Es gibt also belastbare Zahlen, dass das Grund für den Wählerschwund war?
Es gibt eindeutige Aussagen von mehreren, die FDP gewählt hatten in 2021, und ihre Begründungen, warum sie der FDP den Rücken gekehrt haben. Deine Interpretation habe ich bisher immer nur von Grünen-Wählern gehört, nie von FDP-Wählern. Der Verdacht liegt nahe, daß die FDP-Wähler selbst besser wissen, warum sie es nicht mehr tun, als die, die nie FDP gewählt haben.
Die Gründe aus Sicht von FDP-Wählern hat ansonsten Genussläufer recht gut zusammengetragen, finde ich; vielleicht gehört noch dazu, daß viele nach der Corona-Zeit gehofft hatten, daß die FDP als Beschützer der individuellen Freiheitsrechte gegenüber den kollektivistisch-autoritären Tendenzen der anderen Parteien und gegen den Staat wirken wird (ist für mich sogar der wichtigste liberale Aspekt); diese Erwartung wurde auch weitgehend nicht erfüllt, bzw. für viele zu halbherzig. Vage Aussagen zu Technologieoffenheit, bei gleichzeitigen Mogelei mit irgendwelchen irrealen Alternativen, die so tun sollten, als ob sie Grüne Wünsche erfüllen könnten, sind nicht das geradlinige Eintreten für das liberale Individuum, wie manche sich erhofft hatten. Man kann nicht den Krautkopf behalten, und die Ziege satt bekommen, sagt das ungarische Sprichwort, aber das haben sie versucht, und dabei auf beiden Seiten nur Hohn und Spott geerntet.
Auch zum Bürokratieabbau: sogar nach der Ampel hat Lindner, nachdem er einmal Milei als gutes Beispiel heraufbeschworen hat, kalte Füße bekommen und bald nach Merzscher Manier alles relativiert - einfach zu wenig Mut, klar und ohne Kompromisse zu radikal liberalen Werten zu stehen.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Sehe ich ja auch nicht. Deshalb habe ich ja geschrieben: "Nicht das ich denen eine Veränderung zutraue. Ich hätte aber auf eine deutlichere Abgrenzung nach links seitens der CDU gehofft."
Die Frage ist doch wie man es schafft, dass Unternehmen wieder in Deutschland investieren und wie man die Leute nach Deutschland zu kommen motiviert, die man wirklich benötigt. Gegen ersteres steht unsere Energiepolitik, unsere überbordende Bürokratie und fehlende Rechtssicherheit. Die zweiten vergraulen wir mit hohen Steuern. Ich sehe leider bei keiner Partei sinnvolle Lösungsansätze.
Vor allem hoffe ich immer noch auf ein Ende der Energiewende.
Ich bete dass sich deine Denkweise nicht durchsetzt.
EE sind billiger, sie machen uns unabhängiger von Importen und sind die einzige Chance wie wir wirtschaftlich wie ökologisch unsere Energieversorgung auf lange Zeit sicherstellen können.
In der Umsetzung hat es Luft nach oben, aber dafür müssen die Bremser weg. Keine Milliarden mehr für den Erhalt von Technik von gestern ausgeben. Das was läuft weiterlaufen lassen, aber bitte keine immensen Neuinvestitionen in Technik von gestern. Der Zubau an PV und Wind steigt weltweit von Jahr zu Jahr, wir spielen dabei leider keine Rolle mehr sondern fördern alte Verbrenner. 2024 wurden 17.1 Mio E-Autos weltweit verkauft, der Anteil unserer "führenden Autoindustrie" sinkt zunehmend.
Und wir kriegen es nichtmal geschissen dass jede Autobahnraststätte vernünftige Ladesäulen bekommt, wir fördern lieber langsame Säulen in der Pampa die kaum einer nutzt.
Im Gegensatz zu Meik finde ich tatsächlich nicht so viel negatives im Parteiprogramm. Ich traue dem Personal aber genauso wenig zu.
Zitat:
Ob aber die Einführung der D-Mark der deutschen Wirtschaft gut täte?
Ich halte die Schuldenbremse in der Tat für ein gutes Instrument, um die Politiker zu zwingen, dass sie immer auch schauen, was man streichen kann. Dieses Sparen macht aber nur dann Sinn, wenn wir keine Schuldenunion hätten. Diese haben wir aber seit den Coronapaketen de facto. Von daher bin ich hier zwiegespalten. Der Weg aus dem Euro hätte auch Vorteile. Die Frage wäre halt, wer den Weg raus finden müsste.
... falls diese nicht doch aus Eigeninteresse den Elektroantrieb weiter pushen.
Wenn ein subventionsfreier Markt danach verlangt, und es lukrativ zu vertreiben ist, werden sie es pushen; wenn es ohne Subventionen nicht lukrativ ist, und die Absatzzahlen bleiben wie jetzt, dann wohl eher weniger.
