Ich habe seine letzten Videos (noch) nicht selbst gesehen.
Hat er sich schon irgendwo dazu geäussert, dass er im Hinblick auf die anstehende "Frodeno Challenge", Coeur D'Alene vielleicht nur als Validierungsrennen für Hawaii betrachten könnte, um dort ein paar Körner zu sparen bzw. sich nicht vollständig abzuschiessen?
Aber ich vermute das könnte und will er gar nicht, zumindest wenn er auf seiner To do Liste "CdA gewinnen" stehen hat.
Hat er sich schon irgendwo dazu geäussert, dass er im Hinblick auf die anstehende "Frodeno Challenge", Coeur D'Alene vielleicht nur als Validierungsrennen für Hawaii betrachten könnte, um dort ein paar Körner zu sparen bzw. sich nicht vollständig abzuschiessen?
Von Körner sparen war nirgends die Rede, es existiert eher eine Atmosphäre von "vollständig abschießen".
Zitat:
Zitat von spanky2.0
Aber ich vermute das könnte und will er gar nicht, zumindest wenn er auf seiner To do Liste "CdA gewinnen" stehen hat.
Ich habe seine letzten Videos (noch) nicht selbst gesehen.
Hat er sich schon irgendwo dazu geäussert, dass er im Hinblick auf die anstehende "Frodeno Challenge", Coeur D'Alene vielleicht nur als Validierungsrennen für Hawaii betrachten könnte, um dort ein paar Körner zu sparen bzw. sich nicht vollständig abzuschiessen?
Würde ihm denn eine Validierung ausreichen? Wenn ich das richtig sehe, war sein letztes IM-Rennen Hawaii 2019 auf Platz 22. Er bräuchte also schon eine richtige Quali und kann nicht einfach einen IM ins Ziel joggen.
Würde ihm denn eine Validierung ausreichen? Wenn ich das richtig sehe, war sein letztes IM-Rennen Hawaii 2019 auf Platz 22. Er bräuchte also schon eine richtige Quali und kann nicht einfach einen IM ins Ziel joggen.
M.
Ah ok, wenn dem so ist, dann hatte ich das falsch auf dem Zettel.
Ich blicke offen gestanden bei den Hawaii Qualis der Profis nicht mehr so ganz durch im Moment, was auch mit dem ausgefallenen Hawaii Rennen wegen Corona zusammenhängen kann.
Was mir gut gefällt, ist, dass Lionel noch nicht über das Duell mit Frodeno fabuliert. Da scheint der Fokus auf Coeur d'Alene ausreichend gegeben zu sein. Sam Long äußert in seinem ersten Rennwochenvideo die Befürchtung, Lionel könnte sandbaggen und jedenfalls das Rennen nicht mehr als A-Race betrachten. Das findet er Ihm gegenüber nicht gerecht, wobei ich mich an Sam Longs Stelle da eher fragen würde, warum er jetzt schon wieder unbedingt ein Duell mit Sanders braucht und warum der nächste IM nicht sauber vorbereitet werden kann. Da könnte halt tatsächlich bis Hawaii gewartet werden.
Aber gut. Zu Lionels Video: Dafür, dass Sanders und Schwimmcoach so viel Wert auf "feeling for the water" legen, bleibt mir dieses Rückenschwimmen von Sanders ein Rätsel. Wenn das einmal so aussieht, na ja, aber wenn da wiederholt keinerlei Korrektur stattfindet oder eine etwaige so gar nicht fruchtet, finde ich das ziemlich strange.
Im Video wird nahegelegt, dass Lionel 400y in 4:30 geschwommen ist, aber durch die Schnitte ist es nicht ganz klar. Danach sagt der Coach "two more, strong", so dass die 400 auch Bestandteil einer 400er Intervallserie gewesen sein können, aber da ist nicht klar, ob das so ist, da andere Schwimmer andere Serien schwimmen.
Die Ausführungen zu täglichen "hot tubs" finde ich auch überraschend. Auch wenn dadurch Schmerzen nicht mehr auftreten mögen, gilt es ja auch die Auswirkungen auf Trainingsreize zu berücksichtigen. Die von Sanders angesprochene regenerative Wirkung geht halt schnell auch zu Lasten der Trainingsreizwirkung.
Aber besser als Schnodos Betrachtung zu Grisu wird es eh nicht mehr. Sehr passend. Positiv aber doch, dass Lionel selbst sagt, dass er noch kein Weltklasseathlet auf der Ironmandistanz gewesen ist.
