Ist euch schon mal der Gedanke gekommen, dass vielleicht viele gehen, weil ihnen genau das fehlt? Weil sie die drückende Einsamkeit der heutigen Gesellschaft nicht mehr ertragen? In der Menschen nur noch nebeneinander, nicht mehr miteinander leben.
Dagegen kann jeder im persönlichen Bereich, am Arbeitsplatz oder bei politischen Aktivitäten versuchen, selbst etwas zu tun.
Jemand aber, der sich in einer depressiven Phase befindet, wird von den ihn schätzenden Freunden, Liebespartner oder Kinder nicht mehr "erreicht", weil er fast gar nichts mehr empfindet: keine Freude, keine Trauer, keinen Schmerz, keine Lust, einfach Nichts und fast nichts mehr aus eigenem "Antrieb" macht. Ich finde, dass die Umwelt versuchen muss, einen Suicide (als Verzweiflungstat) gerade in dieser Phase zu verhindern, z.B. auch durch Empfehlung einer stationären Aufnahme (aus Selbstschutz) sowie Behandlung, weil die Betroffenen meistens später, nach Überwindung der Phase, auch wieder anders über Suicide denken. Tragisch, wenn das nicht gelingt.
In dem autobiografischen Buch Seelenfinsternis. Depression eines Psychiaters. Von Piet C. Kuiper.
schildert Kuiper den Verlauf seiner eigenen schweren Depression, die Anfangszeichen, den Ausbruch, die Klinikaufenthalte sehr differenziert, eins der besten Bücher dazu, die ich kenne.
Zitat:
Zitat von greencadillac
Außerdem: wer definiert, was ein normales Leben ist? Ist es wenn ich funktioniere, Geld verdienen kann, Steuern zahle, meinen Haushalt schmeiße und niemandem auffalle? Dann hat PMP recht. Man wird mit Medikamenten soweit gebracht, dass man wieder das Rädchen im Getriebe ist, das läuft. Dann ist alles gut, oder?
Nein, sicher gehört wesentlich mehr dazu. Doch das kann ja jeder nur für sich sagen, was für ihn ganz persönlich "normal" sein soll, und halt erst wieder dann, wenn das schlimmste "depressive Loch" überwunden ist.
France telecom geht der Sache wohl nach, weil vermeintlich der Arbeitsstreß die Ursache dafür sein soll.
Daraus stellt sich mir die Frage:
Kann Streß Auslöser für Selbstmord sein?
Ich denk ja. Insbesondere, wenn es keine Chance gibt dem Stress auszuweichen und den ungeliebten Arbeitplatz gegen einen besser geeigneten einzutauschen.
Wenn allerdings die Familie bedingungslos hinter demjenigen steht, und sagt: "Kein Problem, bevor du da drauf gehst, schränken wir uns ein, dann leben wir eben von Kartoffeln und Bohnen und ich geh mitarbeiten" dann dürfte Stress kein Auslöser sein.
Ich glaube aber, dass es solche Familen heute so gut wie nicht mehr gibt. Vielleicht gibt es welche die das sagen aber wirklich meinen tun das nach meiner Meinung höchstens 10%.
edit: und gerade die Depressiven sind extrem gut in der Lage den Unterschied zwischen vogegebener und geheuchelter Solidarität zu erkennen.
da beendet ein Mensch sein Leben
passiert jeden Tag unzählige Male
nur weil der in der Öffentlichkeit steht---mein Gott was ein Geblase
Wie Recht du im nachhinein hast. Das war da gestern im Stadion einfach nur peinlich. Und die Reden der Sportfunktionäre und Ministerpräsidenten, unglaublich.
Und wie sehr die Medien treiben und Getriebene zugleich sind, konnte man heute schön am Fokus und Spiegel sehen. Wie oft gab es das schon, dass beide Montagsblätter dieselbe Titelstory haben?
France telecom geht der Sache wohl nach, weil vermeintlich der Arbeitsstreß die Ursache dafür sein soll.
Daraus stellt sich mir die Frage:
Kann Streß Auslöser für Selbstmord sein?
Es gibt positiven und negativen Stress - wenn der negative Stress überwiegt, zum Beispiel am Arbeitsplatz, wäre neben einer möglichen Depression auch der BurnOut denkbar.
Diese beiden sind dann eher Auslöser für Suizid.
Man springt ja nicht nach dem ersten stressigen Arbeitstag gleich von der Brücke - so labil ist denke ich niemand. Das muss schon eine Summation an Stress sein, die dann zu einer Erkrankung führt.
die Main Stream Medien bombardieren uns doch jede Woche mit neuem Zeug. Interessant ist, wenn was hängenbleibt und irgendwie eine Resonanzfläche findet. Das dies - ich rätsle immer noch - in der Tat teilweise der Fall zu sein scheint, ist vll. doch bedeutsam: die Stories laufen ja nicht "Unerständlich & rätselhaft", der "hatte doch alles", sondern eher über den unmenschlichn Druck und wenn das etwas zum Schwingen bringt, finde ich das wichtig.
die Reaktionen im Fussball-Business seltsam zu finden ist klar: Wäre ein lebender Enke im Frühjahr '10 mit seiner Krankheit an die Öffentlichkeit gegangen, wäre er doch sehr sicher nicht nach RSA gefahren und wenn doch, hätte das mediale Fallbeil beim ersten Patzer zugeschlagen .... Spectator Sports als moderne Gladiatorenspiele.
beim Kunden von mir ist ein Opa für die Aussenanlage--alter Reiterhof ~~~1Ha zuständig, der Opa wird die Tage 82 und hat sein Leben Lang nix anderes getan als RICHTIG GEARBEITET
und dann kommen so ein paar Wichtigtuer die nur dummes Zeug sabbeln und Tasten drücken erfinden nen neues Wort für ihre Unfähigkeit