es herbekommt?
Darf nur ein irgendwie von höherer Stelle (wer sollte das sein? Verbandsfunktionäre? Der für Sport zuständige Innenminister?) festzulegender "geheimer Zirkel" offiziell über Mittel, Methoden und Quellen bescheid wissen dürfen, oder sollten diese alle vielleicht doch lieber öffentlich verfügbare Informationen sein? Was ist wohl geeigneter, ein öffentliches Problembewusstsein zu schaffen? Besagte Mittel, Methoden und Quellen unter dem Teppich zu halten oder öffentlich zu nennen, was wo wie einfach zu beschaffen ist. Übrigens ist das auch keine "Anleitung zu Doping", wie Du das ganz im politischen Sinne nanntest. Das wäre etwas wie
"Geh zum Dr. Tunichtgut, nenne das Kennwort xyz und lass Dir von ihm 1 Beutelchen hiervon, 2 Beutelchen davon und 3 Beutelchen von jenem verkaufen. Dann nimmst Du täglich 2x vor dem Essen 1 Teelöffelchen von 1, 2 Teelöffelchen von 2 und 3 Teelöffelchen von 3 und das über 4 Monate."
Das wird Arne zu unterbinden wissen, genauso wie es Kai vor einigen Jahren zu unterbinden wusste, als diese BB Typen dort drüben einschlugen.
Nebenbei, und das abschließend, halte ich bezogen auf den Fall Deines Anstoßes, ein Szenario für wahrscheinlicher, dass jemand zuerst den Gedanken hat, zu bescheißen und sich dann die entsprechenden Quellen und Vorgehensweisen sucht, als das jemand liest, in welchem Medikament welcher potentiell geeignete Wirkstoff enthalten ist und daraus erkennt "oh cool, das hol ich mir morgen und fange gleich an, zu bescheißen". Schon von daher übt es, um dem zu begegnen und einen gewissen Druck auf ensprechende Funtionsträger auszuüben, wirksamer, wenn das Faktum öffentlich bekannt ist, als wenn es unbekannt bleibt, dass das Medikament nicht verboten ist.
auf
Bisschen viel geplappert, aber die Freiheit der Information halte ich im allgemeinen wie im besonderen für zu wichtig.
Mit bestem Gruß,
ich.