Mittwoch, 5:21 Uhr, die Residenz der Sanders. Lionels Sachen sind gepackt, er ist bereit für die Reise nach Coeur d'Alene. "Kein Patrik Nilsson", brummt er als er das Haus verlässt. "Ist das allgemein bekannt?" Talbot antwortet: "Ja."
Bildinhalt: Lionel ist traurig, weil Patrik Nilsson nicht dabei ist
Lionel meint, das ändert die Renndynamik. Nilsson, wohl ein guter Schwimmer, hätte dafür gesorgt, das Radrennen schnell zu machen. Naja, wenn die Feuerkraft an der Spitze fehlt, dann muss sie eben aus der Mitte kommen, grinst er.
7:15 Uhr, kurzes Intermezzo in Phoenix am Flughafen und im Flugzeug.
15:10 Uhr, Ray & Joan Kroc Center (nice!). Eine Einrichtung der Salvation Army, die auch einen Pool hat.
Lionel arbeitet wieder an seinem Wassergefühl. Er teilt sich die Bahn mit einem ortsansässigen Agegrouper, der auch schon ein Finish auf Hawaii zu verbuchen hat, Steven Tyson. Steve ist ein Fan von Lionel und hat keinen Zweifel, dass Lionel den Sieg holt. Nach dem Schwimmen übt Lionel noch eine Runde Wasserball mit einem gutgelaunten älteren Herren. Das sieht auf jeden Fall besser aus als sein Rückenschwimmen vom Vortag.
Bildinhalt: Eine ungeplante Wasserball-Einheit
Ein wenig später in der Unterkunft. Nach einem Hotel sieht das nicht aus. Verwandtschaft? Vermutlich, so wie Lionel vom Herrn im orangefarbenen Poloshirt ignoriert wird. Vielleicht ist das der Schwiegervater.
Kontrastprogramm: Ein freudig schwanzwedelnder und jaulender Chewy sucht Lionels Nähe. Vermutlich dachte er nach der langen Fahrt, er sieht ihn nie wieder. Chewy muss aber leise sein, weil Frauchen schläft.
Bildinhalt: Da hat jemand das Herrchen sehr vermisst
Hinterher übt Lionel ein paar MMA-Moves in der Waschküche, nur für den Fall, "dass Wurf außer Kontrolle gerät."
Danach ein lockeres Läufchen. Lionel ist überrascht, wie flach die Strecke ist. Er wundert sich, wo die ca. 420 Höhenmeter herkommen sollen. Ihm gefällt, dass es Schatten auf der Laufstrecke gibt. Er fühlt sich sehr an Mont-Tremblant erinnert.
Lionel ist bereit, das Rennen könnte in der nächsten Stunde starten, wenn es nach ihm ginge. Hat er sich Sams Video angeschaut? (Wie JeLü erwähnte, Sam hatte rumgejammert, dass Lionel wegen des Frodo-Duells vermutlich die Füße hängen lassen wird.)
Bildinhalt: Was denkt Lionel über Sam?
Lionel sagt nicht direkt, dass Sam ein Schwachkopf ist, aber ein aufmerksamer Zuschauer kann zu keinem anderen Schluss kommen. Wann ist Lionel schon mal bei einem Rennen angetreten, ohne die Absicht bis zum letzten zu kämpfen? Soll das ein Witz sein? Er dachte, der Typ kennt ihn.
Talbot fragt nach, ob er sich ein paar Körner aufsparen wird. Auf keinen Fall! Wenn man zu einem Rennen antritt und sich bereits irgendwelche Ausreden zurechtgelegt hat, "oh, ich muss in drei Wochen ein anderes Rennen machen", dann ist man bereits geschlagen. Es gibt kein anderes Rennen, es gibt immer nur genau ein Rennen, das nächste. Über den Rest kann man sich hinterher Gedanken machen.
Bildinhalt: Der nächste Gesichtsausdruck für Sam Long
Was gibt es zum "Jan-Event" zu erzählen? Wie kam es zustande? Jan hatte sich darüber beschwert, dass er gelangweilt ist. "Ich hätte da eine Herausforderung für Dich, wenn Du so gelangweilt bist", war Lionels Reaktion. "Es gibt niemanden, der es sich mehr wünscht, dich zu besiegen als ich."
