Und wenn wir in D so ein latentes Problem mit Rassismus haben, müsste sich das nun ja in entsprechenden Beschwerden widerspiegeln, tut es aber anscheinend nicht. In manchen Bundesländern wie zB Sachsen-Anhalt (ja im nazidurchseuchten Osten) gibt es unabhängige Beschwerdestellen.
Generell wenn ich kontrolliert werde bin ich halt mal 5 Minuten still, sehe ein dass ich nicht den längeren habe und warte drauf bis die Maßnahme beendet ist. Dieses ständige Rassismusgeschreie und Rumdiskutieren hilft niemandem weiter, die Polizei wird ihren Grund haben und fertig
So sehe ich es auch. Die Polizei ist zuallererst da, um die Sicherheit der gesetzestreuen Bürger zu gewährleisten. Dazu gehört die Kontrolle, zielgruppenspezifisch, aber ggf. auch völlig grundlos, stichprobenartig. Zielgruppenspezifisch ist auf jeden Fall effektiver und professioneller (wie Noam es beschreibt: je nach Umfeld gibt es eben verdächtigere Gruppen, Typen, Verhalten - auch wenn die meisten dann doch harmlos sind). Wenn ich kotrolliert werde, ist das (wie am Flughafen das Schuhe ausziehen) nicht persönlich gemeint, sondern es dient im Endeffekt meiner eigenen Sicherheit (außer ich habe etwas begangen...). Mir fehlt die Arroganz, anzunehmen, daß ich auf keinen Fall verdächtig aussehe und die Polizei dies erkennen muß. Ich finde es aber auch ebenso in Ordnung, daß die Supermarkt-Kassiererin in meine Tasche schaut - damit wird im Endeffekt auch mein Geld geschont, da die Preise nicht so ansteigen müssen wegen zu viel Ladendiebstahl. Wer solche Überwachungs- und Präventionsarbeit mit konstruierten Rassismus-Vorwürfen erschweren will, macht es nur den echten Kriminellen leichter.
Ich fand es auch nie diskriminierend, sondern nur kommunikationsfördernd, wenn die Leute mich wegen meines Akzentes oder meines Namens nach Herkunft gefragt haben was ja heute auch nicht mehr gehen soll Kümmert Euch lieber um die, die tatsächlich Fremde wegen ihres Fremdseins als Minderwertig betrachten - das ist Rassismus, nicht schon das Bewußtmachen von Unterschieden.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ja so wird es sein. Migranten wollen nicht zur Polizei. Frauen wollen keine Leitungspositionen in der Wirtschaft oder Professuren an den Hochschulen. "Frauen wollen lieber etwas Kreatives."
Deine Argumente liegen in etwa auf der Ebene wie: "Frauen wollen gar kein Wahlrecht, was ernsthaft lange von denen vorgebracht wurden, die Frauen ein Stimmrecht verweigerten.
Fassen wir die Argumente zusammen:
1. Es gibt keine Diskriminierung und keinen strukturellen Rassismus.
2. Sollte es diesen dem Anschein nach geben, ist er berechtigt, weil die Leute daran selbst schuld sind.
3. Jeder ist seines Glückes Schmied.
Du drehst mir die Worte im Mund rum, ich rede von Prozentual.
Ich gehe davon aus, daß "völlig grundlose" Kontrollen widerrechtlich sind.
Auch das steht ihr ohne meine Einwilligung nicht zu.
Dann übt sie ihr Hausrecht aus und schmeißt dich raus, was hast du dann gewonnen?
Kannst ne Woche deinen Freunden von deinem moralischen Sieg erzählen. Oder du lüpfst vllt einfach kurz die Tasche an, hörst dir ihr „danke“ an und machst ihr ihren Job ein bisschen leichter. So verhält es sich bestimmt auch bei der Polizei, die haben mit genug realem Mist zu tun
Dann übt sie ihr Hausrecht aus und schmeißt dich raus, was hast du dann gewonnen?
