Obama steht aber ein langer und schwieriger Präsidentschaftswahlkampf bevor und vor diesem Hintergrund kann er und seine Berater gar kein Interesse daran haben, dass der größte außenpolitische/ militärische Erfolg seiner Amtszeit schnell vergessen wird.
Das ist nicht von der Hand zu weisen.
Dazu kommt, dass man weitreichende politische Motive bei der Planung und Ausführung des Einsatzes wahrscheinlich gar nicht berücksichtigt hat. ( Welcher Soldat denkt schon im Feuergefecht daran, Osama lieber ins Bein zu schießen, damit Obama die nä. Wahl gewinnt)
Von daher bleibt viel Platz für Spekulation.
Meine Meinung bleibt jedoch, dass, so wie's abgelaufen ist, die positiven Konsequenzen die negativen mehr als wettmachen.
Und, dass es zu viele selbsternannte Rechts- Völkerrechts- Kriegsrechts- und was auch immer für Experten auf der Welt gibt, die zu wenig zu tun und ein enorm ausgeprägtes Geltungsbedürfnis zu scheinen haben.
Mann kann durchaus anregen darüber zu diskutieren, welche Vorgehensweise der USA mehr dem Weltfrieden dienlich bzw. nützlich ist:
A) der Tod Bin Ladens
B) die gezielte Unterstützung aller derzeit im Nahen und Fernen Osten knospenden Demokratiebewegungen
Ich präferiere Variante B, weil langfristig jede Person, die Grundrechte wie Redefreiheit, Wahlfreiheit und auch die Aussicht auf ein wenig mehr Wohlstand erfährt, eine ist, die weniger empfänglich für die rattenfängerischen Verführungen diverser islamistischer Heilsversprecher ist.
B) die gezielte Unterstützung aller derzeit im Nahen und Fernen Osten knospenden Demokratiebewegungen
Da gibt es doch sicher schon einen gescheiten Thread dazu (den ich übersehen habe): Wie die USA unter dem Deckmäntelchen der Demokratieunterstützung Ihre Einflusssphäre in Lybien ausdehnen... es geht nur ums Öl!
Oder andere Variante: Eigentlich wollen die USA das Gaddafi im Amt bleibt... nur sind sie sauer, das er seine Panzer immer in Russland gekauft hat. Also machen sie jetzt die kaputt um dann die Eigenen verkaufen zu können. Sehr durchsichtig!
B) die gezielte Unterstützung aller derzeit im Nahen und Fernen Osten knospenden Demokratiebewegungen
....
Stimme dir vollkommen zu, aber B schließt doch A nicht aus. Die Position Mubaraks in Ägypten wurde entscheidend geschwächt, als sich Obama öffentlich gegen ihn wandte (man könnte auch antiamerikanisch argumentieren, dass die USA einen langjährigen Verbündeten fallen gelassen hat). Möglicherweise auch deshalb hat später sich das ägyptische Militär eindeutig auf die Seite der Demokratiebewegung positioniert, was die relative friedliche Revolution in Ägypten letzten Endes erst ermöglicht hat.
Andererseits ist Demokratie allein keinesfalls ein Garant für stabile politische Verhältnisse und Wohlstand: Die Hamas, die von der EU und den USA als terroristische Organisation eingestuft wird, wurde 2007 in den palästinensischen Autonomiegebieten in im Prinzip korrekt ablaufenden Wahlen mit absoluter Mehrheit gewählt und auch am Anfang der Entwicklung des Irans von der Schah-Diktatur zur islamistischen Gottesrepublik standen demokratische Wahlen (mittlerweile verdienen die wahlen dort natürlich nicht mehr diese Bezeichnung).
Mann kann durchaus anregen darüber zu diskutieren, welche Vorgehensweise der USA mehr dem Weltfrieden dienlich bzw. nützlich ist:
A) der Tod Bin Ladens
B) die gezielte Unterstützung aller derzeit im Nahen und Fernen Osten knospenden Demokratiebewegungen
C) Osama ist gar nicht tot, sondern im Zeugenschutzprogramm und lebt jetzt am Arsch des mittleren Westens auf einer Farm mit eigenem McDonald und Sat-TV .....