Lanzarote Ironman der 8., oder wie www.windguru.cz mein bester Freund wurde.
Im Vorfeld war das 8. Finish gar nicht so sicher. Nach einer guten Vorleistung im Trainingslager im Januar, ebenfalls auf Lanzarote, erwischte uns das Wetter im Februar eiskalt. Eine fette Erkältung Mitte März machten den geplanten Halbmarathon in Münster und diverse geplante Trainingskilometer nicht mehr erreichbar und dämpften die Moral erheblich. Aber es hiess Kopf runter und weitermachen.
Anfang April stand dann die RTF bei der Flandernrundfahrt mit 174 km auf dem Programm. Eine Super Veranstaltung, die ganze Region in Belgien steht Kopf, wenn 16.000 Hobbyradfahrer über den Kurs jagen und sich dort dem berüchtigten Kopfsteinpflaster und den steilen Hellingen stellen. Wir waren mit 10 Leuten aus Münster am Start und es war absolut toll und hat gut geklappt.
Am 07. Mai auf Lanzarote angekommen, wurden nochmal richtig Stunden und Kilometer im Training gemacht, das Wetter und Wind war sehr gut. Dann kam der Wind und er entschied sich, auf Lanzarote Urlaub zu machen. In der Woche vor dem Rennen hätte ich mein Rad nicht eingecheckt, da wäre ich bei dem Wind nie über den Kurs gekommen.
Mittwoch, 21.05.
Startunterlagen abholen im Club La Santa, zusammen mit ein paar Bekannten, immer wieder ein Erlebnis und ab hier wird’s wirklich ernst.
Freitag 24.05.2019:
Einchecken, tolle Stimmung und viele bekannte Gesichter, die Anspannung steigt.
Samstag 25.05.2019:
Renntag, kurze Nacht wie immer schrecklich, geht es um kurz nach 5:00 Uhr los. Viel zu früh!
Nochmal zum Rad, Luft aufpumpen (lassen) Flaschen, Akkus an das Rad fertig. Ab zum WC. Dann Neo an und langsam los Richtung Wasser. Am Strand merkt man, es gibt kein Zurück, Anspannung, Angst, Vorfreunde alles bunt gemischt. Ich habe nur Angst, das Salzwasser und der mäßige Wellengang sind auf Grund meiner eher schlechten Schwimmperformance im Vorfeld nicht so meine Lieblingsdisziplin aktuell.
7:00 Uhr Start ca. 1500 Leute rennen los, stürmen in die Fluten, ich habe mich für lockeres Schwimmen entschieden, um meine Kräfte zu sparen. Schöne Wellen und nette Strömung, na toll. Auf der zweiten Runde erwischt es mich dann doch. Mir wird so richtig übel und es passiert, die Fische füttern. Danach geht’s wieder, aber übel ist mir immer noch. Nach 1:19 entlässt mich der Atlantik und ich laufe in die Wechselzone, Schuhe an, Helm auf und los. Auf der Radstrecke fahren viele los, als wenn es eine Olympische Distanz ohne Wind und Höhenmeter ist. Na von mir aus, ich fahre nach Watt und versuche, mich an meine Werte zu halten. Nehme mich am Berg zurück und baller die Abfahrten runter, geil. Der Wind kommt stark aus Norden, aber die Böen sind nicht mehr so schlimm, wie an den letzten Tagen, ausserdem bleibt es lange bedeckt, perfekt! Also so viel auf den Auflieger fahren, wie möglich und an den ängstlichen Hochprofilfahrern vorbei, einfach unbezahlbar. Hier kommt meine Erfahrung auf der Strecke voll zur Geltung. Nach den Bergen wird es richtig heiss, die Sonne kommt so richtig raus, aber nach dem Mirador del Rio hat man das Schlimmste geschafft.. na fast.. ein paar wirkliche Lanzarote Spezials kommen danach immer noch.
Die neue Radstrecke fährt sich besser, als erwartet und an den Wendepunkten kann man sehen, wie es den anderen Athleten so ergeht. Nach 7:30 h, 2500 Höhenmetern und 182,4 km bringe ich mein Rad in die Wechselzone. Teil 2 ist Geschafft!
Ich habe mir entschieden, im Laufdress zu laufen, da es heiss werden soll, also schnell umziehen und ab gehts. Ich laufe los, es geht gut, aber ich renne viel zu schnell. Nach 26 Kilometern kommt dann der Mann mit dem Hammer, Kreislaufprobleme, ohne eine spanische Freundin an der Strecke, die mich mit ihrer Horde angefeuert und wieder aufgebaut hat, wäre ich wohl rausgegangen. Ich laufe also wieder los und es geht wieder aufwärts. Schön an jeder Station verpflegen und weiter geht’s.
Fast geschafft, Runde 3 es geht in Richtung Ziel, ich sehe viele, die vorher an mir vorbei gezogen sind spazieren…
20:18 Uhr es ist schafft. Nach 4:13 h für den Marathon bin ich Mega glücklich im Zielkanal und lasse mich feiern… Das 8. Finish auf Lanzarote beim Ironman ist geschafft.
Platz 6 in der AK ist ok, aber ich weiss, mit mehr Training geht noch mehr!
Liebe Grüße von Angelika