Ich finde die Diskussion hier (und in den Medien) sehr interessant. Aus meiner Erinnerung war es früher üblich, das die Arbeitnehmer in einem Unternehmen und einen Tarifvertag gefallen sind. Also wer in der Bank arbeitete war Bankkaufmann - auch wenn er "nur" Sachbeareitung gemacht hat, derjenige der im Supermarkt die Regale eingeräumt hat war Einzelhandelskaufmann, etc. etc.
Heute werden die Tätigkeiten oftmals von anderen Berufsgruppen ausgeübt die unter einen anderen - für den AG günstigeren - Tarifvertrag fallen. Gar nicht so selten wurden die bisherigen Mitarbeiter entlassen um dann Externe einzustellen die nicht unter den teuren Tarifvertrag fallen. Da hat es die AG auch nicht belastet mit zwei Tarifpartnern zu verhandeln.
im Übrigen drängt sich mir auch der Verdacht auf, dass die Bahn auf Zeit spielt oder unter Realitätsverlust leidet wenn sie sich kurz vor der Einigung sehen und auch nach Monaten des ergebnislosen Verhandelns vom Streik überrascht sind.
Die GDL will ja gerade unterschiedliche Gehaltsstufen durchsetzn. Nämlich für die bei sich organisierten Lokführer besser und der Rest kann sehen wo er bleibt. Das ist zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit und man sollte die GDL deshalb schon auflösen
Es steht der Bahn AG sicherlich frei auch den anderen Lokführern, die nicht oder bei andeneren Gewerkschaften Organisiert sind, das gleiche Gehalt zu zahlen.
Auch steht es den nicht organisierten und anders organisierten Lokführern frei sich der GDL anzuschliessen.
Da ist nichts ungerechtes dran. Das können alle beteiligten Parteien frei für sich entscheiden.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
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12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M
Aha, Du hast also noch das gleiche Gehalt wie am Anfang Deiner Beschäftigung?
Also wenn man Beförderungen und Dienstaltersstufen mal herausrechnet ist mein Gehalt auf jeden Fall unter den Inflation gestiegen. Bzw. im Prinzip bekomme ich durch Wegfall des Urlaubs und Weihnachtsgeldes, was ja den Politikern nur einen Pinselstrich bedeutet, trotz oben genannter Dienstaltersstufen weniger als zu Beginn meiner Laufbahn.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ich sitze gerade im ICE von München nach Mannheim. Alles im grünen Bereich hier. Danke deutsche Bahn. Mit streikenden Lokführern können Sie mittlerweile besser umgehen, als mit umstürzenden Bäumen.
Streikende Lokführer kommen ja auch ständig vor, während Bäume nur ab und zu mal umfallen .
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Ich bin ja nun Beamter und habe daher mit Streiks recht wenig am Hut.
Was mir aber völlig unverständlich ist, ist das Gestreike nach mehr Lohn.
Ist es nicht so, dass man seinen Arbeitsvertrag, in dem das einem zustehende Gehalt festgeschrieben ist, selber unterschreibt? Und steht es einem nicht frei, dass wenn man mit einem Inhalt nicht einverstanden ist diesen nicht zu unterschreiben?
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Das ist zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit und man sollte die GDL deshalb schon auflösen
Aber bei der Übernahme eines von einer Gewerkschaft ausgehandelten Tarifabschlusses für die Beamten hast du dich noch nicht beschwert und auf eine höhere Besoldung verzichtet?
Mein Vermutung, dass mancher Beamter nicht so sehr in der Lebenswirklichkeit unterwegs hast du jetzt nicht gerade entkräftet.
Aber bei der Übernahme eines von einer Gewerkschaft ausgehandelten Tarifabschlusses für die Beamten hast du dich noch nicht beschwert und auf eine höhere Besoldung verzichtet?
Na und Noam muß die Inflation mit einrechnen um unter dem Strich weniger zu haben als früher. Jemand der Heute noch sein Gehalt von vor 25Jahren bekommt braucht da gar nicht erst anfangen zu rechnen.
Das Gehalt ist übrigens auch immer erstmal ohne Weihnacht- und Urlaubs-geld betrachten. Die werden auch in der freien Wirtschaft schnell gestrichen wenn es angesagt ist.
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PB
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Stimmt. Interessant wäre nur, ob und welche Seite sich um einen Kompromiss bemüht. Aber das werden wir wohl nie erfahren....
Da gibt es ja auch kein „richtig oder falsch“. Hängt ja auch davon ab, was „gerechte Bedingungen“ sind. Beispiel: Schnaps bestellt, geliefert und der Käufer bemüht sich sehr um einen Kompromiss. Er ist bereit, die Hälfte des vereinbarten Kaufpreises zu zahlen.
Zitat:
Zitat von Matthias75
Die Rhetorik der GDL erscheint allerdings wenig geeignet, in der betroffenen Bevölkerungen Sympathien für den Streik zu wecken. Vor allem wirkt die GDL nicht so, als wären sie überhaupt an Kompromissen interessiert, während die Bahn immer betont auf Einigungskurs zu sein. Kann aber vielleicht auch daran liegen, dass die GDL nicht so viel Energie in die Öffentlichkeitsarbeit steckt....
Zitat:
Zitat von Hippoman
Weselsky scheint sich in seiner Rolle als erhabener Gewerkschaftschef sichtlich sehr wohl zu fühlen.
Er genießt die unglaubliche mediale Aufmerksamkeit, die ihm zuteil wird, in vollen Zügen: Talkshows, Interviews und die Rolle des „Märtyrers für den kleinen Mann“ lassen seinen durchschimmernden Narzissmus und Geltungsdrang ins Unermessliche ansteigen...
Beim ihm habe ich das Gefühl, dass er nicht im geringsten an einer Einigung interessiert ist.
W. muss ja auch nicht in der Öffentlichkeit sympathisch wirken. Er vertritt die Gewerkschaftsmitglieder und muss da wiedergewählt werden. Die Gewerkschaftsmitglieder fühlen sich offenbar gut vertreten. Das sieht eben beim Unternehmen ganz anders aus. Vorstandspositionen werden z.T. politisch besetzt und das Unternehmen muss natürlich in der Öffentlichkeit, d.h. bei potentiellen Kunden, gut dastehen.