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Zitat von Adept
Hier geht es nicht darum, ob es eine Schwelle gibt oder nicht, sondern dass es verschiedene Ansätze gibt diese aus den Laktat/Leistungs-Daten zu ermitteln. Das ist schon länger bekannt und sollte auch meiner Meinung nach von jedem Anbieter eines Laktatschwellentests beherrscht werden. Die Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile.
Bei meinen Tests zB. passte die Ermittlung der Schwelle über die Steigung besser als über einen absoluten Wert (4mmol).
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Du hast recht - im Artikel werden ein paar besonders bedeutende Schwellenkonzepte vorgestellt und zeitlich eingeordnet, so dass der Leser ein Bild davon bekommt, wie sich das so entwickelt hat im Laufe der Jahre. Der Autor selbst hat glaube ich auch recht viel Lebenszeit damit verbracht unterschiedliche Laktatschwellenkonzepte zu entwickeln bzw. zu erforschen. Da fällt es naturgemäß nicht so leicht sozusagen alles in Frage zu stellen. Zwischen den Zeilen könnte man da aber manchmal schon den Eindruck haben, das war jetzt eine ganz sanfte Andeutung, dass es eben ganz prinzipielle Fehlanschauungen geben könnte bzw. zumindest manches einfach nicht genügend in Frage gestellt wurde, sondern einfach übernommen.
Zuerst nahm man an die anaerobe Schwelle liegt bei jedem Mensch bei 4 mmol/l. Dann bemerkte man, dass das ganz und gar nicht hinhauen kann besonders bei hochausdauertrainierten Leuten nicht. Die wären ständig überfordert.
Es gab übrigens mal einen hochtalentierten deutschen Langstreckler. Er hielt mal eine Weile den "Weltrekord" im 25-km-Lauf. Dieser Läufer war bekannt für seine harten Tempodauerläufe. Er soll sich selbst verheizt haben, weil er sich darum bemühte seine Läufe in dem Tempo zu laufen, bei dem er mal auf dem Laufband einen Blutlaktatwert von 4 mmol/l hatte. Auf den Namen komme ich im Moment nicht. Kann sein, dass es mehr eine "Sage" ist, aber für so abwegig halte ich die Geschichte jetzt auch wieder nicht.
Nach dem festen Wert kam die individuelle anaerobe Schwelle. Da konnte man dann noch kreativ sein. Tja - in der Regel weiß man ja so ziemlich genau, wen man da "begutachtet" und man kennt sein aktuelles Leistungsvermögen. Da kann man schnell sich überlegen, was müsste der Kandidat denn so etwa genau eine Stunde halten können und da lege ich dann die Schwelle hin und schon bin ich ein Großmeister ;-). Oder man wertet nach allen möglichen Konzepten so lange aus, bis man das gefunden hat, was am besten passt.
Vielen Dank longtrousers für das Lob. Das hab ich so nicht verdient. Ich bin nicht mehr in Übung. Habe zu lange nicht mehr intensiv gelesen oder darüber geschrieben. In den Büchern stand auch leider zu einem bedeutenden Anteil immer das Gleiche oder zumindest sehr Ähnliches. Oft habe ich mir ein Buch nur deshalb gekauft oder geliehen, weil ich gesehen hatte, da ist ein einziges Kapitel, da steht was drin, was ich so noch nirgends gelesen habe.
Es gibt hier viele Leute, die sich gut auskennen. Adept dürfte auch dazu zählen.
Ich kann momentan nur oberflächlich schreiben. Mir fehlt wie gesagt die Übung bzw. es wäre an der Zeit, dass ich mein altes Wissen aktualisiere.
Gruß Thomas