Es gab kaum private Kommunikation dazu, das meiste entfaltete sich öffentlich. Sie haben sich unterhalten und kamen zu dem Schluss, dass die Umstände zu Lionels Vorteil sein müssten, damit es für Jan eine Herausforderung darstellt. Deswegen keine Bergabfahrten oder Ähnliches, weil Jan natürlich eine ungleich bessere Radbeherrschung hat. So kam es zu der Idee, einen Kurs zu wählen, der sehr schnell und überhaupt nicht technisch ist, nahezu ohne Ecken.
In ca. zwei Wochen geht es nach Deutschland. Glaubt er, dass er Jan schlagen kann? Er weiß, dass er Jan schlagen kann.
7:00 Uhr, Unterkunft der Sanders. Lionel liegt auf dem Sofa und futtert Müsli.
Bildinhalt: Frühstück
Hinterher steht Radfahren an: 2 min Halbdistanztempo, 1 min Erholung, 8 min Langdistanztempo, 2 min Erholung. Davon zwei oder drei Wiederholungen. Er will gut tapern, aber die Umfänge nicht komplett runterfahren, weil sich der Körper daran gewöhnt hat. Er überlegt, wie das Wetter werden wird. Momentan, um 9:00 Uhr, ist es "kühl" – 22,5 °C. Sein Rennen wird gegen 13:00 Uhr beendet sein. Er glaubt nicht, dass die Temperatur ein großes Problem sein wird, eventuell wird es während der letzten Stunde des Laufens heiß. Die Höchsttemperatur von knapp 38 °C wird vermutlich erst gegen 15:00 bis 16:00 Uhr erreicht sein.
Talbot fragt Erin wie sich Lionel fühlt. Alles paletti. Lionel selbst sagt nach dem Radfahren, dass er super drauf ist, sehr stark. So gut hat er sich noch nie auf dem Rad gefühlt.
Bildinhalt: Das Rad wird vorbereitet
Später lässt er sein Fahrrad fürs Rennen vorbereiten und durchchecken. Ein mobiler Radservice, der vors Haus fährt, nicht schlecht. Lionel fachsimpelt mit dem Mechaniker, welche Konfiguration die beste ist.
13:00 Uhr, ein Schwimmbad in Boulder, Colorado. Sam Long. Er ist nicht nach Coeur d'Alene geflogen. Er hat eingesehen, dass es keinen Sinn hat, die Angst vor Lionel ist zu groß.
Bildinhalt: Sam Long bleibt in Boulder
Da hat er natürlich einen Scherz gemacht. Wegen eines Gewitters wurde sein Flug annuliert und er hat den halben Tag am Flughafen verbracht. Er kann nun erst am Samstag fliegen, einen Tag vor dem Rennen. Glücklich sieht er nicht aus.
14:00 Uhr. Heather Jacksons Unterkunft bei einer Gastfamilie. Man hört jemand die Gewinner des Rennens aufzählen, die dort untergekommen sind, in dem Jahr als sie das Rennen gewannen. Heather zeigt Talbot ihren umgebauten Van.
Sie erzählt, dass Coeur d'Alene ein besonderer Ort für sie ist. Dort hat sie 2015 zum ersten Mal Sam Long getroffen. Er war ein Agegrouper und ist auf dem Rad an ihr vorbeigeballert.
Bildinhalt: Heather erzählt vom ersten Treffen mit Sam
Allerdings ist er nicht sehr gleichmäßig gefahren, so dass sie in irgendwann wieder einholte. Dann waren sie einige Zeit beim Laufen zusammen. In der Ergebnisliste war Sam dann direkt hinter ihr. Er gewann da die 18-24 Altersklasse. Er war so unerfahren, aber so nett und seither sind sie befreundet.
Später sieht man "Wattie", Heather Jacksons Mann in der Küche. Heather hatte einen guten Trainingblock, sie fühlt sich ausgezeichnet, erzählt er. Wer ist Heathers größte Konkurrenz? Heather selbst. Sie muss an sich glauben.
15:00 Uhr. Ironman Village. Mike Reilly gibt die Stimmung wieder, wie begeistert alle sind, die Sportler, die Familien. Er macht etwas Werbung für seinen "Find Your Finish Line" Podcast. Er lobt das Interview mit Lionel, eines der besten, das er je führen durfte. Was empfiehlt er den Zuschauern eines so langen Rennens? Man muss sich im Zaum halten, genauso wie die Sportler. Findet Schatten, wenn es heiß ist, trinkt genug. Gebt Euch genügend Zeit, zum Ziel zu kommen, um die Liebsten zu empfangen. Vor allem, kommt zurück für die letzte Stunde, das ist ein echtes Erlebnis.