Zitat:
Zitat von sabine-g
Ich höre egal wer von der AfD interviewt wird oder spricht nur krächzendes populistisches aggressives Geheul.
Bei der AfD wüßte ich wirklich keinen, der mich als Redner oder in Interviews überzeugen könnte, wenn auch Weidel sich über die letzten Wochen etwas weniger ungeschickte und un- bzw. mißverständliche Antworten geleistet hat, als sonst. Aber ich höre beim Gekreische einer Heidi Reichinnek, oder bei Merzens ständiger "ich werde sicher nicht..." auch nichts anderes, als populistische Phrasen, die medial gut ankommen, aber mich eher abschrecken, weil sie nichts Konstruktives beinhalten. Und Aggressivität erlebe ich häufiger von AfD-Gegnern gegenüber der AfD als anders herum.
Zitat:
Zitat von sabine-g
Fürchterlich. Fürchterlich auch, dass 20% aller Wähler das geil finden.
Das sagt jeder über die Anhänger der Partei, die für ihn unwählbar ist; ich kenne z.B. Leute, die genau das über die Anhänger von Habeck sagen. Ich fürchte, wir kommen erst dann wieder zu einer effektiven und allseits geschätzten Demokratie, wenn diese Art von Ablehnung und Polarisierung durch mehr Respekt und Akzeptanz anderer Positionen abgelöst wird. Wie man wieder hinkommt, ist allerdings die große Frage.
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EE sind billiger, sie machen uns unabhängiger von Importen und sind die einzige Chance wie wir wirtschaftlich wie ökologisch unsere Energieversorgung auf lange Zeit sicherstellen können.
Schönes Glaubensbekenntnis, könne man in den Schulen zur Pflicht statt des Morgengebets machen. Aber ebenso wie ein Glaubensbekenntnis, nicht belegbar. Wäre toll, wenn es mal so wird, aktuell und speziell unter den durch die Politik der letzten Jahre geschaffenen Bedingungen ist es (noch?) leider nicht so.
Zitat:
Zitat von Meik
In der Umsetzung hat es Luft nach oben,
Das ist sehr wohlwollend ausgedrückt...
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Im Gegensatz zu Meik finde ich tatsächlich nicht so viel negatives im Parteiprogramm. Ich traue dem Personal aber genauso wenig zu.
Das erstaunt mich jetzt wirklich. Und ich meine jetzt speziell Wirtschaft, Steuern, Haushalt. Nicht mal Klima oder Migration.
Zitat:
Zitat von Genussläufer
Ich halte die Schuldenbremse in der Tat für ein gutes Instrument, um die Politiker zu zwingen, dass sie immer auch schauen, was man streichen kann. Dieses Sparen macht aber nur dann Sinn, wenn wir keine Schuldenunion hätten. Diese haben wir aber seit den Coronapaketen de facto. Von daher bin ich hier zwiegespalten. Der Weg aus dem Euro hätte auch Vorteile. Die Frage wäre halt, wer den Weg raus finden müsste.
Die gesamte Schuldenquote der EU liegt 2023 bei 80,8 %, Deutschland bei 62,9 in % vom BIP. Rechtfertigen 18 % Unterschied schon von einer "Schuldenunion" zu sprechen, wo DE bald mit einer Lockerung der Schuldenbremse den EU-Schuldenstand selbst erhöht und Scholz 2mal eine Bazooka gezündet hat? Viele kleinere Staaten haben deutlich weniger Schulden wie DE.
Im Falle einer stabileren eigenen deutschen Währung würde die deutsche Exportindustrie massive Einbussen verzeichnen, weil andere EU-Länder für die deutschen Produkte mehr zahlen müssen geschweige denn das EU-Ausland. Die Folgen wären krasse Wirtschaftskrise!
Bei der AfD wüßte ich wirklich keinen, der mich als Redner oder in Interviews überzeugen könnte, wenn auch Weidel sich über die letzten Wochen etwas weniger ungeschickte und un- bzw. mißverständliche Antworten geleistet hat, als sonst. Aber ich höre beim Gekreische einer Heidi Reichinnek, oder bei Merzens ständiger "ich werde sicher nicht..." auch nichts anderes, als populistische Phrasen, die medial gut ankommen, aber mich eher abschrecken, weil sie nichts Konstruktives beinhalten. Und Aggressivität erlebe ich häufiger von AfD-Gegnern gegenüber der AfD als anders herum.
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Echt? Ich fand Weidel mit der Zeit immer schlimmer. Am Schluss erschien sie mir nur noch trotzig gegenüber aller anderen. In der Runde gestern hat sich politisch maximal ungeschickt verhalten, meiner Meinung nach.