Ich verneine es ja auch nicht, dass es soetwas gibt, aber es gibt nunmal ein Recht auf Asyl. Und das ist wichtig!
Wenn wir uns jetzt diesen Ausnahmen widmen, dann denke ich, dass es dazu führt, dass dieses Bild verallgemeinert wird. Klar, sollte auch hierüber geredet werden! Es ist ein großes Problem der antirassistischen Arbeit, dass dies oft unter den Tisch fällt, da dieses Thema dann von den "falschen" Leuten aufgegriffen wird.
Es braucht einfach umfassende Aufklärung und die fehlt in der breiten Bevölkerung.
Achso was mir gerade noch so einfällt (ohne da in irgendeiner Form Wertung hineinbringen zu wollen):
Möge bitte mal einer von den jeder kann/darf/muss hier leben dürfen/können - Leuten mal kurz skizzieren, wie man in unserer hochtechnisierten Gesellschaft, wo es Usus geworden ist, selbst in ursprünglichen Handwerksberufen bei der Einstellung ein Abitur oder zumindest erweiterten Realschulabschluss zu fordern, eine spürbare Menge an unqualifizierten (teilweise Analphabeten) Menschen ohne Deutsch- oder Englischkenntnisse integrieren kann? Ohne dass sie im modernen Sklavenhandel des Niedriglohnsektors landen?
Ich sehe das als größte Herausforderung nach dem Wiederaufbau an. Nur dass wir nun auf uns allein gestellt sind und keine "Siegermächte" haben, die uns unter die Arme greifen. Ich sehe, dass Europa, wenn nicht schon an der Griechenlandfarce spätenstens an der Bewältigung der Einwanderungsfrage scheitern wird.
Unser Sozialsystem kollabiert schon alleine aufgrund unserer demographischen Entwicklung. Wie soll es im Hinblick auf ein überproportionales Wachsen der Leistungsnehmer (auch durch Zuwanderung in diese Systeme aber auch durch Überalterung der Gesellschaft) weiter gehen, gerade wenn eben nicht die gewünschten qualifizierten einen Zugang zum Arbeitsmarkt finden, sondern eher der Niedriglohnsektor aufgebläht wird, wo eh kaum Abgaben anfallen? Ich sehe hier keine Probleme, die man rein national lösen kann.
Man kann immer wieder nur sagen, dass die Politik versagt hat und ihr Versagen versucht so gut wie es geht zu verschleiern und zu verschleppen. Vielleicht trifft es in der nächsten Legislaturperiode die anderen ja noch härter.
Meine persönliche Meinung:
1. Man muss allen die hier eine Chance suchen, diese Gewähren.
2. Man muss den qualifizierten Leuten möglichst zügig Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglichen.
3. Man muss unqualifizierten die Möglichkeit geben sich zu qualifizieren.
Und daran krankt es derzeit am meisten. Ein Asylbewerber mit Pseudoarbeitserlaubnis darf nur in Tätigkeiten vermittelt werden, wenn diese weder an Arbeitssuchende (Hartz 4) oder an Leute die schon länger Asylbewerber sind vermittelt werden können. Das ist ein unerträglicher Aufwand, der die ganze Geschichte absolut unnötig verschleppt. Zu dem kann es nicht sein, dass die Ausbildung der Zuwanderer gänzlich auf Initiative von Ehrenämtern (zB pensionierten Lehrern etc) fußt. Ohne entsprechende Strukturen und Mittel kann gerade bei der Masse an Qualifizierungsbedürftigen (gerade Sprache) keine schnelle Ausbildung geschehen.
Nur wir schnüren ja lieber Rettungspakete für die Banken, damit weniger noch reicher werden, anstatt Menschen zu helfen, die Hilfe wirklich bedürfen. Und nach wie vor bekämpfen wir Symptome von Krankheiten, die wir als westliche Gesellschaft zum großen Teil selber verursacht haben, anstatt die Krankheit an sich zu bekämpfen.
Und genau dahin wird der Weg gehen. Europa wird sich von der restlichen Welt abschotten und unschön Drittländer dafür bezahlen den unpopulären Grenzschutz durchzuführen. Wir sitzen auf der Insel der Glückseligkeit, was kümmert uns der Rest der Welt, wenn er denn nicht für uns gewinnbringend ausgenutzt werden kann. Hat ein bisschen was von Resident Evil. Der Zaun steht ja schon und nen Hive gibts bestimmt auch irgendwo
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Ich verneine es ja auch nicht, dass es soetwas gibt, aber es gibt nunmal ein Recht auf Asyl. Und das ist wichtig!
