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Alt 05.09.2016, 16:26   #209
noam
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Zitat:
Zitat von Lutz Beitrag anzeigen
Bei den AFD Wählern handelt es sich mitnichten um die sozial abgehängten männlichen Verlierer, wie man gerne in Analogie zu anderen Parteien, die man dem rechten und völkischen Bereich zurechnet behauptet.
Die Frage ist ob es sich hier tatsächlich im Allgemeinen bei den Wählern der AFD um Anhänger der Partei handelt. Das glaube ich mit Nichten. Ich glaube, dass viele dieser Leute eine "echte" CDU wählen würden. Also eine christlich fundierte wertkonservative Partei. Dies ist die CDU aber nicht mehr.

Ähnlich verhält es sich doch mit der SPD. Die beiden großen Parteien haben seit dem Amtsantritt von Schröder und dem Parteivorsitz von Merkel unglaublich an Format und Beständigkeit und damit ihre ureigene Wählerschaft verloren.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
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Alt 05.09.2016, 16:26   #210
keko#
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Zitat:
Zitat von Lutz Beitrag anzeigen
Auch wenn Euro Politk und jetzt Flüchtlinge das zentrale Thema der Agitation darstellen geht es in erster Linie um Identität. Kern der Partei ist die behauptete Deutungshoheit, wer Deutscher ist und wer nicht. Das erklärt auch die Bösartigkeit gegenüber den anders Denkenden, da man in ihnen nicht nur politische Gegner, sondern minderwertige Existenzen sieht.
Eben völkisch-nationales Denken. Das sieht man mittlerweile wieder als Alternative an und geht zweistellig in die Landtage. Vermutlich auch in Berlin. 70 Jahre nachdem man Juden und Andersdenkenden millionenfach industriell vergast hat. Ich befürchte eine weitere Sogkraft, je stärker die Partei wird. Dann wird es faktisch nicht mehr möglich, gegen sie zu regieren. Hätte ich mir vor einigen Jahren nicht vorstellen können. Aber warum sollten sich die Menschen in 100 Jahren auch ändern?
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2016, 16:32   #211
keko#
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Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
Die Frage ist ob es sich hier tatsächlich im Allgemeinen bei den Wählern der AFD um Anhänger der Partei handelt. Das glaube ich mit Nichten. Ich glaube, dass viele dieser Leute eine "echte" CDU wählen würden. Also eine christlich fundierte wertkonservative Partei. Dies ist die CDU aber nicht mehr.
Warum ist sie das nicht mehr? Wann war sie mal christlich? Du redest schon wie ein AfDler. Ich finde das sehr bedenklich. (no offense )
keko# ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2016, 16:55   #212
tandem65
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Zitat:
Zitat von noam Beitrag anzeigen
Ich glaube, dass viele dieser Leute eine "echte" CDU wählen würden. Also eine christlich fundierte wertkonservative Partei. Dies ist die CDU aber nicht mehr.
Ähm, und inwiefern stellt sich jetzt die AfD als solche Partei dar?
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Alt 05.09.2016, 17:20   #213
Trimichi
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Registriert seit: 10.06.2009
Beiträge: 7.434
[quote=keko#;1252557 Aber warum sollten sich die Menschen in 100 Jahren auch ändern?[/QUOTE]

Wegen der Möglichkeit der Selbstauslöschung durch Massenvernichtungswaffen.
Trimichi ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2016, 17:29   #214
noam
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Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Warum ist sie das nicht mehr? Wann war sie mal christlich?
Christlich im Sinne der Kirche war die CDU wahrscheinlich genauso wie alle anderen Parteien.

Mein politischer Horizont bzw meine wirkliche politische Wahrnehmung begann mit einem regierendem Helmut Kohl, der durch Rudolf Scharping herausgefordert wurde. Die Grünen galten als junge unwählbare (dazu später mehr) Protestpartei und die FDP als die liberale Partei für den gemeinen Kleinunternehmer und für aufstrebende Kapitalisten, die durch möglichst wenig Staat in ihrer Marktwirtschaftlichen Entwicklung ausgebremst werden wollten. Ich hatte einen Vier-Parteienhorizont.

