finde ich wird auch "kompliziert" gemacht. Was ich an der Stelle einfach finden würde, wäre Sch**ß auf Tabata, 170% VO2max, SRM, FTP oder "rumrechnen".
Meine einfache Sicht ist: Fahr dich g'scheit ein, ein paar kurze Antritte und TF Varianz zum "aufwecken" der Haxen und dann hau Dir einfach 8*(20/20) voll eine in die Fresse und gut.
Vielleicht bin ich da aber schlicht zu einfach gestrickt.
@HeinB: Damit möchte ich nicht sagen, dass Deine Frage dumm oder kompliziert oder sonst was ist. No offense.
Ich habe schon öfters die Erfahrung gemacht, dass Deutsche (Vorsicht: Verallgemeinerung!) Dinge gern kompliziert darstellen oder ewig ausschweifend drumherum reden, weil das dann landläufig als intelligent gilt. Dabei ist es doch wesentlich schwieriger, Dinge kurz und verständlich darzustellen. Aber irgendwie kann es ja nichts sein, wenn es jeder gleich kapiert
Um "früher war alles besser" geht's doch gar nicht.
Es war anders, auch deshalb, weil die Voraussetzungen nicht gegeben waren. Den Puls kannste halt nur im Stehen messen, indem Du 15 sek die Pulsschläge an der Halsschlagader zählst und mit 4 multiplizierst, wenn es keine Pulsuhren gibt. Ohne GPS gibt's keine Laufstrecken, außer auf der Bahn oder vermessenen Strecken. Und ohne sportwissenschaftliche Erkenntnisse gabs halt nur "Gefühl", Erfahrung und "Was nicht tötet macht uns härter". Alles nicht "besser" als heute.
Aber vielleicht mit weniger Ablenkungsmöglichkeiten. Und mir kommt - sorry, alter Sack hin oder her - es so vor, als ließen sich einige ganz gehörig ablenken. Natürlich "bringt" ne exakte Pulszahl, ein Wattmeßgerät oder sonst was einiges. Nur für wen? Es ist eben alles andere als entscheidend um von 59 auf 54 oder 49 min zu kommen. Das kommt mir so vor, als hätte ich - um mal ne juristische Parallele zu ziehen - eine Verpflichtung von 1000 EUR und Nebenkosten von 40 EUR und ich diskutiere drüber, ob das nun 37,50 oder 41,23 sind. Die Frage ist doch, wie ob die Gegenseite damit einverstanden ist, dass ich 800 EUR zahle und die ganze Chose damit erledigt ist. So eben auch mit den Zeiten: Auf 49 min kommt man einfach mit Laufen (oder jedenfalls die meisten, mal ganz vorsichtig, und bei den Männern). Dass jemand anders vorgehen muß, der unter 40 laufen will, ist klar und wird von den meisten alten Säcken ja nicht bestritten. Klar, der eine sagt, das fängt ab 45 min an, der andere meint, "jeder junge Mann muß von Haus aus unter 35 laufen".
Zu Threads à la "soll ich die 1000er in 3:38 mit lohnender Pause oder in 3:45 mit 200 Trabpause laufen schreib ich nix. Ist der Threadersteller in nem Bereich, in dem das wirklich ne Rolle spielt, ist das nicht mehr meine Liga. Bei den anderen schreib ich höchstens ein mal, das das 'n "Nebenkriegsschauplatz" ist, wenn ich den Eindruck habe, der TE verzettelt sich.
Nutzt aber meistens nix. Da wird diskutiert, ob der Carbon-Vorbau vielleicht besser ist von Leuten, die keine 150 km am Stück fahren können. Ist jetzt etwas übertrieben, aber es ist wohl klar, was ich meine.
In nem Thread aber, in dem es darum geht, ob die tatsächliche oder gemachte Komplexität den Blick auf's wesentliche verstellt (und so hab ich den TE verstanden), kann man dazu denke ich öfter was sagen, ohne auf die "früher war alles besser Schiene" zu geraten.
Zum Thema Plan und Co. Die Gründe, warum jemand nach Plan, mit Trainer oder eben ohne alles trainiert sind doch unheimlich vielfältig und haben nicht immer etwas damit zu tun, dass ein Training kompliziert ist.