Wenn wir uns jetzt diesen Ausnahmen widmen, dann denke ich, dass es dazu führt, dass dieses Bild verallgemeinert wird. Klar, sollte auch hierüber geredet werden! Es ist ein großes Problem der antirassistischen Arbeit, dass dies oft unter den Tisch fällt, da dieses Thema dann von den "falschen" Leuten aufgegriffen wird.
Es braucht einfach umfassende Aufklärung und die fehlt in der breiten Bevölkerung.
Da sind wir uns absolut einig
Ich habe nur den Eindruck, dass man kurz vorm Kapitulieren ist und dass öffnet ein sehr einfach zu beackerndes Tätigkeitsfeld für unsere Freunde vom rechten Rand
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Auf dem Weg vom “steifen Stück” zum geschmeidigen Leopard
Man könnte meiner Meinung nach das momentane Problem entschärfen, wenn man Beamte aus anderen Verwaltungsbereichen abzieht und eine Art Schnellverfahren durchführt.
3 Gruppen:
A) offensichtlich politisch verfolgt oder Kriegerflüchtling -> feste Bleibe
B) es ist kompliziert, muss näher untersucht werden
C) offensichtlich keine Chance auf Bleiberecht, ausstatten mit Kleiderspenden und medizinischer Check -> direkt zurück
Dieses Rumgelungere in ungeeigneten Unterkünften strapaziert alle Beteiligten und spielt den rechten Fanatikern zu.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Und daran krankt es derzeit am meisten. Ein Asylbewerber mit Pseudoarbeitserlaubnis darf nur in Tätigkeiten vermittelt werden, wenn diese weder an Arbeitssuchende (Hartz 4) oder an Leute die schon länger Asylbewerber sind vermittelt werden können. Das ist ein unerträglicher Aufwand, der die ganze Geschichte absolut unnötig verschleppt.
Ausserdem gibt es die Arbeitsbegrenzung auf das zugewiesene Bundesland. Wer Berlin zugewiesen bekommt, darf nicht in Brandenburg arbeiten, oder wer Brandenburg, wo es preiswerteren Wohnraum gäbe, nicht in Berlin. Ich beriet mal Kriegsflüchtlinge (ein Paar mit Kindern), zwei hervorragend ausgebildete Porzellanmaler (sah Arbeiten), und die von einer Brandenburger Manufaktur angestellt worden wären, aber das Asylverfahren lief in Berlin, weshalb das nicht ging.
Mich würde mal wirklich eine Statistik interessieren, welche die Schulbildung und Berufe der Asylbewerber enthält. Fachhochshulen und Hochschulen gibt es in allen Ländern, jedoch sehr selten ein duales Ausbildungs-/Lehrlingssystem. Bei letzterem erfolgt die Ausbildung über anfängliche Hilfstätigkeiten jeweils nur im Betrieb.
Ps: Müssten die Unternehmen, welche Waffen in den Nahen Osten und Afrika liefern, 5 % des Exporterlöses für Kriegsflüchtlinge abgeben, würde das vermutlich für eine Spitzen Ausbildung reichen. ;-) .
Ps: Müssten die Unternehmen, welche Waffen in den Nahen Osten und Afrika liefern, 5 % des Exporterlöses für Kriegsflüchtlinge abgeben, würde das vermutlich für eine Spitzen Ausbildung reichen. ;-) .
Ooch, da gäbs sicherlich vielfältige Finanzierungsmodelle.
Ich sag mal nur 'Schwarzarbeit' oder 'Steuerhinterziehung'...
Ok;- die Kohle müsste man halt natürlich erstmal auftreiben...
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Die Bundesregierung müsste einen, mit anderen EU-/Europa-Staaten abgestimmten, eindeutigen Kurs fahren, der dann auch überall klar und einheitlich umgesetzt wird.
A) offensichtlich politisch verfolgt oder Kriegerflüchtling -> feste Bleibe
B) es ist kompliziert, muss näher untersucht werden
C) offensichtlich keine Chance auf Bleiberecht, ausstatten mit Kleiderspenden und medizinischer Check -> direkt zurück
Dieses Rumgelungere in ungeeigneten Unterkünften strapaziert alle Beteiligten und spielt den rechten Fanatikern zu.
Es ist alles so einfach, aber trotzdem schafft die politische Führung nicht einmal so etwas.
Zitat:
Zitat von Stefan
Die Bundesregierung müsste einen, mit anderen EU-/Europa-Staaten abgestimmten, eindeutigen Kurs fahren, der dann auch überall klar und einheitlich umgesetzt wird.
Bis die sich alle einig sind, sind wir schon Rentner!