Ich bin im Emsland aufgewachsen. Eine strukturschwache Gegend, die vor allem durch die Meyer Werft und deren Zulieferbetriebe am Leben gehalten wurde. Politisch ist die Gegend so schwarz, dass man auch tagsüber mit Licht fahren muss und in vielen Gemeinden galt das Wort den Priesters mehr als das der Lehrer oder Polizei. Aber eins war klar. Gewählt wurde von der breiten Masse CDU. Die SPD war für die kleinen Malocher, die sich versuchten mit Gewerkschaften und Verbänden irgendwie bessere Arbeitsbedingungen zu verschaffen. Die FDP stand für die aufstrebenden Kleinunternehmer, die möglichst viel von ihrem erwirtschafteten Geld für sich selber behalten wollten und wenig Interesse an einer Umverteilung hatten. Die Grünen? Sowas gabs bei uns nicht. Umweltschutz? Warum denn das? Umwelt haben wir hier doch genug. Und die CDU stand halt dafür, dass alles bewährte so bleibt wie es ist und da der kleingeistige Emsländer mehr Angst davor hat, dass ihm bei der kleinsten Verädnerung der Himmel auf den Kopf fällt als dass sich Veränderungen auch einmal Positiv auswirken können, wählt man die, die das was ist bewahren wollen.

Diese Positionen wurden auch durch die Parteien hinweg besetzt und nach außen hin verkauft.

Das hat sich über die Zeit verändert. Die SPD hat sich zerstritten, so dass frührende SPDler zur PDS / Linke "übergelaufen" sind. Die CDU ist zur Merkelpartei geworden. Inhalte? Wer für welche Inhalte steht und damit für welche "Schichten" ist auf den ersten Blick gar nicht mehr zu erkennen. Das muss heute jeder ganz individuell für sich selber entscheiden und jeder muss sich bemühen die Inhalte für die die Parteien stehen zu erfahren.

Hier ist am 11.9. Kommunalwahl und am Stadtwall steht ein gutes Plakat von den Piraten auf dem dem steht "Trau keinem Plakat- Informier Dich!" Irgendwie hat da zumidnest für mich eine Verschiebung stattgefunden. "Früher" wusste man wofür die CDU, SPD und co stehen. Heute muss man in mühevoller Kleinarbeit jeden Punkt der Parteiprogramme mit seiner eigenen Position abgleichen, um anschließend die Partei wählen zu können, über deren Programm man sich am wenigsten ärgert.

Und diese Mühe wollen sich viele Menschen nicht machen und orientieren sich entweder daran, was sie schon immer gewählt haben oder stumpf nach oberflächlicher Symphatie oder gehen halt nicht mehr wählen, weil es ja eh alles das selbe ist.

Aktuell erleben wir halt eine Partei die sich darauf versteht emotionale Themen beim Schopf zu packen und sich hier auch mal auf Stammtischniveau das Maul zu verbrennen. Aber beim uninformierten Wähler bleibt hängen, dass diese Partei ein Thema zur Sprache bringt, was von den "alten" im Wahlkampf aus populartitätsgründen nicht angefasst wird und dies wird dann von denen unterstützt. Dass diese Partei allerdings auch für ganz andere Sachen steht, die mit der meinung des potentiellen Wählern überhaupt nicht konform gehen geht aufgrund der Omnipräsens und Emotionalität der beherrschenden Themen unter.

Und hier finde ich haben die ethablierten Parteien einfach versagt. Sie haben imho aus Dickfälligkeit das Potential dieser emotionalen Themen verkannt, obwohl gerade in Zeiten einer großen Koalition auch unliebsame Entscheidungen ohne Gesichtsverlust hätten durchgebracht werden können. dazu gehört allerdings auch, dass man dem Wähler erklärt, warum genau diese Haltung (Bankenrettung, Griechenlandrettung, Flüchtlingskrise, militärische Intervention bei Kriegen oder nicht) gut für Deutschland und den Wähler ist. Regiert man von oben herab am Wähler vorbei, wird man abgestraft. Und als es so weit war, dass es abzusehen war zu welcher Stärke die AFD vor allem auch nach der richtungsweisenden Führungsentscheidung gegen Lucke und für Petry hat man völlig falsch reagiert. In der heutigen Zeit mit der Fülle an Zugangmöglichkeiten ist es einfach nicht möglich so etwas totzuschweigen bzw auszusitzen. Hier ist politisches Format gefragt. Hier gilt es Position zu beziehen und die AFD als das zu entlarven was sie ist. Eine rückwärtsgewandte menschenverachtende sexistische kapitalistische Ausbeutervereinigung von emotionalen Rattenfängern. Es wäre so einfach gewesen, dies öffentlich zu entblößen. Aber durch das Verhalten der alten ist die AFD zu dem Geworden was sie ist und die AFD hat es geschafft, dass der Stammtisch eher einem anonymen Blog aus dem Kinderzimmer vertraut als der Tagesschau. Herzlichen Glückwunsch.

Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Du redest schon wie ein AfDler. Ich finde das sehr bedenklich. (no offense )
Nicht misverstehen. Ich finde es gut dass es die AFD gibt. So tritt nämlich der ganze unterschwellige Rassismus, Sexismus und Egoismus des Bürgertums endlich mal zum Vorschein und die Leute haben eine Plattform dies öffentlich Kund zu tun, anstatt ihn nur im Keller mit Gleichgesinnten auszuleben. So bekommen diese Menschen nämlich sozialen Gegenwind im Kreise der Ja-Sager schaukelt sich das eher heimlich hoch bis das nächste Asybewerberheim brennt, weil der Schwager eines Cousins von der Schwester einer Freundin vielleicht gehört hat, dass der Syrer eine nicht näher bekannte Frau angesprochen hat. Da sie die Sprache nicht verstand muss es ja eine Belästigung oder sogar eine Vergewaltigung gewesen sein.

Auch kommen durch die AFD Themen in das politische Tagesgeschäft welche ansonsten gerne im stillen Kämmerlein entschieden werden ohne groß Diskutiert zu werden, da lle beteiligten Angst davon haben sich den Mund zu verbrennen.

Ich hoffe, dass die Folge des Erstarkens der AFD eine schärfere Kontur von allen anederen Parteien wird und das Fähnlein im Wind endlich vorbei ist.
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
noam ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2016, 18:11   #215
qbz
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Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 10.857
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Das wird kaum helfen, weil die Digitalisierung erst so langsam Fahrt aufnimmt und auch immer mehr Mittelklassejobs dran glauben müssen. Da helfen auch nicht mehr Kinder. Vielleicht wird man sich mehr darüber Gedanken machen müssen, was Arbeit ist und was zu besteuern ist. Es ist ja nicht so, dass ordentlliche Arbeit, als von der man gut leben kann, auf der Straße liegt und man einfach mehr Kinder macht und sie diese Arbeit dann nehmen.
Leider wird dieses zentrale Thema viel zu selten ernsthaft in seinen Auswirkungen für die Gesellschaft diskutiert und wie man damit sozial gerecht umgeht, dass immer weniger Menschen mehr Werte, Produkte schaffen.
qbz ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.09.2016, 18:22   #216
zappa
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von keko# Beitrag anzeigen
Das wird kaum helfen, weil die Digitalisierung erst so langsam Fahrt aufnimmt und auch immer mehr Mittelklassejobs dran glauben müssen. Da helfen auch nicht mehr Kinder. Vielleicht wird man sich mehr darüber Gedanken machen müssen, was Arbeit ist und was zu besteuern ist. Es ist ja nicht so, dass ordentlliche Arbeit, als von der man gut leben kann, auf der Straße liegt und man einfach mehr Kinder macht und sie diese Arbeit dann nehmen.
Es ist nicht so, dass die Digitalisierung nur Jobs kostet. Sie schafft auch welche. Und sie verändert das Profil von Jobs.

Es ist nicht so. dass die Digitalisierung nur Ungerechtigkeit und Ungleichheit fördert. Sie fördert auch Gerechtigkeit und Gleichheit.

Unser Arbeitsmarkt hat derzeit quasi Vollbeschäftigung mit Tendenz zu einem Mangel an Arbeitskräften.

Das ist (leider) regional und berufsspezifisch unterschiedlich sortiert. Nur leider schaut da bei den Vereinfachungsparolen kaum noch einer differenziert hin.
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