So ist das. Das Training ist nicht kompliziert. Allerdings wird es kompliziert gemacht. Das ist die Diskussion in diesem Thread.
Zitat:
Zitat von Vicky
Triathlon wird eben langsam aber sicher immer professioneller. Also beschäftigen sich auch nach und nach mehr Sportwissenschaftler, Industrie, Marketingabteilungen damit und bringen ihre Ideen ein.
Ja. Ich sehe das als positive Entwicklung.
Aber das diese Professionalisierung bzw. die Beschäftigung der von dir genannten Gruppen mit dem Sport dazu führen muss, dass der Breitensportler sich in Planung und Training dem bedient, was im und für den Hochleistungssport entwickelt wird und wurde, dass bezweifle ich. Und das obendrein auch noch, obwohl nicht mal ansatzweise die Hausaufgaben für die Basics gemacht wurden bzw. die Ergebnisse soweit von der Notwendigkeit eines ausgeklügelten Trainings entfernt sind wie die Erde vom Mars.
Oder wie siehst Du die o.g. Sache mit den 8*(20/20)?
Ich finde auch nicht, dass früher alles besser war. Im Gegenteil: Ich bin sogar der Meinung, dass "früher" (wann auch immer das war) praktisch nahezu nichts besser war.
Bevor Arne wieder "einschreitet" zitiere ich mich selbst
Zitat:
Zitat von Helmut S
Das Training ist nicht kompliziert.
Freilich ist z.B. so ein TDL im Detail und im Optimum nicht ohne. Allein ein Blick z.B. in Daniels Running Formula genügt um zu sehen, dass es wohl in der Steuerung des TDL Tempos eine Abhängigkeit zur TDL Dauer gibt.
Die Frage ist: Warum soll ich mich damit auseinandersetzen, wenn ich irgendwo um die 53min@10 (Zahlen willkürlich gewählt) rumkrebse?
Mir ist ein Satz von unserem duderino in Erinnerung, der ungefähr so ging: "Wer nicht unter 45min@10k läuft hat ein Problem mit der Grundlagenausdauer."
Und das kriege ich auch ohne Daniels Runningformula hin. Auch als alter Athlet.
Um "früher war alles besser" geht's doch gar nicht.
Es war anders, auch deshalb, weil die Voraussetzungen nicht gegeben waren. Den Puls kannste halt nur im Stehen messen, indem Du 15 sek die Pulsschläge an der Halsschlagader zählst und mit 4 multiplizierst, wenn es keine Pulsuhren gibt.
So haben wir es gemacht
Zitat:
Zitat von Rhing
Ohne GPS gibt's keine Laufstrecken, außer auf der Bahn oder vermessenen Strecken. Und ohne sportwissenschaftliche Erkenntnisse gabs halt nur "Gefühl", Erfahrung und "Was nicht tötet macht uns härter". Alles nicht "besser" als heute.
Naja... es gab aber schon Uhren, die die Uhrzeit anzeigten. Damit hat man gearbeitet. Dann wurde eben nicht XXkm geschrieben, sondern XX Zeit. Stufentests gab es schon. Laktattests... hatten wir mindestens 1x im Monat...
Zitat:
Zitat von Rhing
Aber vielleicht mit weniger Ablenkungsmöglichkeiten. Und mir kommt - sorry, alter Sack hin oder her - es so vor, als ließen sich einige ganz gehörig ablenken.
Na und? Im Spaßsportbereich, in dem wir uns nun einmal bewegen, ist das doch Wurscht. Jeder wie er mag. Der eine mag diese technischen Spielereien, der andere eben nicht. Der eine ist ambitioniert bei der Sache und nimmt seinen Sport sehr ernst (gelegentlich vielleicht zu ernst?)
Leistung bringen beginnt im Kopf. Wenn jemand dafür nun meint ein Wattmessgerät zu benötigen, dann soll er doch. Leistung muss in unserem Spaßsportbereich eben immer an den eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten gemessen werden. Diese Jammereien entstehen doch nur, wenn sich David mit Goliat vergleichen will.
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Phantasie ist etwas, das sich manche Leute gar nicht vorstellen können.