Ich versteh's mal so: Die "Verletzungsgefahr" bei der Jagd auf ein Nashorn verglichen mit der Verletzungsgefahr beim Einsäen oder Umgraben eines Ackers dürfte deutlich höher sein. Dann werden sich beide Lebensformen die ersten paar Tausend Jahre wohl ergänzt haben, d.h. der Ackerbau hat einen Teil der Versorgung sichergestellt, J/S einen anderen, so daß letztlich weniger Hungerperioden aufgetreten sind, die bei Kindern mangels Fettreserven wohl eher "durchgeschlagen" sind.
J&S erfordert(e) mit dem Jadgwild zu ziehen, also Nomadentum. Ackerbau aber bedeutete Sesshaftigkeit und damit relativ schnelle Überjagung des Umfeldes der Siedlung. Erst mit der Domestizierung einiger Tierarten war das Problem der Proteinversorgung etwas eingrenzbar. Die herrschenden Schichten lösten das Problem für sich, indem sie den Fleischkonsum für Normalsterbliche verboten und zur Begründung gerne auch noch mit passend zurechtgelegten religiösen Argumenten rationalisierten, sich selbst jedoch im Rahmen des Verfügbaren am Fleisch gütlich taten. Unser Jagd-und Fischereirecht steht bis heute ganz in dieser Tradition.
Der Übergang zur Milchwirtschaft muss für viele Menschen von brutalen Folgen für ihre Gesundheit begleitet gewesen sein, denn ansonsten ist es kaum erklärbar, dass sich die Laktosetoleranz in Breiten in denen die Milchwirtschaft entwickelt wurde so vergleichweise schnell als genetische Mutation durchsetzen konnte. Damit dies der Fall sein kann, mußten viele laktoseintolerante Menschen, die keinen Zugang zu Fleisch/Fisch hatten vor Erreichen des fortpflanzungsfähigen Alters gestorben sein oder zumindest eine deutlich niedrigere Reproduktionsrate aufgewiesen haben als der mutierte Teil der Bevölkerung.
Stellt sich die ketzerische Frage, was die chinesische Regierung gerade für ein Teufel reitet, da sie ihrer zu 80-100% laktoseinoleranten Bevölkerung Milchprodukte nachgerade aufnötigt. Unterstützung der Bevölkerungspolitik in Richtung Schrumpfung?
Ja, ich werde was dazu schreiben, aber nicht sehr ins Detail gehend, da das den Rahmen sprengen würde. Im Falle breiteren Interesses an der Säure-Basen-Thematik könnte ich ja mal nen separaten Essay ins Auge fassen.
von mir aus sehr gerne
Zitat:
Zitat von pinkpoison
Nicht alle Milchprodukte darf man so wie ich es verkürzend getan habe pauschalieren. Molke zb hat eine moderat basische Wirkung, während Parmesan zb brutal säurebildend wirkt und sogar den Spitzenreiter unter den Fleischprodukten (Leber, ca. 15)) um das doppelte in der Wirkung schlägt.
Je höher der Wert, desto stärker die Säurewirkung - negative Werte zeigen basische Wirkung an. Was das angeht gibts also durchaus ein paar eher neutrale Milchprodukte. Auf einem durchschnittlichen Käsebrot ist aber eher selten Frischkäse, sondern eher die Säurehämmer.
es sei denn, man kennt sich aus
vielen Dank für die ausführlichen Infos
dann muss ich den Joghurt doch nicht komplett streichen (ich esse eh nur Natur-Joghurt und da kommt dann frisches Obst hinein, was die Basen liefert).
Zitat:
Zitat von pinkpoison
"Brauchen vielleicht nicht....?" Nun ja... ich hab früher mal geraucht und mir schmeckten die Kippen damals auch. Das heißt aber leider nicht, dass sie deshalb gesund seien
Gruß Robert
schon klar, dass das was einem schmeckt noch lange nicht gesund sein muss. Aber muss es das?
schon klar, dass das was einem schmeckt noch lange nicht gesund sein muss. Aber muss es das?
Grüße
feder
Wenn jemand Freude dran hat an Krankheiten zu leiden und/oder eine suboptimale Lebensqualität zu haben.... wir leben in einem freien Land, in dem jeder das Recht haben muss, sich sein Leben so zu ruinieren und zu sabotieren wie es ihm gefällt.
Wenn jedoch durch selbstzerstörerisches Verhalten die Solidargemeinschaft zur Kasse gebeten wird um die Folgen dieses Treibens zu kurieren, relativiere nicht nur ich meine "liberalitas bavariae"
Wenn jemand Freude dran hat an Krankheiten zu leiden und/oder eine suboptimale Lebensqualität zu haben.... wir leben in einem freien Land, in dem jeder das Recht haben muss, sich sein Leben so zu ruinieren und zu sabotieren wie es ihm gefällt.