Kannst ne Woche deinen Freunden von deinem moralischen Sieg erzählen. Oder du lüpfst vllt einfach kurz die Tasche an, hörst dir ihr „danke“ an und machst ihr ihren Job ein bisschen leichter. So verhält es sich bestimmt auch bei der Polizei, die haben mit genug realem Mist zu tun
Kannste meinetwegen so machen, wenn dir danach ist ...
Woran liegt es dann, wenn im öffentlichen Dienst z.B. proportional zu wenig Migranten (auch in der Polizei) beschäftigt sind? Es verhält sich damit ähnlich wie mit dem Anteil der Frauen in Frühungspositionen.
Zitat:
Zitat von qbz
Ja so wird es sein. Migranten wollen nicht zur Polizei. Frauen wollen keine Leitungspositionen in der Wirtschaft oder Professuren an den Hochschulen. "Frauen wollen lieber etwas Kreatives."
"Frauen wollen...": hier ist mal ein Musterbeispiel von unsinniger Verallgemeinerung. Richtig und weniger stereotypisierend (um nicht zu sagen diskriminierend) wäre zu sagen (und vermutlich richtiger): weniger Migranten als Biodeutsche wollen und können Polizisten werden, weniger Frauen als Männer wollen oder können Professuren übernehmen (Bereitschaft, Qualifikation sind statistisch nicht gleich Verteilt in verschiedenen Gruppen, das sollte bekannt sein). Und warum ist es so wichtig, daß in allen Berufen Parität herrscht oder "die Gesellschaft" abgebildet wird? In Berufen sollte überall die jeweils qualifizierteste Person sitzen, egal ob Professur, Grundschullehrer oder Maurer. Wer Quoten für Vorstände, nicht aber für Maurer fordert, ist für mich eh nicht konsequent. Wenn Quoten für Frauen eingeführt werden, können wir natürlich auch Quoten für Migranten (Anteilig nach ihren Herkunftsländern), für Schwule, für Blonde und Schwarzhaarige, Professoren und Facharbeiter, etc. einführen - sind ja alles mögliche Diskriminierungsmerkmale, oder?
Zitat:
Zitat von qbz
Fassen wir die Argumente zusammen:
1. Es gibt keine Diskriminierung und keinen strukturellen Rassismus.
2. Sollte es diesen dem Anschein nach geben, ist er berechtigt, weil die Leute daran selbst schuld sind.
3. Jeder ist seines Glückes Schmied.
1. Diskriminierung gibt es, und wir können und sollten Versuchen, es zu minimieren, es liegt aber auch in der Natur des Menschen, seinesgleichen gegenüber dem "Fremderen" zu bevorzugen, daher nie ganz auszurotten.
Struktureller Rassismus ist aber m.M.n. ein anderes Wort für Generalverdacht gegenüber allen. Von solchen Kampfbegriffen halte ich wenig.
2. Ja, es gibt Leute, die Vorurteile durch ihr Verhalten bestätigen - diese sind selber Schuld; ob Minderheit oder Mehrheit, will ich nicht beurteilen. Ja, ich kann mich immer bemühen, als Diskriminierter Diskriminierung zu überwinden - hilft natürlich nur bei "leichten Fällen", nicht bei tief sitzenden Vorurteilen.
3. Absolut richtig, ohne eigenes Zutun wird's nichts; mit eigener Anstrengung ist es immer erfolgreicher, als darauf zu warten, daß "die Gesellschaft" einem entgegenkommt.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ich gehe davon aus, daß "völlig grundlose" Kontrollen widerrechtlich sind.
Auch das steht ihr ohne meine Einwilligung nicht zu.
Ich kenne die Rechtslage dazu, halte ich aber für unsinnig aus o.g. Gründen: die Kontrolle dient ja meinem eigenen Vorteil, also helfe ich gerne mit. Ich sehe keinen Unterschied u den Kontrollen am Flughafen - das lässt Du ja auch zu. Ich gebe mit dem gezeigten Inhalt meiner Einkaufstasche weniger von mir preis, als die meisten es über Facebook, Strava o.ä. tun
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