Die Sanktionen sind doch schon ausgesprochen und umgesetzt, wie sollen sie da zukünftige Kriege Russland gegen andere Länder verhindern helfen, falls die auf Putins Liste stehen?
Ausgesprochen und umgesetzt sind sie schnell. Wirkung entfalten sie natürlich über die Dauer. Wenn Airbus und Boing aufhören Ersatzteile zu liefern fallen die russischen Flugzeuge natürlich nicht gleich vom Himmel. Ein paar Ersatzteile werden vermutlich auch noch auf Halde liegen, aber irgendwann (und bei den Flugzeugen vermutlich relativ schnell) wird es zu Problemen führen.
Und ich habe schon den Eindruck, dass Putin von den einschneidenden Sanktionen und auch der Geschlossenheit des Westens überrascht wurde. Ganz ehrlich, alles was bis dahin an Sanktionen passiert ist hatte ja wenn sie überhaupt durchgesetzt wurden eher kosmetischen Charakter.
Ich habe schon den Eindruck, man will auch etwas austesten wie weit man gehen kann. Wenn man sich mal vor Augen führt wie stark die USA und andere Länder schon in den Krieg involviert sind, sind die 29 MIGs, ohne die notwendigen Operationsbasen bereitzustellen, eigentlich nur Peanuts.
Nehme an, die Amis wollten das - auch im Interesse der Ukraine - so diskret wie möglich abwickeln und nicht inkl. dem Weg, den die Flugzeuge nehmen, groß ankündigen.
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AfD-Verbot jetzt!
Russland ist ein Terrorstaat.
Unite behind the science!
Fahrrad for future!
All die Firmen, die sich jetzt aus Russland zurückziehen und dabei zig Millionen an getätigten Investitionen abschreiben, werden innerhalb der nächsten 10 Jahre sicher keine weiteren Russland-Engagements planen.
Das ist wirtschaftliche Logik. Wer sich einmal eine blutige Nase geholt hat, der merkt sich das eine ganze Weile und der russische Binnenmarkt wird ohnehin auf Dauer hinsichtlich der potenziellen Kaufkraft massiv geschädigt sein, dass wirtschaftliche Engagements auch erstmal wenig attraktiv für zukünftige Investoren sein werden. Mindestens solange es in Russland ein autokratisches Regime gibt.
Noch in jeder Krise die ich erlebt habe , also 1993 1998 2008 und 2014 sind die Amis immer die ersten gewesen die weg waren, die Europäer sind geblieben.
Was die meisten die jetzt gehen machen ist runter fahren, Winterschlaf und dann wiederkommen, richtig deinvestieren tut niemand.
Die meisten werden auf niedrigerem Level bleiben
Blutige Nasen gibt nicht es gibt entgangene zukünftige Gewinne
Geändert von Koschier_Marco (09.03.2022 um 05:44 Uhr).
Ich bin grundsätzlich deiner Meinung. Das Video mit dem jungen Soldaten, der seine Familie per FaceTime Video anrufen durfte und heissen Tee bekam, fand ich sehr human. Eigentlich ein Grund das zu teilen oder?
Die Genfer Konvention verbietet das und so behandeln wie deine Soldaten musst du sie sowieso
Blutige Nasen gibt nicht es gibt entgangene zukünftige Gewinne
Sag das mal den Mitarbeitern, die ich wahrscheinlich demnächst entlassen muss, weil auf einen Schlag der gesamte geplante Umsatz aus unserem Russlandgeschäft weggebrochen ist. Fünf Jahre Investition, eine tolle Geschäftsbeziehung, ein eigener Mitarbeiter in Russland. Wachsendes Geschäft. Booooom. Weg. Auf einen Schlag. Außerdem is es ja auch nicht so, dass der Rest der Welt Hurra schreit und investiert wie blöd im Moment. Überall werden Großprojekte verschoben. Das wirkt sich direkt auf unser Geschäft aus. Abgesehen von den Energie- und Rohstoffpreisen. Wir haben investiert, auch hier in Deutschland, hier Arbeitsplätze geschaffen. Auch mit den geplanten Deckungsbeiträgen aus dem Russlandgeschäft. Was passiert nun mit diesen Arbeitsplätzen? Zunächst ist nicht klar, ob die gehalten werden können. Aber ich kann ja eine Betriebsversammlung einberufen und sagen, sie sollen sich nicht grämen, es sind nur entgangene zukünftige Gewinne. Blöderweise findet die Zukunft täglich statt, vor allem am Ende des Monats, wenn die Gehälter überwiesen werden, die meine Angestellten und deren Familien teilweise oder vollständig ernähren.
Noch in jeder Krise die ich erlebt habe , also 1993 1998 2008 und 2014 sind die Amis immer die ersten gewesen die weg waren, die Europäer sind geblieben.
Was die meisten die jetzt gehen machen ist runter fahren, Winterschlaf und dann wiederkommen, richtig deinvestieren tut niemand.
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Ich glaube, dass diese aktuelle Krise und das Ausmaß der Sanktionen mit nichts anderem in der Vergangenheit vergleichbar ist. Du kannst auch relativ das Ausmaß der zu den von dir genannten Daten getroffenen oft nur kosmetischen Sanktionen und die aktuellen Maßnahmen vergleichen. Die viel zu laschen westlichen Sanktionen nach der Annexion der Krim, waren ja ein Hauptgrund, warum Putin sich überhaupt getraut hat, die Ukraine anzugreifen.
Wenn der Westen damals entschiedener reagiert hätte, dann gäbe es die aktuelle Situation höchstwahrscheinlich nicht.
Wenn es in Russland nicht zu einem baldigen Regimewechsel kommt, dann werden die aktuell getroffenen Maßnahmen langfristige Folgen haben. Für den Westen natürlich auch, v.a. aber für Russland selbst.
Hier gibt es eine Übersicht, wie verschieden Firmen aktuell mit ihrem Russlandgeschäft umgehen. Es gibt einige, die immer noch an ihrerm Engagement festhalten wie z.B. Metro, Bayer und Henkel und auch einige, die ihrer Produktionsstätten vorübergehend an russische Treuhänder übergeben und ihre Mitarbeiter nicht entlassen und Standorte aufgeben.
Sehr viele andere (z.B. Shell und BP) ziehen schon jetzt einen definitiven Schlussstrich, entlassen alle Mitarbeiter und schließen Betriebs- und Produktionsstätten.
Aber wenn der Krieg sich so weiter entwickeln sollte wie es Putin möglicherweise vorschwebt, dass nach partiellem Abzug der Zivilbevölkerung es zu flächendeckenden Bombardements und Artilleriebeschuss der Großstädte kommen sollte (mit dann natürlich noch höheren Zahl ziviler Toten, denn niemals wird die gesamt Bevölkerung fliehen und leere Städte zurücklassen), dann wird der internationale Druck auf die Firmen, die noch in Russland engagiert sind, so stark zunehmen, dass auch diese ihr Russlandgeschäft abschreiben müssen