Wenn jedoch durch selbstzerstörerisches Verhalten die Solidargemeinschaft zur Kasse gebeten wird um die Folgen dieses Treibens zu kurieren, relativiere nicht nur ich meine "liberalitas bavariae"
Gruß Robert
sehe ich genauso. Allerdings denke ich, dass ein gewisses Maß an "ungesundem" Essen durchaus tolerierbar ist, ohne gravierende Folgen für den Körper und die Gesundheit zu haben. Insofern kann man schon manchmal den Genuß in den Vordergrund schieben, solange man sich bewusst ist, dass dies oder jenes eben nicht unbedingt das "Optimale" ist.
Es interessiert sich nur eben nicht jeder so tiefgründig für dieses Thema und was uns die bunte Presse immer erzählen will, was "gesund" sei, ist meist eben das Gegenteil. Insofern müsste man auch die Nahrungsmittel-Lobby heranziehen um Folgen von Fehlernährung zu finanzieren.
Wenn jedoch durch selbstzerstörerisches Verhalten die Solidargemeinschaft zur Kasse gebeten wird um die Folgen dieses Treibens zu kurieren, relativiere nicht nur ich meine "liberalitas bavariae"
Gruß Robert
Irgendwo anders hab ich schon mal erwähnt, dass anscheinend (laut unseren Soziologen in der Vorlesung) der teuerste Mensch für die Kassen der "gesunde" sportliche, von Zivilisationskrankheiten verschonte Mensch ist ;-)
an was das liegen mag? vielleicht den ganzen orthopädischen und unfallchirurgischen teuren OPs inkl teurer Diagnostik o.a. Krankheiten "des Alters" (teure Krebstherapien.. usw)
__________________ L' It alia vive in biciclletta.
Ein Anfang ist in Sicht... auch was die Inanspruchnahme der Tabakindustrie für die von ihr verursachten Schäden betrifft, war es ein langer und beschwerlicher Weg. Es wird der Tag kommen, an dem die Nahrungsmittelindustrie für die Kosten, die sie unserem Gesundheitswesen auflastet (Folgen der Fettleibigkeit, Diabetes, usw) finanziell zur Verantwortung gezogen werden wird. Ich hätte nichts dagegen, wenn man die Damen und Herren Gefälligkeitsgutachter und Mediziner, die sich nicht anständig weiterbilden und ihren patienten liber Pillen verordnen statt ihnen zu zeigen, was ein artgerechter Lebenstil ist, gleich mit auf die Anklagebank setzen würde.
Ein Anfang ist in Sicht... auch was die Inanspruchnahme der Tabakindustrie für die von ihr verursachten Schäden betrifft, war es ein langer und beschwerlicher Weg. Es wird der Tag kommen, an dem die Nahrungsmittelindustrie für die Kosten, die sie unserem Gesundheitswesen auflastet (Folgen der Fettleibigkeit, Diabetes, usw) finanziell zur Verantwortung gezogen werden wird. Ich hätte nichts dagegen, wenn man die Damen und Herren Gefälligkeitsgutachter und Mediziner, die sich nicht anständig weiterbilden und ihren patienten liber Pillen verordnen statt ihnen zu zeigen, was ein artgerechter Lebenstil ist, gleich mit auf die Anklagebank setzen würde.
Gruß Robert
Fraglich, ob das jemals Realität wird...
Denn solange die Industrie derartigen Einfluss in der Regierung hat, bezweifle ich, dass den Firmen nachgewiesen werden kann, dass sie für diese oder jene Krankheit verantwortrlich sind und daher zahlen müssen.
Da wird doch lieber irgendein "neues" und "gesundes" Produkt entwickelt und angepriesen (dem jeweiligen Trend entsprechend) und alles ist gut.
Wenn man sich nur mal anschaut, was an Werbung auf vielen Verpackungen ist bzw mit was da geworben wird... fettfrei dafür 80% Zucker.... solange sowas erlaubt ist...
Mich wunderts auch sehr, wenn ich ständig sehe, dass per se ungesunde Produkte in der Werbung als gesund angepriesen werden dürfen... ist ja viel schlimmer als Tabak-Werbung... "schokolade... mit viel frischer vollmilch... super für das wachstum ihrer kinder"... "ritter Sport" um nur einige aus den zigtausend Beispielen zu nennen... ich wär generell dafür, dass man ein Nahrungsmittel nicht als "gesund" bewerben darf... das soll einfach der Kunde für sich entscheiden dürfen
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