Man kann ein solches Einkommen als eine Art Grundrecht für jedes Mitglied einer Gütergemeinschaft sehen, was einen großen Beitrag dazu leisten kann, dass jeder ein relativ selbstbestimmtes Leben führen kann ohne existenzielle Ängste.
Jeder erhält Anteil an dem, was die Gütergemeinschaft geschaffen hat.
Klingt gut. Allerdings ist die moderne Welt offen, Grenzen sind nicht mehr hart gesetzt wie früher. Z.B. in der EU gilt freier Verkehr. Spanier mit aktuell sehr hoher Arbeitslosigkeit und geringem Einkommen, würden bei BGE 1200€ hier schon mehr bekommen als bei den Jobs, die sie in Spanien haben. Von sonstigen Non-EU-Einwanderern/ Flüchtlingen mal abgesehen...
Es würde einen natürlichen Zustrom in die Staaten geben, die BGE gewähren. Das würde die BGE-gebenden Staaten finanziell und gesellschaftlich (!) stark belasten. Was wären die langfristigen Folgen?
Edit: Wir sehen ja jetzt schon, dass unsere Gesellschaft mit gerade mal 1 Mio neuer Flüchtlinge überhaupt nicht klarkommt. Wie soll es dann erst werden, wenn sich das potenziert?
Klingt gut. Allerdings ist die moderne Welt offen, Grenzen sind nicht mehr hart gesetzt wie früher. Z.B. in der EU gilt freier Verkehr. Spanier mit aktuell sehr hoher Arbeitslosigkeit und geringem Einkommen, würden bei BGE 1200€ hier schon mehr bekommen als bei den Jobs, die sie in Spanien haben. Ergänzend: Was ist mit Einwanderen/ Flüchtlingen? Es würde einen natürlichen Zustrom in die Staaten geben, die BGE gewähren. Das würde die BGE-gebenden Staaten finanziell und gesellschaftlich stark belasten. Was wären die langfristigen Folgen?
Ich glaube, dass die Einführung eines Grundeinkommens ohne dazu passende flankierende Maßnahmen nicht ungefährlich ist.
Eine in meinen Augen sehr, sehr gute Grundidee könnte so für lange Zeit kaputt gemacht werden.
Wenn man die sonstigen Zustände nicht ändert, könnte man es auch als ein Mittel missbrauchen immer mehr Menschen zwar relativ gut zu versorgen, aber letztlich trotzdem auszuschließen.
Mein Interesse am Thema Grundeinkommen hat maßgeblich Andreas Popp beeinflußt.
Zuvor war mir die Idee zwar sehr sympathisch, aber bei mir verhielt es sich wie wohl bei vielen anderen da waren grundsätzliche Zweifel, ob so etwas überhaupt finanzierbar sein könnte.
Das schreibe ich nicht (das mit Popp), um zu provozieren oder ihn in den Himmel zu heben, sondern weil es halt einfach so ist.
Für ihn ist ein bedingungsloses Grundeinkommen ein wichtiger Pfeiler in einem alternativen Wirtschaftssystem (Plan B wird das Konzept genannt).
Grundsätzlich müsste man aber erstmal die Blockade in vielen Gehirnen weg bekommen dass: "Wer nicht arbeitet, auch nicht Essen soll."
Genau :-)!
Ich hoffe und glaube, dass dieser Thread durchaus dazu geeignet ist, den ein oder anderen dazu zu motivieren sich mal längere Zeit auf ungewohnte Sichtweisen einzulassen.
Naja, ThomasG hat ja schon die "flankierenden Maßnahmen" angesprochen, die unbedingt erforderlich sind. Leider führt mehr Reglementierung immer auch zu höherer Komplexität. Je mehr ein Staat lenkend eingreift, desto größer ist die Gefahr, dass etwas nicht funktioniert und Probleme an anderer Stelle geschaffen werden. Menschen über Regeln zu steuern, schränkt die Freiheit ein. Und das ist das höchste Gut der Menschheit. Und das zu reglementieren, kann nicht gut enden.
Extremes Beispiel: Autokratien. Dort wird alles maximal reglementiert. Die Folgen sehen wir ja in den bekannten Ländern... Und der Kommunismus funktioniert ja auch nur bedingt...
Ich fasse zusammen: BGE erfordert flankierenden Maßnahmen (= Regeln). Zu viele lenkende Regeln = Einschränkung der Freiheit. Was wäre die Folge?
Aber es wäre doch besser, damit es auch finanzierbar ist und das eigentliche Ziel verfolgt (nämlich persönliches Überleben in schwierigen Zeiten), dass nur diejenigen das BGE beziehen, die es wirklich nötig haben.
Finanziert wird das Ganze sowieso von den Leuten, die überhaupt Steuern zahlen. Wir brauchen da dann keine zusätzliche zwanghafte Umverteilung.
Leider führt mehr Reglementierung immer auch zu höherer Komplexität. Je mehr ein Staat lenkend eingreift, desto größer ist die Gefahr, dass etwas nicht funktioniert und Probleme an anderer Stelle geschaffen werden.
Nun ja, einer der großen Vorteile des BGE gegenüber allen anderen Transferausgaben wäre ja, dass es die Komplexität massiv reduziert. Nachdem es bedingungslos ist, gibt es nichts bis sehr wenig zu prüfen, zu kontrollieren, zu organisieren etc.
Die ganzen anderen Transferausgaben mit der teilweise überbordenden Komplexität und hohem administrativen Aufwand fallen gleichzeitig weg.
Es gibt noch viele weitere Vorteile, aber auch natürlich Herausforderungen und Voraussetzungen, die dazu führen, dass es heute noch nirgends wirklich umgesetzt ist.