Muss er das überhaupt? Ich verstehe dieses irre Losgesprinte am Berg manchmal nicht. Bei 20km/h muss/kann man niemandem im Wind abstellen, von daher macht es auch nicht unbedingt Sinn, eine schnelle Lücke zu reißen.
Das hat man gestern auch gut gesehen am zweiten Berg. Vingegaard`s Helfer, Sepp Kuss, ist nicht mitgesprintet, kam aber mehrmals locker wieder zurück.
Auch bei 20km/h ist ein deutlicher Windschatteneffekt gegeben, hinzu kommt ein psychologischer Vorteil, so lange man am Hinterrad klebt. Kuss konnte nur deshalb wieder zurückkommen, weil Pogacar sofort wieder abgestellt hat, nachdem er gesehen hat, dass er Vingegaard nicht vom Hinterrad losbekommt.
Die zweite Hoffnung von Pogacar war es bereits während der gesamten Tour, dass er als vermeintlich Stärkerer im anaeroben Bereich, mit diesen ständigen Leistungsspitzen Vingegaard um seine aerobe Kapazität bringen kann. Wie wir sehen konnten, ist dieses Unterfangen zwei mal nach hinten losgegangen und Pogacar hat sich selbst abgeschossen. Bei der Etappe zum Col de Granon so dermaßen, dass er etliche andere Fahrer auch noch ziehen lassen musste.
Auch bei 20km/h ist ein deutlicher Windschatteneffekt gegeben, hinzu kommt ein psychologische Vorteil, so lange man am Hinterrad klebt. Kuss konnte nur deshalb wieder zurückkommen, weil Pogacar sofort wieder abgestellt hat, nachdem er gesehen hat, dass er Vingegaard nicht vom Hinterrad losbekommt.
bei 23 Km/h, leichtem Seitenwind (6 km/h) und 7 % Steigung 440 zu 430W, also 10W Unterschied , also knapp 2%. Bei 10% Steigung und 20km/h sicher noch deutlich weniger, da der Widerstand ja auch exponentiell mit der Geschwindigkeit abnimmt.
Finde ich jetzt nicht viel, am Anschlag sind aber auch 10W entscheidend mit haben und nicht haben. Ansonsten würde ich den psychologischen Effekt nicht unterschätzen, den so ein Antritt macht, wenn man gerade selbst am Kämpfen ist und im inneren Dialog ist, überhaupt das aktuelle Tempo zu halten.
Kuss konnte nur deshalb wieder zurückkommen, weil Pogacar sofort wieder abgestellt hat, nachdem er gesehen hat, dass er Vingegaard nicht vom Hinterrad losbekommt.
Er hätte ohnehin schnell wieder rausnehmen müssen, da niemand mit einem solchen Tempo einen Berg fahren kann.
Zitat:
Zitat von Antracis
Finde ich jetzt nicht viel, am Anschlag sind aber auch 10W entscheidend mit haben und nicht haben. Ansonsten würde ich den psychologischen Effekt nicht unterschätzen, den so ein Antritt macht, wenn man gerade selbst am Kämpfen ist und im inneren Dialog ist, überhaupt das aktuelle Tempo zu halten.
Seltsamerweise nutzen aber Marathonläufer, die auch in diesem Tempobereich unterwegs sind, diesen Effekt nie. Da ist es stets ein Ausscheidungslauf am Limit.
Ich denke auch, dass sich der Pogacar selbst abschossen hat.
Seltsamerweise nutzen aber Marathonläufer, die auch in diesem Tempobereich unterwegs sind, diesen Effekt nie. Da ist es stets ein Ausscheidungslauf am Limit.
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Obwohl der Windschatteneffekt beim Laufen nicht so groß ist, weil man nicht rollen kann, ist er auch beim Laufen vorhanden, siehe jedes Rennen auf der Bahn oder etwa beim Rekordlauf von Kipchoge, als er den Marathon unter 2 Stunden gelaufen ist.
Seltsamerweise nutzen aber Marathonläufer, die auch in diesem Tempobereich unterwegs sind, diesen Effekt nie. Da ist es stets ein Ausscheidungslauf am Limit.
Naja, der Vergleich Hinkt ein wenig. Tour de France-Etappen sind sehr oft sehr taktisch gelaufen mit vielen Tempowechseln, während es bei den großen Marathonrennen oft Hasen gibt, die möglichst lange eine Zielpace vorgeben und dann beginnt das Ausscheiden.
Obwohl der Windschatteneffekt beim Laufen nicht so groß ist, weil man nicht rollen kann, ist er auch beim Laufen vorhanden, siehe jedes Rennen auf der Bahn oder etwa beim Rekordlauf von Kipchoge, als er den Marathon unter 2 Stunden gelaufen ist.
Ich meinte nicht den Windschatten, sondern den...
Zitat:
Zitat von Steppison
psychologischen Effekt
...einer wilden Attacke.
Dass es auch bei 20km/h einen gewissen Windschatten gibt, ist klar.
Zitat:
Zitat von Antracis
Naja, der Vergleich Hinkt ein wenig. Tour de France-Etappen sind sehr oft sehr taktisch gelaufen mit vielen Tempowechseln, während es bei den großen Marathonrennen oft Hasen gibt, die möglichst lange eine Zielpace vorgeben und dann beginnt das Ausscheiden.
Schon, am Berg ist es dann aber ein Auscheidungsfahren. Ich kann mich z.B. nicht erinnern, dass der Indurain damals derartig wüst mehrmals hintereinander losgesprintet wäre. Der ist einfach schnell den Berg hochgefahren.
Es ist vermutlich aber ganz einfach so: Einen stärkeren Fahrer am Berg abzuhängen, ist halt eine knifflige Aufgabe.
Ich kann mich z.B. nicht erinnern, dass der Indurain damals derartig wüst mehrmals hintereinander losgesprintet wäre. Der ist einfach schnell den Berg hochgefahren.
Es ist vermutlich aber ganz einfach so: Einen stärkeren Fahrer am Berg abzuhängen, ist halt eine knifflige Aufgabe.
Indurain musste in der Regel niemanden abhängen, weil sein Vorsprung aus dem Zeitfahren so groß war, dass er sich mit Verwalten des Vorsprungs zufrieden gab. Die wenigen Male, wo er gezwungen war, am Berg die Initiative zu übernehmen, reichte ein gleichmäßiges hohes Tempo von vorne, um alle direkten Konkurrenten zu distanzieren, siehe Hautcam 1994 oder La Plagne 1995. Der Leistungsunterschied zur Konkurrenz war größer, als der Windschatteneffekt kompensieren konnte.